"Bild": "Der Schumi-Wahnsinn! Sieg in Monza, dann Rücktritt - Triumph und Ende in einer Sekunde! In unseren Herzen wird er ewig brummen. Als Schumi mit gerührter Stimme das Wort ergriff, wussten alle schon Bescheid. Der Größte aller Großen hätte es anders verdient gehabt. Grazie, Schumi! Lass uns dich noch dreimal genießen."
"Stuttgarter Zeitung": "Der Mann mit der roten Mütze verkündete das Ende seiner Karriere, und was geschieht? Die Nachricht kommt fast einem Erdbeben gleich - mindestens. Michael Schumacher war die Formel 1. Nicht er hat jetzt ein Problem, seine Erben haben es. Die Last des Nachlasses ist erdrückend."
"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Warum? Es gibt viele plausible Gründe, mit bald 38 Jahren vom Leistungssport zurückzutreten, nach 15 Jahren in der Knochenmühle Formel 1. Das Alter nagt und die Szene nervt: immer der gleiche Ablauf, immer die gleichen Strecken, die gleichen Länder, die gleichen Fragen, die gleichen Gesichter, das gleiche Gejubel, die gleichen (hässlichen) Pokale - und das gleiche Gemecker. Selbst nach nun 246 Grands Prix kommt Michael Schumacher immer wieder dort an, wo er losgefahren ist. Alles ist gewonnen. Die Rekorde scheinen festgeschrieben für die Ewigkeit. Auf dem Konto liegt so viel Geld, dass ein nur halbwegs vernünftiger Mensch große Schwierigkeiten hätte, es auszugeben. Wer jetzt nicht vom Gas steigt, ist selbst schuld."
"Abendzeitung": "Es wurde ein Abgang, wie er schöner nicht hätte sein können. Ein großer, perfekter, stolzer Abschied. Jener Schumi, der auf den Rennstrecken der Welt der abgebrühteste aller Fahrer war und ist, rührte die Zuhörer zu Tränen. Doch Schumacher wäre nicht Rekordweltmeister, hätte er nicht selbst in diesem Moment den Ausgang der Saison im Visier. Den achten WM-Titel."
"Handelsblatt": "Der erfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten geht am Ende der Saison in Rente - geachtet, aber nicht geliebt. Seit Sonntagnachmittag steht fest, dass die Formel-1-Fans den rasenden Michaelangelo verlieren.
Italien:
"La Gazzetta dello Sport": "Danke Schumi" (auf Deutsch über die gesamte Titelseite). "Ein Abgang als Phänomen. Schumacher ist eine kontroverse Legende, über die noch Jahre diskutiert werden wird. Aber nie gab es einen kompletteren Champion als ihn."
"Gazzetta di Parma": "Schumi letztes Meisterwerk in Monza."
"Corriere della Sera": "Der Campionissimo siegt und tritt ab. Jetzt wird er zur Legende."
"La Stampa: "Seine Mama wollte, dass er Ingenieur wird, aber er wurde der Pilot der Rekorde. Der Beste."
"Il Secolo XIX": "Schumi siegt und sagt Addio - Das ist Zinedine Zidane nicht geglückt."
Schweiz:
"Tages-Anzeiger": "Ein letzter selbstbewusster Entschluss. Spaß hat er noch. Siegen kann er auch noch. Am Ende hat ihn wohl nur ein Grund zum Aufhören bewegt: Er wittert Misserfolg."
"Blick": "Die Sportwelt verneigt sich ehrfürchtig nach über 15 Formel-1-Jahren vor den einmaligen Leistungen des Deutschen und sagt jetzt einfach: Danke!"
Spanien:
"El Pais": "Mehr als eine Siegesfeier war es der Abschied der größten Legende des Automobilsports, eines Mythos. Aber Schumacher ist mit seinen 37 Jahren immer noch unter den Besten. Außerdem hat er es geschafft, erneut das Interesse an einer Weltmeisterschaft zu wecken, die für ihn und Ferrari unweigerlich verloren schien."
"El Mundo": "Fernando Alonso hat in der Hochburg von Ferrari und Michael Schumacher einen Albtraum erlebt."
"Marca": "Erneut hat eine Panne ein denkwürdiges Rennen von Fernando Alonso zunichte gemacht. Michael Schumacher erlebte dagegen inmitten von Tränen und Umarmungen einen traumhaften Tag."
Frankreich:
"L'Equipe": "Nach Zinedine Zidane, Andre Agassi und Hicham El Guerrouj verkündete Michael Schumacher, dass die jetzige Formel-1-Saison die letzte sein werde. Mit 37 Jahren und sieben WM-Titeln - er könnte am 22. Oktober noch einen achten gewinnen - hat er sich für einen neuen Lebensabschnitt entschieden. Dabei könnte er als einziger unter den Vieren auch weiterhin noch seine Disziplin bestimmen und Spaß haben."
Großbritannien:
"Daily Mirror": "Michael Schumachers Rücktritt wurde durch einen hochexplosiven Manipulationsvorwurf überschattet. Seine Ankündigung wurde gestört durch die Vorwürfe von Renault-Boss Flavio Briatore, dass die Formel-1-Verantwortlichen das Titelrennen zu Gunsten von Ferrari abgesprochen hätten. Es ist traurig, aber nicht ganz überraschend, dass ein Tag, der eigentlich dem Mann gehören sollte, der den Sport über fast zwei Jahrzehnte dominiert hat, mit einem Makel behaftet ist."
"The Guardian": "Schumacher-Sieg bringt achten und letzten Titel näher. Ein Virtuose und Bösewicht - dieser Champion kombinierte billige taktische Spielchen mit angeborener Genialität."
"Daily Telegraph": "Die letzte Runde. Schumacher hört auf dem Höhepunkt seiner Macht auf."
"Daily Mail": "Triumphierend bis zum Letzten. Schumacher ist auf Titeljagd nach dem italienischen Schwanengesang."
"The Independent": "Das einmalige Genie Schumacher ruft das Ende einer brillanten Karriere aus. Was bleibt nach 246 Rennen, 90 Siegen, 66 Pole Positionen, 75 schnellsten Runden und sieben WM-Titeln? Wie wird dieser Sport einen Mann in Erinnerung behalten, der zugleich einer der begnadetsten und kontroversesten Fachmänner war. Vielleicht brachte es Bernie Ecclestone am besten auf den Punkt, als er vorschlug, dass jedes Mal, wenn jemand Michael Schumacher erwähnt, an Formel 1 gedacht wird."
"The Times": "Schumacher fährt Richtung Ausfahrt mit einem letzten Fahrertitel in Sichtweite. Simply the best. Seine Rekorde machen ihn - allein auf weiter Flur - zum erfolgreichsten Fahrer der Formel-1-Geschichte."
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