In Maßen heißt das: Der Ball (ca. 46 Gramm) mit einem Durchmesser von maximal 4,27 Zentimeter muss über mehrere hundert Meter geschlagen werden und am Ende in ein Loch mit 10,8 Zentimeter Durchmesser "eingelocht" werden.
Unterschiedliche Zählweisen
Prinzipiell spielt man Golf immer gegen sich selbst, es gibt aber viele Möglichkeiten, Golf gegen Gegner zu spielen. Die Austrian Open werden wie die meisten PGA-Turniere im Zählwettspiel abgewickelt, bei dem über vier 18-Loch-Runden die benötigten Schläge zusammengezählt werden.
Der Ryder Cup, also der legendäre Ländervergleich USA gegen Europa, wird im Lochwettspiel gespielt.
Amateur-Turnierrunden werden meist nach dem so genannten Stableford-System abgewickelt, wobei die erreichten Schläge in Punkte umgerechnet werden. Das ist u. a. auch deshalb wichtig, um die Runde im zeitlichen Rahmen zu halten.
18 Spielbahnen
Ein Golfplatz besteht aus 18 Spielbahnen, hat eine durchschnittliche Gesamtlänge von bis zu sieben Kilometern (davon 4,6 bis 6,3 km Spielbahnen) und sollte von so genannten Scratch-Spielern (Handicap um null) mit 72 Schlägen absolviert werden.
Ein Platz umfasst meist vier Par-5, zehn Par-4 und vier Par-3-Bahnen. Der GC Fontana hat während der Austrian Open aber nur einen Standard von Par 71, weil das zweite Loch während des Profiturniers als Par-4 gilt.
"Hole in One" als Traum jedes Golfers
Spielt man ein Loch einen Schlag besser als Par, nennt man das Birdie. Zwei Schläge unter Par sind ein Eagle, drei ein Albatros. Ein Schlag über Par wird Bogey genannt, zwei über Par sind ein Doppelbogey usw.
Der Traum jedes Golfers ist ein "Hole in One" (sogar auf Par-4-Löchern möglich), der Albtraum ein so genanntes Girlie, also wenn man nicht über den Damenabschlag hinauskommt. Im Amateurbereich kostet beides Geld für Drinks an der Bar.
Etikette das Um und Auf
Die Etikette (Verhaltensregel) sowie die Spielregeln sind das Um und Auf des Golfsports, dementsprechend vielfältig und oft interpretationswürdig sind diese.
Zu den 34 Golfregeln gibt es zahlreiche Auslegungsentscheidungen. Gewacht darüber wird vom R&A St. Andrews, dem Gralshüter des Golfsports, gemeinsam mit dem US-Verband.
Kein Geld für Amateure
Golf ist der einzige Sport, in dem Amateure kein Geld (max. 650 Euro) verdienen dürfen. Darüber wird streng gewacht, was mitunter zu kuriosen Situation führt.
So ist z. B. bereits mehrmals blutigen Amateuren ein mit einem wertvollen Preis prämiertes "Hole in One" gelungen, was sie automatisch zu "Profis" machte.
Wem das passiert, darf so lange nicht mehr bei vorgabewirksamen Amateurturnieren mitspielen, bis seine Reamateurisierung bewilligt worden ist, was Jahre dauern kann.
Hohe Preisgelder
Weltweit gibt es ein halbes Dutzend großer Profitiouren. Allein in den USA (PGA-Tour/186 Mio.) und Europa (European Tour/115 Mio.) werden über 300 Mio. Euro an Preisgeldern ausgeschüttet.
Sie sind damit die "Schwergewichte" unter den Profitouren. Bei den Herren kommen noch die Touren in Südafrika, Asien und Australasien dazu.
Dutzende Kategorien
Über die Teilnahmeberechtigung auf der Profitour entscheiden nicht ausschließlich die Platzierungen in einer Rangliste, sondern so genannte Kategorien, von denen es mehr als ein Dutzend gibt.
Markus Brier hat dank seiner Platzierung in den Top-116 der 2005er-Geldrangliste derzeit Kategorie 7, was für Starts bei fast allen Europa-Turnieren genügt.
Order of Merit und Weltrangliste
Im Golf gibt es natürlich auch eine Weltrangliste, wichtig ist aber die so genannte Order of Merit, für die schlicht das gewonnene Preisgeld jedes Spielers summiert wird.
Derzeit liegt auf der Europa-Tour der Engländer David Howell mit 1,8 Mio. Euro in Front, bester Fontana-Starter ist der Däne Thomas Björn, der mit 720.000 Euro auf Platz fünf liegt.
Fontana-Botschafter Colin Montgomerie hat die Order of Merit acht Mal als Bestverdiener beendet, davon zwischen 1993 und 1999 sieben Mal in Folge.
Woods als Topverdiener
Topverdiener und Superstar der Szene ist US-Superstar Tiger Woods, der auf ein Jahreseinkommen von rund 80 Mio. Dollar (66,2 Mio. Euro) geschätzt wird.
Brier einziger Österreicher
Als einziger Österreicher hat derzeit Markus Brier dank seiner Vorjahresplatzierung in der Geldrangliste (Order of Merit) die volle Spielberechtigung für die European Tour, die aber auch in Asien, Afrika, dem Mittleren Osten und Australien gespielt wird.
Profitouren gibt es in Europa auf drei Ebenen. Die European-, Challenge- (2nd Level) und die regionale Satellite-Tour (z. B. Alps-Tour/3rd-Level).
Österreich fehlt noch großer Sieg
Österreich spielt im großen Golf bisher noch keine überragende Rolle, auch der große Sieg fehlt noch. Drei Mal gab es bisher zweite Plätze, der wertvollste davon war jener von Brier im Mai 2000 bei den Spanien Open.
Brier (2004) bzw. Martin Wiegele (2003) sind jeweils auch in Moskau bei den Russian Open Zweite geworden. Brier gewann zudem zwei Challenger-Turniere und spielte als einziger Österreicher bisher bei zwei Majors und schaffte 2003 bei den British Open sogar den Cut (Endrang 46).
Auch auf der Europa-Damen-Tour steht ein zweiter Platz von Natascha Fink (2004 in Arras/Frankreich) als Bestmarke zu Buche. Ein rot-weiß-roter Tour-Sieg wäre also eine absolute Premiere.
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