Damit ist für den Österreicher Christian Klien, der ausgerechnet von seinem einstigen Jaguar-Teamkollegen ersetzt wird, kein Platz mehr im Renncockpit. Alexander Wurz (Williams) wird 2007 wohl der einzige österreichische F1-Pilot sein.
Red Bull wird konkurrenzfähiger
Was für Klien umso tragischer ist, als der Rennstall im kommenden Jahr erstmals mit einem vollständig von Star-Designer Adrian Newey - er hatte 1998 und 1999 die Weltmeister-Autos von McLaren-Mercedes konstruiert - entwickelten Wagen an den Start gehen wird. Und deshalb deutlich konkurrenzfähiger sein dürfte als bisher.
Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko wollte zur jüngsten Entwicklung gegenüber der APA keinen Kommentar abgeben. "Es steht alles in der Presseaussendung", sagte der Grazer.
Bis zuletzt gehofft
Klien hatte bis zuletzt auf eine Vertragsverlängerung gehofft und gemeint, er würde nach den Jahren der Aufbauarbeit auch gerne am Erfolg teilhaben.
"Ich wäre gerne weiter für das Team Red Bull Racing Formel-1-Rennen gefahren. Das Team hat aber anders entschieden", sagte der Vorarlberger kurz und bündig in einem ersten Kommentar.
Auch beim Schwesterteam Toro Rosso ist für den 23-jährigen Vorarlberger kein Platz, dort fährt man auch im kommenden Jahr mit Tonio Liuzzi und Scott Speed.
Keine große Überraschung
Die Trennung von Klien, der seit 14 Jahren mit Red Bull verbunden ist und durch dieses Unternehmen auch in die Formel 1 gekommen war, hatte sich seit längerem abgezeichnet.
Während es der routinierte Coulthard in der laufenden Saison nach 13 von 18 Rennen auf 14 WM-Punkte gebracht hat, hält Klien gerade einmal bei zwei Zählern.
Zwar hatte der Österreicher auch einiges Pech durch Materialdefekte, unter dem Strich überrascht die Entscheidung aber nicht besonders.
Ungewisse Zukunft
Kliens Zukunft ist damit sehr ungewiss. Dass er an Stelle des ebenfalls für 2007 ausgemusterten Robert Doornbos künftig Testfahrer bei RBR sein könnte, ist eher unwahrscheinlich.
Die Vertragsverlängerung des 35-jährigen Coulthard hatte Firmenboss Dietrich Mateschitz schon am Sonntag in Budapest höchstpersönlich verkündet, am Montag folgte die Bekanntgabe des aktuellen Williams-Piloten Webber.
Williams hatte vor wenigen Tagen die Option auf den "teuren" Australier verfallen lassen und an dessen Stelle den derzeitigen Testfahrer Wurz für 2007 zum zweiten Stammpiloten neben dem Deutschen Nico Rosberg ernannt.
Der 29-jährige Webber hatte - offensichtlich bereits im Wissen um seine Zukunft beim finanzkräftigen Rennstall Red Bull Racing - darauf aber gelassen reagiert.
"Logische Entscheidung"
Der englische RBR-Teamchef Christian Horner bezeichnete das Engagement von Coulthard und Webber als "logische und einfache" Entscheidung.
"David ist ein starker Teamleader, Mark hat den Speed und die absolute Motivation. Wir gehen in eine aufregende neue Phase für Red Bull Racing und mit diesen beiden haben wir eine der stärksten Fahrerpaarungen im Feld", sagte Horner in einer Presseaussendung.
Dank an Klien
Bei Klien bedankte sich Horner für "zwei Jahre harten Einsatz". Der Österreicher werde natürlich bis zum Saisonende 2006 Red-Bull-Pilot bleiben, "so lange werden wir ihm jede Art von Unterstützung geben", bekräftigte Horner.
Klien war 2004 mit 21 Jahren in seinem Debütjahr zusammen mit Webber im Jaguar gefahren und nach der Übernahme durch Red Bull im Team geblieben, während der Australier zu Williams gegangen war. Damit kehrt Webber nun quasi zurück. "Bei Red Bull Racing zu sein ist fantastisch. Das Team ist hungrig auf langfristigen Erfolg und ich hoffe auf meine stärkste Zeit in der Formel 1", sagte Webber.
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