Nicht alle hatten Grund zu jubeln

Für die DSV-Alpinen war es der schlechteste Winter seit 38 Jahren.


  Bode Miller: Nach seinem Gesamtweltcup-Sieg 2005 war der US-Amerikaner im vergangenen Winter nicht immer wirklich bei der Sache. Miller bestach durch wilde Aussagen zum Thema Doping und Alkohol. Auf der Piste zeigte der 28-Jährige eher weniger, auch bei Olympia ging Miller leer aus. Dass er das Skifahren allerdings nicht verlernt hat, zeigte er mit zwei Weltcup-Siegen in Beaver Creek (RTL) und Aare (Super-G).

Pistensicherheit: Die Schrecksekunde des Winters passierte am 23. Jänner bei der Super-Kombi der Damen in St. Moritz.
©Bild: APA
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Wegen eines missverstandenen Funkspruchs war während der Abfahrt von Michaela Dorfmeister ein Streckenposten auf der Piste, mit viel Glück und Können der Niederösterreicherin wurde ein Hochgeschwindigkeitszusammenprall verhindert

Deutschland: 13 Monate nach dem WM-Gold im Mannschaftsbewerb von Bormio beendete Deutschland am Sonntag in Aare den Olympia-Winter mit dem letzten Platz. Ein passendes Finale, denn für die DSV-Alpinen war es der schlechteste Winter seit 38 Jahren. Das von Rücktritten und Verletzungen schwer gebeutelte Team blieb bei Olympia ohne Medaille, im Weltcup gab es gerade einmal zwei Stockerlplätze. Alois Vogl im Wengen-Slalom und die abtretende Martina Ertl-Renz im Aare-Super-G landeten jeweils auf Platz drei.

Fritz Strobl: 9,78 Rückstand, 60. und letzter Platz - Fritz Strobl erlebte im Dezember im Super-G von Gröden einen der ungewöhnlichsten Tage seiner Karriere. Unmittelbar nach dem Start bekam der Abfahrts-Olympiasieger bei einem Schlittschuhschritt einen Stecken zwischen die Beine, stieg sich auf die Ski und legte einen klassischen Bauchfleck hin.
©Bild: GEPA
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Der Kärntner nahm seinen Fehler mit Humor, raffte sich auf, fuhr das Rennen zu Ende und meinte dann im Ziel: "Mir ist heute etwas Großartiges gelungen. Das habe ich in 15 Jahren noch nie geschafft, nicht einmal im Training. Das war sicher eines meiner Karriere-Highlights. Und fürs Publikum war es auch etwas."

Mario Matt, Manfred Pranger: Für Mario Matt (Slalom-Weltmeister 2001) und Manfred Pranger (2005 Sieger der Klassiker in Kitzbühel und Schladming) verlief der Winter nicht nach Wunsch. Ausgerechnet in der Olympia-Saison gerieten die beiden Tiroler - größtenteils aus gesundheitlichen und materialtechnischen Gründen - außer Tritt. Matt wurde im Slalomweltcup 16., Pranger sogar nur 23. Matt durfte zwar im Gegensatz zu Pranger bei Olympia starten, ein Ausfall im Slalom und eine verpatzte Kombi (Rang 34) rundeten das Bild jedoch auch in Sestriere ab.

Super-G-Serie der ÖSV-Herren: Ausgerechnet im letzten Super-G der Saison riss die wohl imposanteste Stockerl-Serie der Skigeschichte. Die ÖSV-Herren waren seit März 1996 in 68 Super-G-Rennen in Folge auf dem Stockerl vertreten, doch in Aare standen dann Bode Miller (USA), Daron Rahlves (USA) und Aksel Lund Svindal (NOR) auf dem Podest. Hermann Maier wurde Vierter.

"Mini-WM" in Bever Creek: Starker Wind und Schneefall beeinträchtigten die Rennen schwer, sie wurden jedoch von der FIS durchgepeitscht. Dafür gab es nachher von Läufern und Trainern herbe Kritik.

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