Die Analyse zu allen 16 AFC-Teams

Pittsburgh Steelers stehen vor schwerer Saison in der AFC.
AFC-East

New England Patriots: Die Patriots mussten in der Vorbereitung jede Menge Kritik einstecken. Schlüsselspieler wie Kicker Adam Vinatieri und der populäre Linebacker Willie McGinest wurden abgegeben. Das Management versuchte aber, mit jungen Kräften die Abgänge zu kompensieren. Mit QB Tom Brady, Coach Bill Belichick und einer konsolidierten Defense ist New England aber sicher ein Mitfavorit.

Miami Dolphins: Ein Fragezeichen steht hinter den Chancen der Dolphins. Die letzte Saison beendete das Team von Coach Nick Saban mit sechs Siegen in Serie - jedoch gegen durchwegs leichtere Gegner. Mit QB Daunte Culpepper wurde jedoch ein echtes Kaliber verpflichtet, der in WR Chris Chambers einen dankbaren Abnehmer hat. RB Ronnie Brown gilt als Hoffnungsträger. Konstante Leistungen des Teams sind jedoch das Um und Auf.

Buffalo Bills: Mit Dick Jauron verpflichteten die Bills einen neuen Headcoach. Der Neo-Trainer soll vor allem die Defense wieder auf Vordermann bringen und den ersten Play-off-Einzug seit 1999 sichern. Größtes Problem in Buffalo ist jedoch die Quarterback-Situation. Sowohl J. P. Losmann als auch Kelly Holcomb sind nicht gerade Granaten, haben aber Potenzial. Mit WR Eric Moulds verließ ein starker Spieler den Verein.

New York Jets: Nach einer desaströsen Saison blieb im "Big Apple" kein Stein auf dem anderen. Der Jungbrunnen hielt bei den Jets Einzug. General Manager Mike Tannenbaum (37) und Headcoach Eric Mangini (35) übernahmen das Ruder. Mehr als ein Lernjahr wird die neue Saison aber nicht werden. Zu unerfahren ist die Truppe in jeglicher Hinsicht. Einzig Quarterback Chad Pennington hat Routine, über ihm schwebt jedoch permanent das Damoklesschwert einer Verletzung.

AFC-North

Cincinnati Bengals: Die Bengals sind ein Team mit großem Potenzial. Bereits 2005 stellten sie ihr Können mit dem Division-Sieg unter Beweis. RB Rudi Johnson, WR Chad Johnson und QB Carson Palmer stellen ein starkes Offensivtrio dar. Fraglich ist allerdings, ob Palmer sich von seiner schweren Knieverletzung vollends erholt hat und an seine alten Leistungen anschließen kann. Die etwas schwächere Defense wurde umgestellt und soll nun das erhoffte Bollwerk bilden.

Pittsburgh Steelers: Als regierender Champion zählt das Team natürlich zu den Favoriten. Mit RB Jerome "The Bus" Bettis, WR Antwaan Randle El und einigen Bausteinen im Defense-Puzzle gingen aber wichtige Spieler verloren. Eine Wiederholung des Erfolges wird schwierig, doch weist das Team mit QB Ben Roethlisberger, RB Willie Parker und DB Troy Polamalu großes Potenzial auf. Die Auslosung ist allerdings alles andere als leicht.

Baltimore Ravens: Mit Routine zum Erfolg? QB Steve McNair versucht nach verletzungsbedingten Sorgen ein Comeback bei den Ravens. Mit WR Derrick Mason hat er einen Kollegen aus Titans-Zeiten an seiner Seite. RB Mike Anderson wurde als Alternative zum zuletzt strauchelnden Jamal Lewis engagiert. Todd Heap ist ein Tight End mit Format. In der Defense wird viel von Ray Lewis und Ed Reed abhängen, so sie gesund bleiben sollten.

Cleveland Browns: Verletzungen und Spielerwechsel verhindern beim Team von Coach Romeo Cranel einen kontinuierlichen Aufbau. Die Rückkehr der verletzten Receiver Braylon Edwards und Kellen Winslow könnte der Offensive jedoch den bitter nötigen Schub bringen, erzielten die Browns doch in der letzten Saison die wenigsten Punkte der Liga. Einzig RB Reuben Droughns konnte 2005 überzeugen und gilt als Hoffnungsträger.

