Köllerer rastet wieder aus

Spieler drohen mit Boykott.
Auch eine sechsmonatige Sperre der ATP hat Daniel Köllerer anscheinend nicht zur Vernunft gebracht. Erst im September hatte er seine Strafe abgesessen, Anfang November droht "Crazy Dani" schon die nächste. Das berichtet die Online-Plattform Tennisweb.

Der Oberösterreicher, der momentan auf einer Challenger-Tour in Südamerika unterwegs ist, soll beim Erstrunden-Match gegen den Italiener Fabio Fonigni in Montevideo erneut seine berühmten Ausraster demonstriert haben.

Sicherungen durchgebrannt
Köllerer hatte das Match zwar deutlich gewonnen, dennoch sollen ihm wieder einmal die Sicherungen durchgebrannt sein. Für Fonignis Trainer Leonardo Caperchi Grund genug, einen offiziellen Brief an die ATP zu schreiben.

"In zehn Jahren auf der Tour habe ich so etwas noch nicht erlebt. Köllerer hat permanent insultiert, beleidigt, provoziert, die Regeln verletzt - die Attacken waren gegen seinen Gegner gerichtet, das Publikum, die Stadt Montevideo, gegen den Schiedsrichter und den Supervisor", klagt der Coach.

"Köllerer ist eine Zeitbombe"
"Köllerer legt ein Level an Aggressivität an den Tag, das mit unserem Sport nichts zu tun hat", so Caperchi weiter und fügt noch hinzu: "Köllerer ist eine Zeitbombe. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis seine Provokationen dazu führen, dass jemand etwas tut, das absolut nichts mit unserem Sport zu tun haben darf."

Österreicher schämen sich
Das Schreiben soll angeblich bereits von 50 Spielern, Trainern und Offiziellen unterschrieben worden sein. Bitter für Köllerer, dass sich sogar seine ÖTV-Kollegen Werner Eschauer, Marco Mirnegg und Rainer Eitzinger für eine Sperre aussprechen.

"Wir schämen uns als Österreicher. Was Daniel macht, ist bodenlos. Alle Spieler, die für das Challenger von Buenos Aires in der kommenden Woche genannt haben, wollen nicht antreten, wenn Daniel nicht sofort wieder gesperrt wird", berichtet Eitzinger vom angekündigten Boykott der aufgebrachten Tennisprofis.

Manager nimmt Köllerer in Schutz
Manfred Nareyka, der Manager des 23-jährigen "Bad Boy", weiß nichts von neuerlichen Zwischenfällen.

"Ich kann die Situation aus der Ferne nicht beurteilen. Aber fest steht, dass ein 23-Jähriger fünf Wochen lang alleine durch Südamerika tourt und es offenbar bei einem einzigen Match zu einer Art Rückfall gekommen ist. Ich weiß, wie sehr sich Daniel bemüht", nimmt Nareyka Köllerer in Schutz.

"Ich meine es nicht böse"
Köllerer, der sich derzeit wegen eines Sonnenstichs in ärztlicher Behandlung befindet, wurde von Tennisweb über E-Mail mit den Vorwürfen konfrontiert.

"Ich meine es nicht böse, aber mit solchen Sachen möchte ich mich jetzt wirklich nicht herumplagen bzw. mir auch nicht den Kopf darüber zerbrechen. Ich werde alle Fragen gerne beantworten, wenn ich aus Südamerika zurück bin", antwortete der Oberösterreicher.

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