Nicht einmal ein Jahr nach dem Einstieg in die Fußballszene hat Red Bull sein Engagement ausgebaut und einen weiteren Schritt auf seinem Entwicklungsmarkt USA getätigt.
Das Salzburger Getränkeunternehmen gab am Donnerstag den Kauf der New York MetroStars bekannt. Als Red Bull New York wird der Klub von Präsident und Generalmanager Alexi Lalas an der am 1. April beginnenden Meisterschaft der Major League Soccer (MLS) teilnehmen.
Fußball vor dem Durchbruch
"18 Millionen Amerikaner spielen in den USA aktiv Fußball, bis zu 60 Millionen sind Wochenende für Wochenende bei Spielen dabei. Fußball steht in den USA vor dem großen medialen Durchbruch. Es ist der perfekte Zeitpunkt für ein Red-Bull-Engagement im US-Fußball und für uns ein logischer nächster Schritt nach dem erfolgreichen Anfang in Salzburg", begründete Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz den Ausbau seines Sport-Engagements.
Überall dabei
Red Bull war erst im April des Vorjahres beim österreichischen Fußballklub SV Salzburg eingestiegen. Mit den Red-Bull-Millionen hat Salzburg im Fußball Flügel bekommen, die aufgerüstete Mannschaft von Trainer Kurt Jara gilt als einer der Titelanwärter in Österreich.
Zudem hat Red Bull zwei Formel-1-Teams (Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso), mit Skoda ein Rallye-Team, mit KTM ein Motorradteam und ab 2007 mit Toyota ein Team in der US-Motorsportserie NASCAR.
Enge Zusammenarbeit geplant
Das Salzburger Fußballteam erhält nun ein Schwesterteam in Amerika. Übrigens nicht zum ersten Mal. Unter Egon Putzi hatte der SV Salzburg mit South Florida Future ein Standbein in den USA. Zwischen Red Bull Salzburg und Red Bull New York ist eine enge Zusammenarbeit geplant.
"Genützt werden sollen Synergien in sportlichen Bereichen ebenso wie in Management und Marketing. Entsprechende Pläne beinhalten Programme für gemeinsame Trainingscamps, Talentsuche, Freundschaftsspiele, aber auch gemeinsame Marketing-, Merchandising- und PR-Aktivitäten", hieß es in einer Presseaussendung.
Angeblich höchster Kaufpreis überhaupt
Der Kaufpreis der MetroStars, die bisher der Anschutz Entertainment Group gehörten, wurde nicht bekannt, die Zeitung "New York Daily News" hatte von 30 Millionen US-Dollar (25 Mio. Euro) berichtet. Nach Angaben der Zeitung wäre es der höchste je erzielte Kaufpreis für ein MLS-Team.
Der Gesamtumfang könne sich zudem auf rund 50 Mio. Dollar (41,9 Mio. Euro) erhöhen, wenn Red Bull auch das Namensrecht für die neue Arena in New Jersey, die Ende 2007 in Betrieb gehen soll, erwirbt.
Wichtiger Expansionsmarkt
Der US-Markt gilt für den weltweit führenden Energy-Drink-Hersteller als einer der wichtigsten Expansionsmärkte. Neben NASCAR soll nun auch der Fußball dem österreichischen Konzern in den USA zum Durchbruch verhelfen.
Bei der Übernahme soll laut Zeitungsquellen der frühere New-York-Cosmos-Star und Mateschitz-Berater Franz Beckenbauer eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Klubpräsident und Generalmanager der New Yorker bleibt aber Lalas, eine der prominentesten Persönlichkeiten des US-Fußballs. Der ehemalige Nationalteam-Verteidiger (WM-Teilnahme 1994) war der erste Amerikaner, der in Italien einen Profi-Vertrag erhielt. Prominentester Spieler im aktuellen Kader ist Youri Djorkaeff, der 1998 mit Frankreich Weltmeister war.
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