8. Mai: Franco Carraro, Präsident des Italienischen Fußballverbandes (FIGC), reicht seinen Rücktritt ein.
11. Mai: Insgesamt neun Vereine der Serie A und B geraten in den Verdacht der Manipulation und der Absprache, darunter die vier Spitzenklubs Juventus Turin, AC Milan, AC Fiorentina und Lazio Rom. Der Juve-Aufsichtsrat tritt geschlossen zurück.
12. Mai: Die Polizei durchsucht die Zentralen des FIGC und der Schiedsrichtervereinigung AIA. Teamchef Marcello Lippi gerät in Verdacht, Spieler zu begünstigen, die bei der Spielervermittlung GEA seines Sohnes Davide unter Vertrag standen.
13. Mai: Teamtormann Gianluigi Buffon wird von der Turiner Staatsanwaltschaft vernommen. Er wird beschuldigt, mit den früheren Juventus-Profis Mark Iuliano, Enzo Maresca und Antonio Chimenti illegale Wetten abgeschlossen haben. Der italienische Schiedsrichter Massimo De Santis wird von der WM in Deutschland ausgeschlossen.
16. Mai: Der Mailänder Wirtschaftsexperte Guido Rossi wird zum kommissarischen Verbandspräsidenten ernannt.
18. Mai: Die Steuerfahndung durchsucht das Juventus-Sekretariat. Auch die Wohnungen von Nationalteam-Kapitän Fabio Cannavaro und dem früheren Juventus-Geschäftsführer Antonio Giraudo werden inspiziert.
24. Mai: Der Turiner Staatsanwalt Bruno Tinti nimmt die Bilanzbücher von insgesamt 71 Klubs der italienischen Profiligen unter die Lupe. Der Verdacht auf Bilanzfälschung und Steuerbetrug lastet auf 16 der 18 Klubs der Serie A, darunter auch Juventus, Milan, Fiorentina und Lazio. Die Ermittlungen gegen die übrigen Klubs werden von den umfangreichen Verfahren gegen die "Großen Vier" abgekoppelt und dauern noch immer an.
26. Mai: Die Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen Lippis Sohn Davide auf.
28. Mai: Die Tageszeitung "Gazzetta dello Sport" behauptet, Schiedsrichter Pierluigi Collina sei über die illegalen Aktivitäten Moggis informiert gewesen. Die Verdächtigungen erhärten sich aber nicht.
30. Mai: Die Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen gegen den Klubpräsidenten und Hauptaktionär von Lazio, Claudio Lotito, auf.
3. Juni: Cannavaro und der französische Juventus-Stürmer David Trezeguet werden von der römischen Staatsanwaltschaft als Zeugen vernommen.
14. Juni: Die Staatsanwaltschaft von Neapel nimmt Ermittlungen gegen den Präsidenten des FIGC-Berufungsgerichts, Cesare Martellino, auf. Er wird beschuldigt, auf Druck von Moggi Urteile zu Gunsten von Juventus gefällt zu haben. Der neue Juve-Aufsichtsrat wird ernannt.
22. Juni: Untersuchungsrichter Stefano Palazzi beschließt die Aufnahme von Verfahren gegen Juventus, Milan, Fiorentina und Lazio sowie gegen 26 Einzelpersonen. Liga-Präsident Adriano Galliani tritt zurück.
27. Juni: Gianluca Pessotto, früherer Teamspieler und Generalmanager von Juventus, unternimmt in Turin offenbar einen Selbstmordversuch. Die Gründe sollen aber privater Natur sein.
28. Juni: Juventus-Trainer Fabio Capello wird von der Staatsanwaltschaft in Rom vernommen.
29. Juni: In Rom beginnt der Hauptprozess im Wett- und Manipulationsskandal.
5. Juli: Capello verlässt Juventus und wird neuer Trainer von Real Madrid. Nachfolger von Capello wird der Franzose Didier Deschamps.
7. Juli: Justizminister Clemente Mastella fordert eine Amnestie für die betroffenen Personen und Vereine.
9. Juli: Italien gewinnt den WM-Titel. Die Forderungen nach einer Amnestie werden lauter.
13. Juli: Silvio Berlusconi, ehemaliger Ministerpräsident und Milan-Präsident, verlangt den Meisterschaftsbeginn in alter Besetzung und den Verzicht auf Zwangsabstieg der verdächtigten Klubs.
14. Juli: Juventus, Fiorentina und Lazio werden nach dem erstintanzlichen Urteil des Sportgerichts mit dem Zwangsabstieg in die Serie B bestraft. Juve verliert die Meistertitel 2005 und 2006. Milan bleibt der Gang in die Zweitklassigkeit erspart, dem Klub werden aber rückwirkend 44 Punkte für die Saison 2005/06 abgezogen. Zahlreiche Funktionäre werden mit mehrjährigen Berufsverboten belegt.
17. Juli: Die vier bestraften Klubs legen Berufung gegen den Richterspruch ein.
25. Juli: Das Berufungsgericht der FIGC mildert das erstinstanzliche Urteil für alle vier Klubs ab. Milan bekommt zur neuen Saison in der Serie A nur noch acht statt 15 Punkte abgezogen und ist für die Champions League spielberechtigt. Auch Lazio (elf Minuspunkte) und Fiorentina (19 Minuspunkte) sind in der Spielzeit 2006/2007 weiter erstklassig. Die Strafversetzung von Juventus in die Serie B bleibt bestehen, allerdings gehen die Turiner nur mit 17 statt 30 Minuspunkten belastet in die neue Saison.
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