Schlechtester Saisonstart seit 1994

"Nach zwei Niederlagen tut ein Sieg gegen Rapid sehr gut", freute sich Ried-Coach Kraft.
Rapid war am Samstag vom Pech verfolgt: Neben einer knappen 0:1-Niederlage in Ried mussten die Grün-Weißen auch noch eine möglicherweise schwere Verletzung von Heimkehrer und Spielmacher Steffen Hofmann hinnehmen.

Für die Rieder bedeutete das 1:0 durch ein Tor von Herwig Drechsel den siebenten Erfolg im 37. Duell mit dem Rekordmeister.

Wieder kein Auswärtssieg
Viele hatten vor dem Goldtor eine Abseitsstellung gesehen, als Damjanovic beim Schuss von Drechsel vor dem Rapid-Keeper Payer über den Ball gesprungen war.

Dazu Referee Thomas Steiner: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass Payer irritiert war, sonst hätte er auch sofort reklamiert. Die TV-Auflösung hat dann nachher auch bewiesen, dass keine Behinderung vorgelegen war."

Somit sind die Hütteldorfer seit 364 Tagen oder zwölf Spielen weiterhin ohne Auswärtssieg (30. Juli 2005 in Salzburg 2:0) außerhalb Wiens.

Droht längere Pause?
Viel mehr als diese schwarze Serie schmerzt aber die Verletzung von Steffen Hofmann, dessen Comeback nach 56 Minuten ein jähes Ende fand. "Es war eine unglückliche Situation, ein normales Foul im Mittelfeld von Sulimani", meinte Steiner.

Der Ex-"Löwe" schied mit Verdacht auf Innenseitenbandriss aus, im günstigsten Fall drohen sechs Wochen Pause, im schlimmsten Fall muss der Deutsche bis zum Frühjahr pausieren. Erst nach einer Magnetresonanzuntersuchung am Montag und einer genauen Diagnose durch Klubarzt Benno Zifko wird man Klarheit haben.

"Uns fehlte die Cleverness"
Der Pechvogel sprach weniger über sein Pech als viel mehr über "eine unnötige Niederlage". Rapid hätte seiner Meinung zwei, drei sehr gute Chancen. "Wenn wir da die Tore gemacht hätten, wäre es ein ungefährdeter Sieg geworden. So aber haben wir Ried stark gemacht."

Nicht nur für Georg Zellhofer war die Niederlage wegen der Hofmann-Verletzung doppelt bitter. "Wir hätten den Sack vor der Pause zumachen müssen, aber uns fehlte die Cleverness," sagte der Rapid-Coach. Für ihn waren die Rieder gegenüber dem Tirol-Match (0:1) nicht wiederzuerkennen gewesen.

"Haben den Sieg mehr verdient als Rapid"
"In der zweiten Hälfte waren wir zu passiv, die Rieder bissiger und kampfstärker", meinte Zellhofer nach dem schlechtesten Saisonstart der Grün-Weißen seit 1994. Damals hatte Rapid nach drei Runden gar nur zwei Zähler auf dem Konto.

Ried-Betreuer Helmut Kraft fiel hingegen ein Stein vom Herzen: "Nach zwei Niederlagen tut ein Sieg gegen Rapid sehr gut." Und Torschütze Drechsel ergänzte: "Wir haben den Sieg mehr verdient als Rapid. Wenn wir nach drei Heimspielen null Punkte gehabt hätten, wäre das Wahnsinn gewesen."

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