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©Bild: Reuters/David Moir |
Im besten Fall ist Rugby ein faszinierendes Spiel voll Action und rasanten Spielzügen. Im schlechtesten Fall ist es eine frustrierende Übung für Zuschauer und Spieler, wenn der Schiedsrichter die Partie immer wieder wegen Regelverstößen unterbricht, die für den Beobachter nicht unbedingt nachvollziehbar sind.
Einfacher, schneller, besser
Im Bemühen, das Spiel zu beschleunigen und seine Anziehungskraft weltweit zu verbessern, hat der Internationale Rugby-Verband (IRB) die Regeln vereinfacht.
Außerdem werden die Referees angehalten, öfter Vorteil gelten zu lassen. Zudem werden die Schiedsrichter mit Mikrofonen ausgestattet, damit die Entscheidungen auch vom TV-Publikum gehört werden können.
Ebenso gibt es bei strittigen "Versuchen" die Möglichkeit, den "TMO", den "Television Match Offical", anzurufen und über Try oder Nicht-Try entscheiden zu lassen.
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Zwei Teams mit je 15 Akteueren spielen über 80 Minuten (zweimal 40) auf einem rechteckigen Feld, das bis zu 100 Meter lang und 70 Meter breit ist.
Es gibt eine Mittellinie parallel zu den zwei Torlinien und zwei Linien jeweils 22 Meter vor und ebenfalls parallel zu den Torlinien. Ein H-förmiges Tor mit einer Querlatte drei Meter über dem Boden ist in der Mitte jeder Torlinie platziert.
Punkte gibt es für folgende Aktionen:
- "Try" (fünf Punkte): Ein Spieler legt den Ball bei diesem "Versuch" hinter der Torlinie des Gegners ab.
- "Penalty Try" (fünf Punkte): wird zwischen den Torpfosten gewertet, wenn der Schiedsrichter der Ansicht ist, ein erfolgreicher "Try" wurde durch Foulspiel verhindert.
- "Conversion" (zwei Punkte): ein erfolgreicher "Kick" (Schuss) über die Querlatte und zwischen den beiden Torstangen nach einem "Try". Der "Kick" wird von der Verlängerung der Stelle ausgeführt, an welcher der "Try" "gelegt" wurde.
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©Bild: AP/Matt Dunham |
- "Penalty Kick" (drei Punkte): erfolgreicher "Kick" nach einem wegen eines schweren Regelverstoßes verhängten Strafstoß.
- "Drop Goal"/"Field Goal" (drei Punkte): wenn ein Spieler den Ball, während die Partie läuft, auf dem Boden aufspringen lässt und dann mit dem Fuß über die Querlatte und zwischen die Torstangen befördert.
Die Teams sind in sieben defensive (Fullback, Left Wing, Centre, Centre, Right Wing, Fly-half, Scrum-half) und acht offensive Spieler (Number eight, Openside Flanker, Lock, Lock, Blindside Flanker, Loosehead Prop, Hooker, Tighthead Prop) aufgeteilt.
Wegen Fouls ausgeschlossene Spieler dürfen nicht ersetzt werden. Nach einer Gelben Karte müssen die "Sünder" zehn Minuten in der "Sin-Bin" schmoren. Für schwerere Vergehen gibt es auch die Rote Karte.
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©Bild: Reuters/David Gray |
Spiele beginnen mit dem Anstoß. Jeder Spieler kann dann mit dem Ball laufen, zu einem Mitspieler passen oder (mit dem Fuß) schießen. Nur Spieler, die den Ball führen, dürfen attackiert werden. Im Unterschied zum American Football kann der Ball von einem Spieler nur dann weitergespielt werden, wenn er hinter seinem Teamkollegen steht, der den Ball zuvor geführt hat. Der Ball darf nicht nach vorne geworfen werden.
Strafstöße werden bei groben Regelverstößen wie gewalttätigem und unfairem Spiel gegeben.
Bei kleineren Vergehen geht das Spiel mit einem "Scrum" weiter. Bei diesem "Gedränge" stehen einander die acht Angreifer beider Seiten geduckt gegenüber. Der Ball wird von einem Spieler der Mannschaft, die den Regelverstoß nicht begangen hat, zwischen die Teams auf den Boden geworfen. Die Spieler, die einander mit den Schultern berühren und mit den Händen am Trikot fassen, versuchen, einander nach vorne wegzuschieben. Mit den Füßen wird der Ball nach Möglichkeit in den eigenen Reihen nach hinten aus dem Gedränge befördert.
Wird der Ball ins Seitenout befördert, stellen sich die Angreifer beider Teams parallel zueinander und im rechten Winkel zur Seitenlinie auf. Der Ball wird von einem Spieler der Mannschaft, die das "Line-out" nicht verschuldet hat, in die "Gasse" zwischen den beiden Reihen geworfen. Beim Versuch, den Ball zu ergattern, dürfen Spieler von Teamkollegen in die Höhe gehoben werden.
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