Große Hoffnungen

Vater Ariff als Mann im Hintergrund.
Kein Zweifel, sie ist die große Hoffnung im österreichischen Tennis. Mit ihrem ersten WTA-Titel im Alter von 15 Jahren und 9 Monaten am Sonntag in Portoroz hat Tamira Paszek dies eindrucksvoll bewiesen.

Die Vorarlbergerin, die am 6. Dezember 1990 in Dornbirn geboren wurde, hat erst vor kurzem den Einzug ins US-Open-Finale der Juniorinnen geschafft. Mit dem ersten WTA-Titel hat bewiesen, dass sie reif für die Tour der "Großen" ist.

Einfach ehrlich
Mit erfrischender Ehrlichkeit, Reife und Eloquenz begegnet Paszek der Öffentlichkeit. "Was ich mir vom Tennis erträume, das ist nur für mich privat." Sie will sich keine Ranking-Ziele setzen, und sich später einmal vorhalten lassen, dass sie sie möglicherweise nicht erreicht hat.

Schon einiges erreicht
Doch Paszek (sprich "Paschek") hat sich schon einiges erarbeitet. 2005 erreichte sie u.a. das Juniorinnen-Finale in Wimbledon und hat auch beim WTA-Turnier in Linz, dem ersten Antreten auf der Tour der Großen, das Achtelfinale geschafft. Außerdem war sie 2005 die jüngste Spielerin, die bei einem WTA-Turnier eine Runde überstanden hat.

2006 stand sie auch in Istanbul im Achtelfinale und erreichte bei den US Open das Endspiel der Juniorinnen.

(Fast) Alles für das Tennis
Trotz aller Ziele und allem Ehrgeiz: Tamira verzichtet nicht auf die solide Basis und deshalb auch nicht auf die Schule. Sie besucht das BRG Schoren im musischen Zweig. "Die Schule und Tennis sind für mich ganz gleich wichtig." Auf andere Leidenschaften wie das Voltigieren, Jazzdance oder Klavier spielen hat sie zu Gunsten des Tennis aber verzichtet.

Vater als große Unterstützung
Hinter dem Erfolg steht ihre Familie, allen voran Vater Ariff Mohamed. Mit dem Kanadier, der in Tansania geboren, in Kenia aufgewachsen und dann nach Kanada ausgewandert ist, pflegt die Gymnasiastin immer wieder Augenkontakt. "Es ist sehr wichtig, dass mein Papa dabei ist. Ich hab' das Gefühl, wenn ich zu ihm schau, dann hilft mir das total."

Auch nach dem Triumph in Portoroz bedankte sich Tamira am Schluss bei ihrem Vater: "Ich möchte mich für die jahrelange Unterstützung bedanken."

Fehler gehören dazu
Immer wieder feuert er sie mit der rechten Faust an, eine Geste, die Tamira auf dem Platz übernommen hat. Wenn ihr Fehler passieren, dann sieht man sie nicht hadern, wie viele andere österreichische Spieler. "Fehler gehören doch zum Tennis dazu, dann muss man sich auf den nächsten Punkt konzentrieren."

Mama organisiert
Im Hintergrund hält sich die Mutter von Paszek, Francoise, die in Valparaiso (Chile) geboren wurde und deren Vater wiederum polnisch-französischer Abstammung ist. Tamiras Großmutter stammt aus Dornbirn.

"Francoise und ich haben uns bei einem Urlaub in Mombasa kennen gelernt", verriet Mohamed einmal. Seine Frau zieht im Hintergrund die Fäden, kümmert sich um die Organisation von Flügen etc..

Neuer Coach bringt Schwung
Nächster Mosaikstein im Projekt ist die Verpflichtung von Larri Passos, dem Ex-Coach des dreifachen French-Open-Siegers Gustavo Kuerten vergangenen März. "Ich werde heuer noch für ein Monat zu ihm nach Brasilien fahren", berichtete Paszek schon vor dem Finale in Portoroz.

Kein Problem mit hohen Erwartungen
Dass sie als große Hoffnung im österreichischen Tennis gilt, hat Tamira übrigens nie gestört. "Es spornt mich nur an. Aber ich muss allein mein Spiel spielen. Was andere Leute über mich sagen, ist mir eigentlich egal", meint sie selbstbewusst. Begonnen mit dem Tennis hat Tamira mit viereinhalb Jahren.

"Meine erste Trainerstunde mit der Gruppe hatte ich mit fünf in Dornbirn."

Paschek weiß, was sie will
Seither geht sie konstant ihren Weg, begleitet von ihren Eltern, die sie sehr unterstützen. Ihre Freunde sagen ihr zwar, dass sie sich so ein Leben nicht vorstellen könnten, doch das beeindruckt sie nicht. "Das ist doch mein Traum."

Links: