Nach der bitteren 2:3-Finalniederlage 1954 gegen Deutschland ("Wunder von Bern") kehrte der torgefährliche Stürmer zwar nach Ungarn zurück, blieb aber nach dem Aufstand von 1956 im Anschluss an eine Südamerika-Tournee zusammen mit einigen Mannschaftskameraden vorerst in Wien. Auch Puskas' Familie lebte inzwischen in der Bundeshauptstadt.
Keine Lizenz
Die Spielerlizenz blieb daher aus. Durch den Ungarischen Fußballverband veranlasst, bekam Puskas wegen seiner Emigration eine 18-monatige Sperre von der FIFA auferlegt. In Österreich wollte sich niemand dem zu erwartenden politischen Druck von Russland und Ungarn aussetzen und dem "fahnenflüchtigen" Puskas "Asyl" gewähren. Der Ungar war mittlerweile schon 30 Jahre alt.
"Trainer" beim Wiener Sport-Club
Der damalige Wiener Sport-Club war während Puskas' Aufenthalt in Österreich seine sportliche "Heimat". Der Torjäger trainierte bei den Dornbachern mit und wurde als "technischer" Berater eingesetzt. Bei einigen Spielen im Rahmen einer Tournee betreute Puskas die Mannschaft gegen Kaliber wie FC Barcelona und Valencia.
Österreicher holt Puskas nach Madrid
Beinahe sah es danach aus, als würde der nicht mehr ganz austrainierte Puskas seine Karriere als Trainer fortsetzen, als sein ehemaliger Honved-Manager Emil Österreicher zu Real Madrid wechselte und den "Wunderstürmer" sofort nach Spanien holte. Puskas soll damals umgerechnet 72.000 Euro pro Jahr bei den Spaniern verdient haben.
Der "König" von Real
Doch die Rechnung machte sich für die "Königlichen" mehr als bezahlt. Mit seinem kongenialen Sturmpartner Alfredo di Stefano führte Puskas Real von Erfolg zu Erfolg, wurde sechs Mal Meister und holte drei Mal den Europacup der Meister.
Vier Mal holte sich Puskas noch die spanische Torschützenkrone, zum letzten Mal 1964 im Alter von 37 Jahren.