Neuer Dompteur für die "Löwen" | |
Der Steirer erhielt einen Vertrag bis Sommer 2008.
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Walter Schachner, der schon mehrmals als Trainer in Deutschland im Gespräch war, ist seit Dienstag nicht mehr nur Kandidat auf einen vakanten Posten.
Der ehemalige GAK-Coach, der am 9. Jänner überraschend bei den Grazern beurlaubt worden war, wurde zum Trainer von 1860 München, dem Klub von Ex-ÖFB-Teamspieler Harald Cerny und Ex-Rapid-Kapitän Steffen Hofmann, bestellt. Die "Löwen" hatten nach einem enttäuschenden Rückrundenauftakt am Sonntag Coach Reiner Maurer beurlaubt und sich von Manager Roland Kneißl einvernehmlich getrennt. Für Kneißl fanden die "Löwen" in Ex-Teamspieler Stefan Reuter ebenfalls schon Ersatz. Namhafte Konkurrenz Unter den Kandidaten auf die Nachfolge Maurers befanden sich neben Schachner auch namhafte deutsche Trainer wie Jörg Berger, Ralf Rangnick und Uwe Rapolder. Schachner war bereits zwei Mal beim VfB Stuttgart im Gespräch gewesen und hatte Anfang dieses Jahres auch als Favorit auf das Traineramt beim 1. FC Köln gegolten. Dem ehemaligen ÖFB-Teamstürmer waren jedoch stets andere Anwärter vorgezogen worden. Keine Zeit für Urlaub Bei 1860 kam "Schoko" jetzt zum Zug. Der 48-Jährige, der ursprünglich mit seiner Frau Conny nach Florida auf Urlaub fliegen wollte, buchte kurzfristig um und traf sich am Montag in München mit Reuter und Klubpräsdient Karl Auer, nach dessen Angaben er der einzige Gesprächspartner bei der Trainersuche war. "Schachner hat überall Erfolge gehabt", betonte Alfred Lehner, der Aufsichtsratschef von 1860. Andere Trainer wären zwar auch frei, aber "weil sie keinen Erfolg hatten. Bei Schachner schaut das anders aus." Der Steirer, der einen Vertrag bis Sommer 2008 erhielt, wird erstmals am Donnerstag das Training leiten. Im DFB-Pokal-Viertelfinale am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt wird noch Interimstrainer Bernhard Trares das Team aufstellen und coachen. Auf den Spuren von Merkel und Pacult Mit Schachner hat knapp vier Wochen nach der Bestellung von Peter Pacult zum Trainer von Dynamo Dresden ein weiterer österreichischer Coach den Sprung in den deutschen Profi-Fußball geschafft. Der 48-Jährige ist der vierte "Löwen"-Coach aus Österreich. Der erste war Max Merkel, der die Münchner auch zum größten Erfolg der Klubgeschichte führte. Merkel war von 1963 bis 1966 Coach und holte mit den "Sechzigern" 1964 den DFB-Pokal und 1966 den bisher einzigen Meistertitel. Danach folgte Franz "Bimbo" Binder, der von November 1969 bis Juni 1970 Trainer war, mit den Münchnern aber abstieg. Im Oktober 2001 übernahm Pacult, der als Stürmer maßgeblichen Anteil am Aufstieg von 1860 in die erste Liga hatte, das Traineramt von Werner Lorant, dessen Assistent er war. Im März 2003 musste der Wiener nach enttäuschenden Ergebnissen gehen. Auftsieg in erste Liga als Ziel Das Ziel von 1860 mit Schachner ist der Aufstieg in die erste Bundesliga. Gelingt das, wäre Schachner der elfte österreichische Trainer im deutschen Oberhaus. Die zwei erfolgreichsten waren bisher Merkel und Ernst Happel, der mit dem Hamburger SV den Europacup der Meister (1983) sowie zwei Mal die Meisterschaft (1982 und 1983) und ein Mal den DFB-Pokal (1987) gewonnen hat. In der zweiten deutschen Liga waren unter anderen die Österreicher Gustl Starek (VfB Leipzig), Didi Constantini (Mainz), Hans Krankl (Fortuna Köln) und Heribert Weber (Saarbrücken) Trainer. 1978 Probetraining verweigert Laut Klub-Homepage wäre Schachner übrigens schon vor 28 Jahren fast ein "Löwe" geworden. Die Münchner waren an einer Verpflichtung des "Helden von Cordoba" (Schachner gehörte zum ÖFB-Team, das Deutschland bei der WM 1978 mit 3:2 besiegte) interessiert. Aber als ihm der damalige Trainer Heinz Lucas mitteilte, dass er seine Fußballschuhe für ein Probetraining mitnehmen sollte, reagierte Schachner empört und blieb zu Hause: "Ich bin österreichischer Nationalspieler. Da braucht's kein Probetraining." Steckbrief Walter Schachner:
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