Das rund achtmonatige Tauziehen um die Spielgenehmigung von Steffen Hofmann für das österreichische Nationalteam ist endgültig und offiziell vorbei.
"Ich habe am Samstag erfahren, dass ich keine Spielgenehmigung bekomme", erklärte der 25-jährige Deutsche am Dienstag.
Im Juli 2005 hatten Hofmann und ÖFB-Präsident Friedrich Stickler noch stolz die Entscheidung bekannt gegeben, dass der gebürtige Würzburger die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen und für das ÖFB-Team spielen will. Doch wenig später begannen die Probleme mit dem Regulativ des Weltverbandes FIFA.
Damals die richtige Entscheidung getroffen
"Ich habe zum damaligen Zeitpunkt von meiner Warte aus die richtige Entscheidung getroffen", will sich Hofmann nichts vorwerfen. Zur Vorgangweise des ÖFB in seiner Causa schweigt er: "In dieser Sache möchte ich überhaupt nichts sagen."
"Ich bin natürlich sehr traurig, dass ich nicht für Österreich spielen darf. Das wäre eine schöne Sache gewesen", meinte Hofmann, 2004 Österreichs Fußballer des Jahres.
Im Sommer 2002 war er von den Bayern-Amateuren zu Rapid gekommen und hatte den Klub in der vergangenen Saison zum ersten Meistertitel seit 1996 geführt, ehe er Anfang dieses Jahres zu 1860 München wechselte.
Drei Mal im deutschen U17-Team
Der vom ÖFB und Hofmann angestrebte Nationenwechsel scheiterte an den FIFA-Statuten. Hofmann hatte für Deutschland drei Einsätze bei der Unter-17-WM 1997 in Ägypten absolviert.
Ein Einsatz im ÖFB-Team wäre laut internationalem Regelwerk nur dann möglich gewesen, wenn der diesbezügliche Antrag bis spätestens 31. Dezember 2004 gestellt worden wäre, was aber seitens des ÖFB verabsäumt wurde.
Erste Erfolge bei den Bayern-Amateuren
Der erste Meilenstein in der Karriere Hofmanns war das Engagement beim Amateurteam des deutschen Rekordmeisters Bayern München im Jahr 1996, nachdem er zuvor für den 1. FC Kirchheim und den Würzburger FV gespielt hatte.
Bayern-Scouts hatten den Mittelfeldspieler bei diversen Partien von Regionalauswahlen entdeckt. Der eher schmächtige 1,73 Meter große Techniker brachte es in diversen deutschen Jugend-Nationalmannschaften auf 23 Einsätze und wurde mit dem DFB-U17-Team WM-Vierter, außerdem spielte er drei Mal im deutschen "Team 2006".
Hofmann entschied sich im Juli 2005 dennoch für die Beantragung der österreichischen Staatsbürgerschaft, um für das ÖFB-Team spielen zu können.
Liebling der Fans
Zuvor hatte er mit Rapid den ersten Meistertitel seit 1996 gefeiert und sich mit seiner Spielweise in die Herzen vieler österreichischer Fans gezaubert.
Zu den Grün-Weißen war er 2002 vom damaligen Rapid-Teamchef Lothar Matthäus gelotst worden. Während Matthäus kurze Zeit später gefeuert wurde, startete Hofmann in Hütteldorf durch und wurde 2003 zum Kapitän des Rekordmeisters bestimmt. In 128 Pflichtspielen für Rapid erzielte der gebürtige Würzburger 32 Tore.
Anfang des Jahres verließ er Wien wieder Richtung München und unterschrieb für 1860 einen Vertrag bis Juni 2009. Ob er jemals für das deutsche A-Team spielen wird, steht noch in den Sternen.
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