Vertrag aufgelöst

Red Bull und Toro Rosso werden 2007 mit verschiedenen Motoren ausgerüstet.
Die Zusammenarbeit zwischen Red Bull Racing (RBR) und Christian Klien ist seit Montagvormittag offiziell beendet.

Einen Tag nach dem Grand Prix von Italien gab RBR bekannt, dass der Vertrag mit dem 23-jährigen Vorarlberger mit sofortiger Wirkung aufgelöst wurde.

In gegenseitigem Einverständnis
"In gegenseitigem Einverständnis. Auch auf Wunsch der Kliens", betonte Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, dass Christian und sein Vater Johannes die Auflösung des Kontraktes gewünscht hätten.

Die vorzeitige Vertragsauflösung komme ihm sehr entgegen, versicherte Klien. "Dies ermöglicht es mir, in den laufenden Verhandlungen betreffend F1-Optionen als unabhängiger Fahrer den erforderlichen Handlungsfreiraum zu haben." Er sei ganz auf die Formel 1 fokussiert.

"Ich gehe davon aus, dass ich bis zum F1-Saisonende 2006 bekannt geben kann, welche Option ich einlösen werde." Klien bedankte sich aber auch für die Zusammenarbeit mit RBR in den vergangenen zwei Jahren.

F1-Karriere zumindest vorläufig zu Ende
Kliens Formel-1-Karriere ist somit nach nicht ganz drei Saisonen für Jaguar bzw. Red Bull Racing zumindest vorläufig wieder beendet.

Abgesehen von einem eventuell möglichen Blitztransfer Kliens, der vor allem bei Midland bzw. dem Nachfolgeteam Spyker hoch im Kurs stehen dürfte, steht damit fest, dass Österreich in den Rennen in China, Japan und Brasilien nicht vertreten sein wird.

Alexander Wurz wird am 18. März 2007 als Williams-Pilot wieder ins Grand-Prix-Geschehen eingreifen.

Doornbos ersetzt Klien
Für Klien klettert nun der bisherige Test- und Ersatzfahrer Robert Doornbos neben David Coulthard ins zweite RBR-Renncockpit. Der Niederländer bestreitet die restlichen drei Saisonrennen.

Doornbos verdrängt damit bereits zum zweiten Mal einen Österreicher aus einem Formel-1-Cockpit. 2005 hatte Patrick Friesacher miterleben müssen, wie Doornbos statt seiner für insgesamt acht Rennen im Minardi-Boliden Platz nahm. Friesacher wurde seitdem in der Königsklasse nicht mehr gesehen.

"Es ist fantastisch, dass ich wieder Rennen fahren kann. Ich freue mich darauf. Die Freitag-Tests und sonstigen Arbeiten fürs Team waren eine tolle Erfahrung. Aber am Sonntag auf die Strecke zu dürfen ist das, was zählt. Ich werde mit dem Team so eng wie möglich zusammenarbeiten und mein Bestes geben", frohlockte Doornbos nach der Beförderung.

Freistellung zur Zukunftsplanung
RBR-Teamchef Christian Horner meinte drei Tage nach Kliens Absage ans Angebot von Red Bull für einen Wechsel in die Champ-Car-Serie: "Nach Christians jüngster Entscheidung haben wir ihn aus seinem Vertrag entlassen, so kann er sich auf die nächste Etappe seiner Karriere konzentrieren."

Wende über Nacht
Nach seinem elften Platz in Monza hatte Klien am Sonntagabend in der Energy-Station des Teams Vieraugengespräche mit Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz und Horner geführt.

Von einer Ablöse wollte der 23-Jährige zu diesem Zeitpunkt nichts wissen: "Zu mir ist noch nichts vorgedrungen." Eine Nacht später sah alles ganz anders aus.

2007 mit Ferrari- und Renault-Motoren
Die beiden Red-Bull-Teams (Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso) werden in der WM-Saison 2007 übrigens mit Ferrari- und Renault-Motoren ins Rennen gehen.

Das bestätigte Mateschitz am Sonntag am Rande des Rennens in Monza. Offen ist jedoch noch, welches Team mit den Ferrari- und welches mit den Renault-Motoren fahren wird. RBR und Ferrari verfügen über einen auch 2007 gültigen Motorenvertrag, der Abschluss mit Renault wurde nun von Red-Bull-Seite ebenfalls fixiert.

"Nach den guten Gesprächen ist es nun auch zur Einigung gekommen", bestätigte Mateschitz. Zuletzt war spekuliert worden, dass RBR den Ferrari-Vertrag in der Saison 2007 ans Partnerteam Toro Rosso "vererben" könnte.

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