Parits verspricht Verstärkungen

Der Posten des Austria-Sportdirektors wird nicht nachbesetzt.
Am Freitag ist Thomas Parits von Mäzen Frank Stronach als Generalmanager von Austria Magna eingesetzt worden, am Montag Georg Zellhofer zum neuen Trainer bestellt worden. Am Dienstag traten die zwei Neuen im Wiener Horr-Stadion vor die Mannschaft und die Öffentlichkeit.

Die "Retter", die den das Tabellenende zierenden Titelverteidiger aus der Krise führen sollen, sind mit bis Sommer 2008 laufenden Verträgen ausgestattet und stehen auf der Gehaltsliste von Magna.

"Chemie stimmte nicht mehr"
Die Entscheidung über die Ablöse von Sportdirektor Peter Stöger und Trainer Frenkie Schinkels war schon unmittelbar nach dem 0:4-Debakel in Salzburg am Sonntag gefallen.

"In langen Gesprächen wurde für mich deutlich, dass die Chemie zwischen der Mannschaft und dem Trainer nicht mehr stimmte. Wir mussten reagieren, die Resultate haben entschieden", sagte Parits am Dienstag.

Zuerst war von Rapid-Präsident Rudolf Edlinger die Erlaubnis eingeholt worden, mit Zellhofer verhandeln zu dürfen. Am Montagvormittag hat Parits dann Stöger über die Verhandlungen mit Zellhofer informiert, ehe es zur Beurlaubung des bisherigen Betreuerduos und zur Einigung mit dem Oberösterreicher kam, der erst Ende August Rekordmeister Rapid vorzeitig verlassen hatte.

Ausländischer Trainer kein Thema
"Ich kenne ihn aus meiner aktiven Zeit bei VOEST Linz. Wir wollten einen jungen österreichischen Trainer haben, der erfolgshungrig ist. Georg hat das in Pasching bewiesen. Eine ausländische Lösung kam nie in Frage", erzählte der oberste Austria-Funktionär.

Parits sicherte Zellhofer zu, dass er sein Betreuerteam selbst zusammenstellen kann.

Zwei, drei neue Spieler im Winter
Dem Schinkels-Nachfolger wurde außerdem zugesichert, zwei, drei neue, routinierte Spieler in der Winterpause zu bekommen.

Die Erkenntnis, dass Verstärkung notwendig ist, hat Parits in den zwei deutlichen Niederlagen gegen Zulte Waregem (1:4 im UEFA-Cup) und in Salzburg (0:4) gewonnen und auch Stronach davon überzeugt.

"Der Posten des Sportdirektors wird nicht mehr besetzt, sonst wird alles so bleiben wie bisher. Alle Abteilungen der Geschäftsstelle werden normal weiterarbeiten. Ich werde mich in sportliche Belange nicht einmischen", versicherte Parits, der die Austria wie eine Firma führen möchte. Ein Mal in der Woche werde es eine gemeinsame Gesprächsrunde geben.

Stronach gesteht Fehler ein
Bevor der zwölfte Trainerwechsel der Stronach-Ära (Magna Entertainment Corporation/MEC seit 2001) in Favoriten perfekt war, hatte Parits mit dem austro-kanadischen Milliardär zehn Stunden über den Verein geredet.

"Er hat eingestanden, dass in der Vergangenheit Fehler begangen wurden. Der personelle Schnitt nach dem Double-Gewinn war zu radikal, es lief nicht mehr wie gewünscht", erzählte der Burgenländer, dessen Inthronisierung nach eigenen Angaben das Kuratorium und der Verwaltungsrat der "Veilchen" zugestimmt haben.

Keine Garantie für Erfolge
Trotz der personellen Änderungen hatte der 60-Jährige dem Chef in Oberwaltersdorf aber auch deutlich gemacht, dass es keine Garantie für Erfolge gebe.

"Wir befinden uns in einer schwierigen Situation, wir dürfen das nicht unterschätzen. Wir müssen jetzt einmal Ruhe in die Austria bringen, die Spannungen zwischen dem Verein und Magna rausbringen und wieder alle gemeinsam an einem Strang ziehen", appellierte der neue "starke Mann", der mit den Violetten als Trainer und Spieler Meister gewesen war.

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