Der am Mittwoch tot aufgefundene Gerold Stadler, der Ehemann und mutmaßliche Mörder der Schweizer Ex-Skirennläuferin Corinne Rey-Bellet und deren Bruder, soll sich bereits am Dienstag selbst getötet haben.
Die ersten Erkenntnisse der Gerichtsmediziner zeigten, dass der Tod mindestens 36 Stunden vor dem Auffinden der Leiche eingetreten sei. Stadler war demnach also mindestens seit Dienstagmittag tot. Die Einwirkung Dritter könne ausgeschlossen werden, hieß es weiter.
Mysteriöse Schüsse
Damit gibt es auch keinen Zusammenhang mit den Schüssen, die am Mittwoch die Medien und die Polizei in Aufregung versetzt hatten.
Wer diese Schüsse abgegeben hat, sei nach wie vor unbekannt. Dazu laufe eine separate Untersuchung, sagte die Polizei.
Ehekrise vermutlich Auslöser
Hintergrund für die Bluttat, bei der auch die Mutter Rey-Bellets durch fünf Schüsse schwer verletzt wurde, war vermutlich die Ehekrise des Paares.
Rey-Bellet hatte Stadler vor vier Jahren geheiratet und lebte mit ihrer Familie in Abtwil im Kanton St. Gallen. Corinne war nach Schweizer Medienberichten nach Ostern zu ihren Eltern ins Wallis gezogen. Sie hatte auch gesundheitliche Probleme, wie sie Freunden anvertraute.
Rey-Bellet war schwanger
Der zweijährige Sohn von Rey-Bellet und Stadler, Kevin, ist nun Vollwaise. Eigentlich hätte er Ende des Jahres ein Geschwisterchen bekommen sollen, denn Corinne war im dritten Monat schwanger.
Für die Schweizer Öffentlichkeit wird die Tragödie um ihren einst geliebten Skistar immer unfassbarer. Dutzende ziehen zum Teil weinend an den Särgen von Corinne und Alain in der kleinen Dorfkirche von Val d'Illiez im Kanton Wallis vorbei, wo am Freitag auch die Trauerfeier stattfinden wird.
Mutter weiter in Lebensgefahr
Die Mutter der erschossenen Geschwister schwebt noch immer in Lebensgefahr. Genaueres zu ihrem Zustand werde man erst nächste Woche sagen können, hieß es von den behandelnden Medizinern im Universitätsspital Lausanne.
Rey-Bellets Bruder Alain wollte eigentlich am Freitag seine Braut Sandra heiraten. Im Juli sollte dann genau in der Kirche, in der er nun aufgebahrt liegt, die kirchliche Trauung stattfinden.
In einem Brief an die Zeitung "Le Temps" schrieb Sandra, sie habe zwei außergewöhnliche Menschen verloren. "Ich bleibe ohne den Mann meines Lebens. Die Familie, die wir gründen wollten, wird es nie geben."
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