Wenige Tage nach dem schweren Sturz der Spanierin Maria Jose Rienda Contreras verletzte sich beim Riesentorlauf-Training in Loveland Nika Fleiss.
Die Kroatin kollidierte nach einem Sturz mit dem österreichischen Trainer Bernd Brunner und zog sich eine schwere Knieverletzung zu.
Brunner beim Abrutschen überrascht
Der Unfall passierte auf dem steilsten Teil der Trainingsstrecke auf dem Loveland-Pass. Brunner rutschte gerade den Kurs seiner ÖSV-Damen mit dem Pistenrechen ab, als Fleiss auf dem Nebenkurs zu Sturz kam und sich überschlagend den hangabwärts arbeitenden Trainer rammte.
Augenzeugin der Horrorszene war vom Lift aus Marlies Schild, auch ihre Zurufe konnten das Unglück aber nicht mehr verhindern.
Der schockierte Brunner ("Ich kann mich an nichts erinnern") erlitt bei dem Zusammenstoß eine leichte Gehirnerschütterung sowie Prellungen, kam aber sonst unversehrt davon.
WM-Winter wolhl schon zu Ende
Für Fleiss hingegen ist die Saison wohl gelaufen. Laut ersten Diagnosen hat sich die 22-Jährige zumindest einen Kreuzbandriss im Knie zugezogen.
Nach der pausierenden Janica Kostelic hat Kroatien damit im WM-Winter eine weitere Hoffnungsträgerin verloren.
Böse Erinnerungen
Der Unfall ließ böse Erinnerungen an Skiunfälle ähnlicher Art wach werden.
1996 bei der WM in Spanien hatte sich die Russin Tatjana Lebedewa bei einer Rennkollision schwerst verletzt, 2001 war die Französin Regine Cavagnoud beim Super-G-Training im Pitztal nach einem Zusammenstoß mit einem deutschen Trainer tödlich verunglückt.
Erst vergangenen Winter hatte Michaela Dorfmeister in St. Moritz nur mit viel Geschick und Glück einen ähnlichen Unfall vermeiden können.
"Skisport ist Risikosport"
Allen Beteiligten war deshalb bewusst, wie viel Glück diesmal im Spiel gewesen war. "Nika ist zwei Tore über Bernd gestürzt und hat sich dabei schon verletzt. Gott sei Dank hat sie Bernd dann nicht voll erwischt, sonst wären seine Knie jetzt genauso hin", sagte ÖSV-Damen-Chef Herbert Mandl.
Schuldzuweisungen gab es keine. "Solche Dinge sind unvermeidlich. Sonst muss man künftig nur noch ganz alleine oder überhaupt nicht trainieren, mehr Platz gibt es eben nicht auf dem Hang", sagte Mandl.
Der Trainer wies wieder einmal darauf hin, dass solche Vorfälle im alpinen Skisport wohl nie ganz auszuschließen sind. "Dass Trainingskurse zehn Meter nebeneinander stehen, ist normal. Und Skisport ist Risikosport."
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