Barcelona nach zwölf Jahren wieder im Finale

Barcelona nahm erfolgreich Revanche für eine seiner bittersten Niederlagen.


  Der spanische Meister FC Barcelona hat mit einem 0:0 im Heimspiel gegen den AC Milan am Mittwochabend das Finale in der Champions League komplettiert.

Die Katalanen treffen im Endspiel am 17. Mai im Stade de France in St. Denis auf Arsenal, das sich am Dienstag mit einem 0:0 (Hinspiel 1:0) gegen Villarreal qualifiziert hatte.

©Bild: Reuters
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Nach dem 1:0 im Hinspiel in Mailand setzte Barcelona über 90 Minuten die Akzente im Spiel. Milan hatte allerdings auch Pech: In der 69. Minute traf Schewtschenko per Kopf, doch Schiedsrichter Merk gab das Tor wegen eines angeblichen Stürmerfouls an Puyol nicht.

Revanche geglückt

Barcelona nahm damit erfolgreich Revanche für eine seine bittersten Stunden. In Katalonien hat man die Schmach von 1994, als Barca im Endspiel der Millionenliga von den Italienern in Athen 0:4 gedemütigt wurde, bis heute nicht vergessen.

Damals hatte die Startruppe von Johan Cruyff vier spanische Meisterwürden in Serie und die wertvollste Klubtrophäe Europas (1992 in der letzte Meistercup-Saison) als Referenzen mitgebracht.

Ronaldinho zieht seine Kreise

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Wie schon im Hinspiel konnten die Mailänder die Kreise von Ronaldinho nur selten einengen und mussten auch im zweiten Vergleich die große Klasse des zweimaligen Weltfußballers anerkennen. Der 26-jährige Brasilianer hatte die meisten Ballkontakte aller Akteure und setzte seine Mitspieler immer wieder wirkungsvoll in Szene.

Mit dem torlosen Remis platzte der Traum des in die Jahre gekommenen Milan-Teams von der elften Finalteilnahme im wichtigsten europäischen Klubwettbewerb. Vor einem Jahr hatte das Team von Trainer Carlo Ancelotti das Endspiel in Istanbul gegen den FC Liverpool trotz einer 3:0-Führung noch im Elferschießen verloren.

Eto'o-Chance auf frühe Führung

In einer temporeichen und hochklassigen Partie war Barcelona von Beginn an die tonangebende Mannschaft. Gleich zwei Mal hätte Torjäger Samuel Eto'o die Gastgeber in Führung bringen können.

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In der dritten Minute verhinderte Milan-Keeper Dida mit mutigem Einsatz das 1:0 des Kameruners, dann schlug der bereits 40-jährige Alessandro Costacurta Eto'os Ball kurz vor Überschreiten der Torlinie weg (16.).

Die Italiener, die in der Serie A wieder Anschluss an Spitzenreiter Juventus Turin gefunden hatten, lauerten auf Konter und besaßen durch Andrej Schewtschenko ihre beste Chance der ersten 45 Minuten. Der Ukrainer traf aus abseitsverdächtiger Position jedoch nur das Außennetz (22.).

Milan kommt nicht durch

Mit Beginn der zweiten Halbzeit verstärkte Milan seine Bemühungen, um das dringend erforderliche Tor zu erzielen.

In der 50. Minute prüfte Schewtschenko per Kopfball den bis dahin kaum beschäftigten Barca-Torhüter Victor Valdes. Während der Ukrainer die Abwehr der Blau-Roten ein paar Mal prüfte, blieb sein Sturmpartner Filippo Inzaghi blass.

Die letzte große Möglichkeit, mit dem 1:0 für Barcelona alles klar zu machen, verpasste eine Viertelstunde vor Schluss der eingewechselte Henrik Larsson, dessen wuchtigen Kopfball Dida mit einer tollen Parade meisterte.

Champions-League-Halbfinal-Rückspiel

Mittwoch:

FC Barcelona - AC Milan 0:0

Barcelona, 95.000 Zuschauer, SR Merk (GER)

Hinspiel 1:0 - Barcelona mit dem Gesamtscore von 1:0 im Finale

Barcelona: Valdes - Belletti, Marquez, Puyol, Van Bronckhorst - Iniesta, Edmilson, Deco - Giuly (69./Larsson), Eto'o (89./&Van Bommel), Ronaldinho

Milan: Dida - Stam, Costacurta (64./Cafu), Kaladze, Serginho - Gattuso (68./Rui Costa), Pirlo, Kaka, Seedorf - Schewtschenko, Inzaghi (79./Gilardino)

Gelbe Karten: Edmilson bzw. Costacurta

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