Die Tragödie des Ex-Champions

Vom Boxer zum Kriminellen.
Im Falle des ermordeten ehemaligen Schwergewichtsweltmeisters Trevor Berbick hat die jamaikanische Polizei Anklage gegen zwei Verdächtige erhoben. Bei den Angeklagten handelt es sich um einen 20-jährigen Neffen des Opfers sowie einen zwei Jahre jüngeren Mann.

Berbick hatte im Dezember 1981 durch einen Punktesieg die Karriere von Superstar Muhammad Ali beendet. Von März bis November 1986 war er selbst Weltmeister des Verbandes WBC, ehe er von Mike Tyson entthront wurde.

Von Ali bis Tyson
Berbick kämpfte von 1976 bis 2000 und feierte dabei 50 Siege bei elf Niederlagen und einem Unentschieden. Nach offiziellen Angaben wurde er 52 Jahre alt.

Berbick galt als Bindeglied zwischen dem Ende der Ära Ali und dem Beginn des Siegeszugs von Tyson. Bereits bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal war er durch seine enorme Schlagkraft und Beweglichkeit aufgefallen.

1986 WBC-Champion
Nur ein paar Wochen nach Olympia entschied sich Berbick für eine Profi-Karriere. Im März 1986 wurde er nach einem Punktesieg gegen Pinklon Thomas sogar WBC-Champion.

Allerdings verlor er den Gürtel bereits am 22. November 1986, als er eine bittere K.-o.-Niederlage in der zweiten Runde gegen den damals 20-jährigen Tyson kassierte. Der New Yorker ging dadurch als bisher jüngster Schwergewichtschampion in die Geschichte ein.

Der steile Abstieg
Nach der Niederlage gegen Tyson begann Berbicks Abstieg. Immer wieder geriet er mit dem Gesetz in Konflikt. 1991 war er zum ersten Mal straffällig geworden, weil er seinen Manager mit einer Pistole bedroht und Geld von ihm gefordert hatte.

Ein Jahr später wurde er wegen der Vergewaltigung der Babysitterin seiner Kinder zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Dazu kam eine Anklage wegen Unterschriftenfälschung. Zuletzt hatte sich Berbick durch Boxcamps in Trinidad über Wasser gehalten.

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