Stimmen zum Tod von Max Merkel

"Toller Trainer und netter Mensch".
In Österreich und Deutschland wurde der Tod von Max Merkel mit Betroffenheit aufgenommen. Ein Überblick über die Reaktionen von Freunden und prominenten Fußballkollegen:

Rapid-Präsident Rudolf Edlinger meinte in einer ersten Stellungnahme: "Max Merkel ist natürlich im Fußball ein Begriff gewesen, er war eine starke Persönlichkeit." Man werde sich stets an den großen Rapid-Spieler und Trainer Merkel erinnern, der bei den Grün-Weißen groß geworden sei.

Seeler: "Immer Spruch auf den Lippen"
"Sein Tod erfüllt mich mit Trauer", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger am Mittwoch, "er war ein großartiger Trainer und auch ein Unterhaltungskünstler." DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler, der beim Urlaub in Österreich von der Nachricht überrascht wurde, bezeichnete Merkel als "tollen Trainer, wirklich netten Menschen und Spaßvogel, der bis ins hohe Alter immer einen Spruch auf den Lippen hatte".

Bei Münchner Wegefährten hinterließ Merkels Tod ebenfalls Trauer. "Ein Stück meines Fußballerlebens ist weggebrochen", sagte Fredi Heiß, der unter Merkel 1966 mit dem TSV 1860 München deutscher Meister wurde. Auch der 1. FC Nürnberg, den Merkel zwei Jahre später zum Titel führte, trauert um den Meistermacher. "Er war ein großer Trainer. Der FCN und der Fußball in Deutschland haben ihm unendlich viel zu verdanken", erklärte Präsident Michael A. Roth.

Merkel scheute zuletzt Öffentlichkeit
Wie kaum ein anderer hatte Merkel den Fußball in seiner Trainerzeit und später als sarkastischer, aber auch humorvoller Kritiker verkauft. Doch in den letzten zwei Jahren scheute er die Öffentlichkeit. "Er hat sich nicht mehr vor die Tür getraut", sagten Bekannte.

Zuletzt sei der Kontakt abgerissen, erzählte Paul Breitner, der wie Merkel beißende Kommentare für die "Bild"-Zeitung schreibt. "Er war unbezahlbar für dieses Geschäft und quasi der Obertrommler", erinnerte sich der ehemalige Kapitän des FC Bayern München.

Magath: "Verlust einer Persönlichkeit"
Mit "frecher Schnauze, aber nie unter der Gürtellinie", so Eintracht Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel, ging er mit spitzer Feder und respektlos mit Freunden und Gegnern um. Bayern-Coach Felix Magath meinte: "Er war in seiner Zeit einer der besten Trainer in Deutschland. Der deutsche Fußball beklagt den Verlust einer Persönlichkeit."

Auch als Trainer kannte Merkel keine Gnade. "Mit ihm hatten wir bei 1860 die erfolgreichsten Jahre", sagte Torwart-Legende Petar Radenkovic, "aber wir Spieler hatten kein gutes Verhältnis zu ihm. Er war ein rücksichtsloser Mann." Mit "Zuckerbrot und Peitsche" stand Merkel als damals bestbezahlter Bundesligatrainer (17.000 Mark monatlich) aber für den Erfolg.

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