Der frühere Weltklasse-Spieler, der es im Einzel-Ranking bis auf Platz 18 gebracht hatte und der insgesamt vier Einzel-Turniertitel holte, wurde bewusstlos in einem Hamburger Sexclub gefunden und ins Krankenhaus St. Georg gebracht. Die Ärzte kämpften 14 Stunden um sein Leben, gegen 19.00 Uhr hatten sie und Skoff diesen Kampf verloren.
Auf Sponsorensuche in Hamburg
Skoff befand sich zu Sponsorenverhandlungen in Hamburg, weil er seinen in Kärnten ausgetragenen Horst-Skoff-Cup (HOSKA-Cup) österreichweit ausdehnen wollte. Im Anschluss an den Deutschland-Trip hatte er in Paris bereits einen Termin mit Ion Tiriac.
"Er hatte noch solche Pläne. Und er hat mir vor kurzem noch gesagt, dass ich ihm für den 22. August, seinen 40. Geburtstag, eine Feier machen muss, die es noch nie gegeben hat", sagte sein bester Freund Arno Ruckhofer.
Match für die Geschichtsbücher
Skoff gewann in seiner Karriere vier Turniere, darunter die CA-Trophy in Wien 1988 mit einem Finalerfolg über Thomas Muster.
Einen seiner spektakulärsten Triumphe feierte der Kärntner 1989 im Davis-Cup in Wien gegen Schweden, als er Mats Wilander in mehr als sechs Stunden 6:7 7:6 1:6 6:4 9:7 niederrang.
Es war das längste Spiel in der Davis-Cup-Geschichte nach Einführung des Tiebreaks. 1995 beendete Skoff seine Karriere.
Ein Herz für Kinder
Skoff hatte seit etwa eineinhalb Jahren eine Tennisschule in Klagenfurt, in der er mit dem Kärntner Nachwuchs arbeitete.
Der Kärntner, der in den 80er und 90er Jahren u. a. durch seinen Auftritt als einer der drei "ÖTV-Musketiere" im Davis-Cup (Muster, Skoff, Antonitsch) und einige legendäre Matches für Aufsehen gesorgt hatte, hatte nach dem Ende seiner Laufbahn in der Folge einiges an Gewicht zugelegt.
Dennoch trainierte er laut Ruckhofer oft sechs bis sieben Stunden mit den Jugendlichen und unterzog sich auch immer wieder radikalen Gewichtsabnahmen.
Kurzporträt von Horst Skoff
Geboren am 22. August 1968 in Klagenfurt
Verstorben am 7. Juni 2008 in Hamburg
Beste ATP-Rankings:
Einzel: 18 (1.1.1990)
Doppel: 70 (18.9.1989)
Karriere-Preisgeld: 1,651 Millionen Dollar
Karriere-Einzel: 228 Siege, 203 Niederlagen
Größte Erfolge:
Vier Turniersiege im Einzel: Athen, BA-CA-Trophy Wien (1988), Genf (1990), Baastad (1993)
Finalist (7): Hamburg, Prag, Barcelona (1989), Wien (1990), Florenz, Genf (1991), Baastad (1994)
Zwei Turniersiege im Doppel: Buenos Aires (1986), Prag (1989)
Finale (4): Prag, Florenz (1988), Kitzbühel, Nizza (1990)
Davis-Cup: Davis-Cup-Halbfinale 1990 (2:3 gegen die USA im Wiener Praterstadion); immer noch längste Davis-Cup-Begegnung seit Einführung des Tiebreak (1989): Skoff schlug Mats Wilander im Weltgruppen-Viertelfinale Österreich - Schweden nach 6:04 Stunden mit 6:7 7:6 1:6 6:4 9:7
Grand Slam: Skoff kam bei den vier Major-Turnieren nie über die zweite Runde hinaus
Beendete seine Karriere nach zahlreichen Challenger- und Future-Turnieren 1999, sein letztes Match auf der ATP-Tour bestritt er am 10. August 1995 in San Marino (2. Runde).