AFC-South

Indianapolis Colts: Schafft der beste Quarterback der Liga endlich den Einzug in die Super Bowl? Auch ohne Running Back Edgerrin James sind die Colts vielleicht das beste Team der NFL. Veteran Dominic Rhodes und Rookie Joseph Addai könnten die Lücke hinter James schließen. Peyton Manning und sein WR-Duo Marvin Harrison und Reggie Wayne sind ohnehin gefürchtet. Die Verpflichtung von Patriots-Kicker Adam Vinatieri sollte ebenfalls helfen.

Jacksonville Jaguars: Seit Jahren mit viel Talent gesegnet, ist den Jaguars der große Erfolg bisher versagt geblieben. Die Leistungskurve zeigt jedoch stetig nach oben. Einziges Problem: Jacksonville muss sich mit Divisions-Krösus Indianapolis herumschlagen. Mit dem Karriereende von WR Jimmy Smith ging jedoch viel Routine verloren. Die jungen Passempfänger um Matt Jones müssen nun in die Bresche springen.

Tennessee Titans: Die Ära von Steve McNair ist vorbei. Billy Volek und Kerry Collins kämpfen um die Position des Quarterbacks. Wahrscheinlich aber nur für kurze Zeit, denn Rookie Vince Young scharrt schon in den Startlöchern. Headcoach Jeff Fisher ist ein Mann mit viel Erfahrung. Eine Rotation auf der Position des Running Backs wird zwischen Chris Brown und Travis Henry erfolgen. Mit Tight End Ben Troupe haben die Titans überdies ein Ass im Ärmel.

Houston Texans: Quo vadis, Texans? Für das schlechteste Team der letzten Saison kann es im Prinzip nur besser werden. Im Draft überraschten die Texaner mit Mario Williams statt der designierten Nummer 1 Reggie Bush. Die Entscheidung könnte sich nun als Boomerang erweisen. Running Back Dominick Davis fällt nämlich verletzt für die komplette Saison aus. Viel Arbeit wartet also auf Neo-Coach Gary Kubiak, dessen Team aber durchaus Offensiv-Potenzial hat.

AFC-West

Denver Broncos: Ein heißer Kandidat auf die Super Bowl sind wieder die Broncos. Denver ist ein ausgewogenes Team, ein Mix aus Jung und Alt mit starken Spielern auf jeder Position. QB Jake Plummer mauserte sich in der letzten Saison vom "Pannen-Plummer" zu einem konstanten Spielmacher. Auf der Position des Running Backs hat Denver mit Tatum Bell, Mike Bell und Ron Dayne beinahe ein Überangebot.

Kansas City Chiefs: Headcoach Herm Edwards hat von seinem Vorgänger Dick Vermeil eine gut geölte Offensiv-Maschinerie, allen voran RB Larry Johnson, übernommen. Woran es fehlte, war eine gute Defense. Auch ein Grund, warum die Chiefs ihr letztes Play-off-Spiel im Jahr 1993 gewonnen haben. Zu diesem Zweck wurde in der Off-Season vor allem ein Augenmerk auf eine Verstärkung der Verteidigung gelegt.

San Diego Chargers: Drei Punkte müssen die Chargers in der neuen Saison beachten: Mehr Siege in Heimspielen, signifikante Verbesserung der Passverteidigung, und Neo-Quarterback Phil Rivers muss die Erwartungen erfüllen und Drew Brees ersetzen. Mit RB LaDainian Tomlinson, TE Antonio Gates und WR-Veteran Keenan McCardell hat Headcoach Marty Schottenheimer eine exklusive Offensive an der Hand.

Oakland Raiders: Die Raiders werden in der schweren AFC-West kein leichtes Leben haben, dokumentiert durch keinen einzigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten in der vergangenen Saison. Eine blamable Vorstellung für dieses stolze Team. Auch in der neuen Saison wird sich wohl nicht viel ändern. Trotz einiger Topspieler wie WR Randy Moss und RB LaMont Jordan werden die Inkonstanz von Neo-QB Aaron Brooks, die schwache Offensive Line und die junge Defense dem Team den Einzug ins Play-off schwer machen.

Christian Wagner, ORF.at

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