Der Radsport und seine Skandale

Immer wieder waren Radstars in Dopingfälle verwickelt.
Bereits einen Tag vor der Tour de France 2006 hatte die in Spanien aufgedeckte Affäre um den spanischen Mediziner Eufemiano Fuentes die Radsportwelt in ihren Grundfesten erschüttert.

Vor der 93. Auflage der Frankreich-Rundfahrt waren unter anderem Jan Ullrich (GER), Ivan Basso (ITA), Oscar Sevilla, Francisco Mancebo und Joseba Beloki (alle Spanien) von der Tour ausgeschlossen worden.

Erster Dopingtoter bereits 1886
Nachgewiesene Doping-Praktiken im Radsport gehen bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurück. 1886 fiel beim Rennen Bordeaux - Paris der Engländer Linton tot vom Rad - er hatte Aufputschmittel genommen.

Beim olympischen Straßenrennen 1960 in Rom brach Goldmedaillen- Gewinner Knud Jensen nach der Zieldurchfahrt tot zusammen. Der Däne war gedopt.

Simpson stirbt am Mont Ventoux
Seit ihrer ersten Auflage 1903 ist Doping ein ständiger Begleiter der Tour de France. Die dreiwöchige "Tortour" durch die Alpen und Pyrenäen ließ immer wieder Fahrer zu verbotenen unterstützenden Mitteln greifen

Das erste Doping-Todesopfer beim schwersten Radrennen der Welt gab es am 13. Juli 1967: Der Engländer Tom Simpson kollabierte beim Anstieg zum 1.912 Meter hohen Mont Ventoux. In Simpsons Trikottaschen wurden Röhrchen mit Amphetaminen gefunden.

Auch Merckx war gedopt
1969 wurde der deutsche Rennfahrer Rudi Altig auf der 14. Etappe der Tour de France ertappt. Im gleichen Jahr überführten die Fahnder beim Giro d'Italia den fünfmaligen Tour-Sieger Eddy Merckx. 1980 musste Dietrich Thurau nach der dritten positiven Probe die Tour beenden.

1988 gewann der Spanier Pedro Delgado die Tour mit Doping verschleiernden Mitteln, die der Radsport-Weltverband UCI erst 15 Tage nach seinem Sieg verbot. Im gleichen Jahr wurde der drei Mal überführte Däne Kim Anderson als erster Radrennfahrer lebenslang gesperrt.

Festina-Masseur mit 400 EPO-Ampullen
Am 1. Januar 1997 führte die UCI Bluttests ein, und ein Jahr später erlebte die Frankreich-Rundfahrt ihren größten Dopingskandal, als Festina-Masseur Willy Voet mit 400 EPO-Ampullen erwischt wurde. Der spanische Rennstall wurde ausgeschlossen, die Tour stand vor dem Abbruch.

Drogen-Drama um Pantani
Bei der Italien-Rundfahrt 1999 wurde der Giro- und Tour- Sieger von 1998, Marco Pantani, wegen Blutdopings ausgeschlossen. Der Fund einer Insulin-Spritze beim Giro wurde zum Verhängnis für den Wiederholungstäter. Pantani wurde am 17. Juni 2002 für acht Monate gesperrt. Im Februar 2004 starb der Italiener in Rimini an einer Überdosis Kokain.

Immer wieder Dopingsünder
Beim Skandal-Giro 2002 wurden die früheren Sieger Stefano Garzelli, Gilberto Simoni sowie Roberto Sgambelluri (alle Italien) und Faat Zakirow (RUS) des Doping überführt.

2004 ging Zeitfahr-Weltmeister David Millar den Kontrolleuren noch vor dem Tour-Start ins Netz. Während der Tour 2005 wurde der Italiener Dario Frigo als Dopingsünder überführt.

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