Tennis geht über alles

Paszek liebt einfach alles, was zum Tennis dazugehört.
Ein Turniersieg auf der WTA-Tour, das Finale des Juniorinnen-Bewerbs bei den US Open und ein dritter Platz bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres 2006: Fast unglaublich, dass diese in einem Jahr erbrachten Erfolge auf das Konto eines erst 15-jährigen Teenagers gehen.

Bemerkenswerte Karriere
Tamira Paszek, Tennis-Senkrechtstarterin aus Vorarlberg, wird am 6. Dezember 16. Dennoch kann sie bereits jetzt auf eine bemerkenswerte Karriere "zurückblicken".

Schon im Vorjahr machte "Mimi", wie sie von ihren Freunden gerufen wird, mit dem Juniorinnen-Finale von Wimbledon und dem Achtelfinale beim WTA-Turnier in Linz auf sich aufmerksam, auf ihrem Konto hat sie immerhin schon 42.000 Dollar Preisgeld zu Buche stehen.

Bei den Generali Ladies in Linz war Paszek dank einer Wild Card auch heuer wieder dabei, scheiterte aber nach gutem Beginn an der Französin Nathalie Dechy (WTA-42.) in drei Sätzen.

Dicht gedrängter Zeitplan
Auch wenn Tennis für den Shooting Star das Wichtigste im Leben ist, für "normale" Unternehmungen findet Paszek ebenfalls noch Zeit. Auch die Schule muss sie neben ihrem Training noch unterbringen.

"Es ist nicht immer leicht, aber es lässt sich gut vereinbaren, da ich von der Schule optimal unterstützt werde und ich das ja schon seit längerer Zeit so handhabe", erzählt Paszek gegenüber ORF.at, die ihren Zeitplan souverän managet.

Gängige Hobbys
"Klar habe ich nicht so viel Freizeit wie andere 15-Jährige, aber da ich mir diesen Weg ausgesucht habe und es wirklich Spaß macht, ist das kein Problem für mich. Wenn ich zu Hause bin, verbringe ich am liebsten die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden, gehe gerne ins Kino, shoppen, höre gerne Musik, lese gerne ..."

Tennis - die große Liebe
Eines ist aber klar: Tennis ist für Paszek das Wichtigste im Leben. Trotzdem will die Gymnasiastin im Gegensatz zu vielen Talenten ihre Ausbildung nicht abbrechen, denn "obwohl Tennis oberste Priorität hat, möchte ich, solange es geht, Schule und Sport miteinander verbinden".

Auch an einen Einbruch in ihrer frühen Karriere, wie es anderen oft mit 19, 20 passiert ist, glaubt Paszek nicht: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei mir der Fall sein wird, da ich diesen Sport liebe: die Herausforderung, das Reisen, den Wettkampf, das täglich an sich Arbeiten, einfach alles, was dazugehört."

Hartes Training ...
Der Turniersieg in Portoroz war die Belohnung für ihre Hingabe. Gerechnet mit dem Triumph hatte sie zwar nicht, führt ihn aber auf hartes Training zurück.

"Ehrlich gesagt habe ich es nicht erwartet, aber ich habe in den letzten sechs Monaten sehr hart an mir gearbeitet und mein Spiel verbessert. Man geht daher als Spieler mit viel Selbstvertrauen und positiver Einstellung in ein Turnier", so Paszek, deren Trainer Larri Passos neben Vater Ariff Mohamed maßgeblich am Erfolg beteiligt war.

Der Brasilianer Passos, der auch Gustavo Kuerten unter seinen Fittichen hat, betreut Österreichs Nachwuchshoffnung seit März dieses Jahres. Trainiert wird teilweise in der Heimat, aber auch in Brasilien.

... bringt großes Selbstvertrauen
Auf die Frage nach ihrer größten Schwachstelle zeigt sich die 15-Jährige sehr selbstbewust: "Momentan bin ich sehr zufrieden mit meinem ganzen Spiel, meiner Fitness etc., aber man ist überall noch verbesserungsfähig."

Freude über Tennis-Boom
Ein großer Schritt ist jedoch schon getan. Durch Paszeks kometenhaften Aufstieg, Sybille Bammers solide Leistungen und die jüngsten Erfolge von Jürgen Melzer und Stefan Koubek erlebt das heimische Tennis derzeit einen wahren Boom, wie man auch an den Zuschauerzahlen bei der BA-CA-Trophy in der Wiener Stadthalle sehen konnte.

"Es ist super, dass Tennis derzeit wieder so populär geworden ist. Ich glaube, wir haben sehr viele Talente in Österreich, und wenn sie hart an sich arbeiten und ihren Weg gehen, dann werden wir alle Österreich mit dem Tennis noch viel Freude bereiten", gibt Paszek den rot-weiß-roten Tennisfans viel Grund zur Hoffnung.

Ruth Bertl, ORF.at

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