"Haben einiges gutzumachen"

Zellhofer sieht die richtige Balance zwischen jungen und routinierten Spielern.
Nach dem enttäuschenden fünften Rang in der vergangenen Saison steht Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid Wien ab Mittwoch in der Pflicht.

"Wir haben einiges gutzumachen", brachte es Georg Zellhofer vor dem Auftaktmatch in Mattersburg im Gespräch mit der APA auf den Punkt.

"Ich will nicht vom Meistertitel sprechen. Aber vorne mitspielen, diesen Anspruch muss Rapid stellen. Unterm Strich war es vergangene Saison zu wenig. Wir haben das Potenzial, diesmal besser und erfolgreicher zu sein.

Punkte oder Porsche?
In der Sommerpause hat Zellhofer kurzzeitig mit dem Kauf eines Porsche-Flitzers geliebäugelt. "Es ist aber beim Anschauen geblieben. Dafür haben die Punkteprämien aus dem Frühjahr nicht gereicht", scherzte der Architekt des Paschinger Fußball-Wunders, der seit der Winterpause 2005/06 in Hütteldorf auf der Trainerbank sitzt.

Was muss nach Ansicht Zellhofers passieren, damit sich nicht nur das Bank-, sondern auch das Punktekonto wieder füllt? "Ganz banal gesagt: Wir müssen Erfolg haben. Die Geschichten über die Abgänge von Ivanschitz und Hofmann, über Gesperrte und Operierte sind vorbei. Einige Spieler müssen sich besser präsentieren, sie haben eine Bringschuld. Vor allem gegenüber den Fans. Und auch ich bin gefordert."

Der Mythos lebt
Den "Mythos Rapid" hat der 46-Jährige in seinem ersten halben Jahr längst am eigenen Leib miterlebt. "Obwohl es um nichts mehr gegangen ist, sind gegen den GAK bei strömendem Regen mehr als 10.000 Zuschauer gekommen. Das ist einzigartig. Und auch auswärts ist es immer etwas ganz Besonderes. Rapid polarisiert einfach in Österreich mit Abstand am meisten. Wurscht ist Rapid keinem, und das ist das Schöne an der Sache."

Leistungsträger wie György Korsos, Sebastian Martinez, Muhammet Akagündüz und Axel Lawaree haben die Grün-Weißen verlassen. "Vor allem der Abgang von Akagündüz tut sehr weh. Er hat im Frühjahr für viele Tore und Assists gesorgt", sagte Zellhofer.

"Jung" und "rot-weiß-rot"
Bei den Neuverpflichtungen hat man vor allem auf die Attribute "jung" und "rot-weiß-rot" gesetzt, so wurden u. a. Christian Thonhofer (21), Erwin Hoffer (19), Mario Sara (24) und Ümit Korkmaz (20) in den Rapid-Profikader geholt. Zudem hat man ja nach wie vor Spieler wie Andreas Dober (20), Veli Kavlak (17) oder György Garics (22) im Aufgebot.

Zellhofer: "Ich glaube, dass wir eine gute Balance zwischen jungen Spielern mit Perspektive und Routiniers gefunden haben. Aber unterm Strich zählt einzig und allein der Erfolg."

Zellhofer weiß, dass seine Eingewöhnungsphase bei Rapid vorbei ist. "Die Fans waren bis jetzt sehr fair zu mir. Mit Druck kann ich umgehen, der war auch in Pasching sehr hoch."

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