"Die Welt zu Gast bei Freunden"

Das Fest sollte europäisch und international sein.


  Die von Andre Heller konzipierte Eröffnungsgala der Fußball-Weltmeisterschaft am 7. Juni 2006 im Berliner Olympiastadion war als festliche Einstimmung auf die WM gedacht.

Die 90-minütige Gala unter dem WM-Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" sollte zu einem einzigartigen "Fest des Staunens" werden und eine neue Tradition in der Geschichte des Fußball-Weltverbandes FIFA begründen. Es sollte das erste Mal sein, dass eine Fußball-WM mit einer Gala und nicht mit einem Spiel beginnt.

Rund 6.500 Freiwillige sollten in der Arena und hinter den Kulissen für ein Spektakel sorgen, "das es in der Geschichte des Weltfußballverbandes FIFA so nicht gegeben hat", wie der 58-jährige Heller versichert hatte.

Zahlreiche Stars im Aufgebot

Neben 132 Fußball-Weltmeistern, unter ihnen Sportlegenden wie Diego Maradona und Pele, sollten auch Peter Gabriel und Brian Eno, die amerikanische Starsopranistin Jessye Norman, die HipHop-Band Black Eyed Peas und der Sänger Cheb Chaled aus Algerien auftreten.

Die Regie sollte der französische Choreograf Philippe Decoufle, der das Abschlussfest der Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville gestaltete, übernehmen sowie Mark Fischer, Bühnenbildner unter anderem für die Touren von Rolling Stones, U2 und Robbie Williams.

Teure Karten

Für die Show sollten die Zuschauer tief in die Tasche greifen für Kartenpreise zwischen 100 und 750 Euro. Das Eröffnungsspiel findet zwei Tage später statt - in München. Die WM endet am 9. Juli 2006.

Dem Wiener Künstler waren für die Eröffnungsshow zwischen 23 und 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden. Doch anders als bei manchen Olympischen Spielen sollte das Fest, so viel machte Heller deutlich, keine Visitenkarte des Gastgeberlandes sein. Es sollte weder Schuhplattler noch Shanty-Chöre geben. Das Fest sollte europäisch und international sein - "und nicht, was sich der kleine Moritz unter Populärgeschmack vorzustellen hat", wie Heller sagte.

  ORF.at