Drei Stadien, drei unterschiedliche Herausforderungen, heißt es für die Bauarbeiter der ARGE Porr/Alpine-Mayreder, die die Bauarbeiten in den Bundesländern durchführt. Die Stadien würden jedenfalls termingerecht fertig sein, versichern Porr-Vorstandschef Horst Pöchhacker und Geschäftsführer Heinz Gschnitzer.
Mehr Platz für Zuschauer
Im Happel-Stadion in Wien, wo am 29. Juni 2008 das Finale ausgetragen wird, sind nur Adaptierungsarbeiten notwendig, die Kapazität wird minimal auf über 50.000 Sitzplätze erhöht.
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In den Stadien Wals-Siezenheim in Salzburg und Tivoli neu in Innsbruck muss dagegen jeweils ein zweiter Rang zugebaut werden, um die erforderliche Kapazität von 30.000 zu erreichen. Das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt wird komplett neu gebaut.
Neues Fundament in Innsbruck
In Innsbruck wird derzeit die neue, obere Tribüne von außen über den ersten Rang gebaut. Da beim Bau des Tivoli neu (Eröffnung im September 2001) eine mögliche Erweiterung nicht eingeplant wurde und das alte Fundament die zusätzliche Last einer Aufstockung nicht tragen konnte, musste ein neues Fundament gelegt werden, das die 3.500 Tonnen schwere Stahlkonstruktion trägt.
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Das Dach soll bis 20. Oktober gedeckt sein, der Rohbau wie festgelegt bis Dezember fertig sein. Die oberen Tribünen, die nicht im gesamten Oval, sondern nur an drei Seiten gebaut werden (der Osten bleibt offen), müssen bis Ende 2007 fertig sein. Will die UEFA eine frühere Fertigstellung, muss sie die Kosten übernehmen.
Uneingeschränkter Spielbetrieb
In Innsbruck darf genauso wie in Salzburg der Spielbetrieb der Bundesliga-Mannschaft nicht beeinträchtigt werden, in Wals-Siezenheim allerdings hatte man schon bei der Errichtung des Stadions (Eröffnung im März 2003) eine mögliche Erweiterung eingeplant. Dadurch ersparte man sich 3,8 Millionen Euro.
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Das Dach mit einem Gesamtgewicht von 1.900 Tonnen wurde im Juni in einem einzigartigen Verfahren im Ganzen mittels hydraulischer Hebung um 10,5 m angehoben. "Das war um 200.000 Euro günstiger als eine konventionelle Hebung. Bei den ersten zehn Zentimetern hat es sehr laut gekracht und geknarrt", sagte Reinold Krammer, der technische Geschäftsführer der drei Stadien. Im Winter wird die Tribüne für den oberen Rang installiert.
Klagenfurt im Zeitplan
In Klagenfurt hatte ein juristisches Tauziehen um die Auftragsvergabe den Bau des Wörthersee-Stadions verzögert, die rund dreimonatige Verzögerung sei seit dem Baubeginn im Dezember 2005 aber aufgeholt, versichert Oberbauleiter Markus Weinberger.
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Der untere Rang in Betonbauweise steht bereits, in der Vorwoche wurde mit dem Aufbau der Stahlkonstruktion des zweiten Ranges begonnen, der nach der EM rückgebaut werden soll.
Geplanter Rückbau nach WM
Die ursprünglichen Pläne sehen vor, dass die Stadien nach der EM zurückgebaut werden: Salzburg auf 16.500, Innsbruck auf 15.000, Klagenfurt auf 12.500 Zuschauer.
Ob die Heimstätte von Vizemeister Red Bull Salzburg zurückgebaut wird, darüber gibt es Verhandlungen. Abgewartet werden könnte auch die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2014 im Sommer 2007, für die sich Salzburg bewirbt. Doch auch wenn Salzburg nicht den Zuschlag erhält, sei ein Konzept zur Nachnutzung vorhanden, versichern die Erbauer. In Klagenfurt hat sich ebenfalls ein Verein gefunden, der gegen den Rückbau auftritt.
Eine Entscheidung sollte bald fallen. Denn die Elemente für den Zubau (Tribünen, Stiegentürme etc.) in den drei Stadien werden nur gemietet, sollte ein Stadion in EM-Größe bestehen bleiben, wäre ein Kauf sinnvoll. Die Kosten für den Rückbau in Salzburg beziffert Pöchhacker mit 3,5 Millionen Euro.
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