Kaufen können sich die Salzburger für diesen Titel freilich nichts. Doch seit Einführung der Bundesliga in der Saison 1974/75 ist der Tabellenführer nach der Hinrunde in 32 Spielzeiten auch 21 Mal als Meister hervorgegangen.
Vorjahr als Warnung
Das Vorjahr, als Salzburg mit drei Punkten vor der Wiener Austria ebenfalls "Halbzeitführender" war, sollte dem Team von Giovanni Trapattoni und Lothar Matthäus aber eine Warnung sein. Damals hatten die Wiener am Saisonende die Nase vorne und den Titel in der Tasche.
Doch Matthäus stellt klar: "Wir wollen Meister werden. Die Mannschaft ist auf einem sehr guten Weg und versteht immer mehr, was wir wollen." Dass zehn Punkte Vorsprung aber auch schnell weg sein können, wissen auch die arrivierten Spieler wie Alexander Zickler und Thomas Linke.
Zickler trifft nach Belieben
Torjäger Zickler schoss den Tabellenzweiten aus Pasching mit drei Toren im Alleingang K. o. Der 32-jährige Deutsche erlebt zurzeit einen zweiten Frühling, trifft nach Belieben.
Der Führende der Torschützenliste (13 Treffer) ist schon lange im Fußballgeschäft und weiß, dass der Weg zum Meistertitel noch ein harter wird: "Wir haben einen guten Vorsprung, der aber schnell schmelzen kann, siehe Austria im Vorjahr."
Mit seinem zweiten Triplepack der laufenden Meisterschaft (den ersten erzielte er in der ersten Runde gegen Ried) ist er auf dem besten Weg, die Torschützenkönige der Vorsaison schon in der Hinrunde einzuholen. Sanel Kuljic (Ried) und Roland Linz (Austria) hatten 2005/06 je 15 Treffer zur Torjägerkrone gereicht.
Ochs seit 415 Minuten ungeschlagen
Schlussmann Timo Ochs befindet sich auf den Spuren seines Gegenübers vom Samstag, Pepi Schicklgruber. Der Paschinger blieb in der Vorsaison im Herbst ganze 794 Liga-Minuten ohne Gegentreffer. Ochs, dem die Statistik relativ egal ist, hält aktuell bei 415.
Er sagt nur: "Je mehr man nachdenkt, umso mehr setzt man sich unter Druck." Seine eigene Leistung sieht er mehr als Teil der Leistung der Mannschaft: "Es sind elf Leute, die defensiv arbeiten."
Am Weg zum Rekordvorsprung?
Den Rekordvorsprung von zwölf Punkten nach der Hinrunde, den Tirol (2001/02) und Rapid (2002/03) innehatten, können die Bullen in den verbleibenden drei Runden auch noch übertreffen. Theoretisch wären 19 Punkte Vorsprung möglich.
Das ist auch der Rekordvorsprung, den sich Sturm Graz am Ende der Meisterschaft 1997/98 herausgeschossen hatte.
Aber auch die beiden Deutschen Zickler ("Der Vorsprung ist auch deshalb so groß, weil andere Klubs Probleme haben") und Matthäus ("Wir haben jetzt englische Wochen vor uns") wissen, das eine Saison in Österreich nicht 18, sondern 36 Runden hat.
Spielbericht: