"Aus medizinischer Sicht ist ein Comeback durchaus möglich", sagte sein behandelnder Arzt Wolfgang Marth bei einer Pressekonferenz im Unfallkrankenhaus Salzburg. Auch Nybergs Trainer Florian Winkler wollte eine Fortsetzung der Karriere in der nächsten Saison nicht ausschließen.
Operation gut verlaufen
Zwei Stunden lang wurde der Rennläufer am Freitag im UKH unter der Leitung von Marth operiert. Mit dem Ergebnis zeigte sich der Facharzt für Chirurgie sehr zufrieden. Bei der Verrenkung des linken Knies seien fünf Bänder gerissen. Außer dem vorderen Kreuzband "konnte alles repariert werden", sagte Marth.
Er ist zuversichtlich, dass sich das Kreuzband wieder gut stabilisiert. "Es ist kein Defektschaden am Knie entstanden. Deshalb bedeutet die Verletzung aus medizinischer Sicht nicht das Ende der Karriere." Nyberg habe sich von seinen früheren Verletzungen auch immer gut erholt.
Mit der Hand eingefädelt
Der Sturz sei "ein Riesenpech" für Nyberg gewesen. "Es hat ihn richtig ausgehebelt. Er ist mit dem Kopf auf die Piste geprallt", schilderte sein Trainer Winkler.
Vor dem Sturz sei zuerst der Innenski auf den Außenski geschlagen, der Rennläufer habe das noch ausgleichen können. "Dann fädelte er mit der Innenhand in der Stange ein und geriet außer Balance."
Einige Minuten bewusstlos
Die Folge des Unfalls: "Eine Gehirnerschütterung - Nyberg war einige Minuten bewusstlos - und eine schwere, komplexe Verletzung des linken Knies", erläuterte Primar Alois Karlbauer, ärztlicher Leiter des UKH.
Zudem habe der Patient eine Impression der äußeren Oberschenkelrolle und eine schwere Stauchung des äußeren Schienbeinkopfes erlitten, gab Chirurg Marth weiters bekannt. Eine zweite Operation sei vorerst nicht notwendig.
Vermutlich bis Ende nächster Woche werde Nyberg noch im UKH bleiben. Dann könne er sich in häusliche Pflege in seinen Heimatort Seefeld in Tirol begeben. "Zur Nachbehandlung wird er wieder ins UKH kommen", so der Facharzt. Insgesamt sechs Monate werde Nyberg außer Gefecht sein.
"Wir müssen abwarten"
Die Saison ist damit für den Schweden noch vor ihrem Beginn beendet. Auf die Frage, ob das nun das Karriereende Nybergs bedeute, meinte Trainer Winkler: "Nichts ist sicher. Dieses Thema steht jetzt nicht im Vordergrund, sondern seine Gesundheit. Wir müssen abwarten, bis er wieder fit wird." In den nächsten Tagen oder Wochen werde es dazu nähere Informationen geben.
Winkler versprühte aber Optimismus. "Ich glaube, dass er den Unfall auch psychisch gut übersteht. Das hat er ja schon öfters bewiesen. Er ist ein starker Sportler, sonst wäre er nicht 18 Jahre im Weltcup und ältester Podest-Fahrer der Welt", sagte der Trainer.