Am Samstag hatte der 16-jährige Tiroler bereits mit neuem Schanzenrekord sein Potenzial angedeutet und den vierten Rang belegt. Zweitbester Österreicher am Sonntag wurde Martin Koch als Sechster (14. nach dem ersten Sprung), Wolfgang Loitzl (18. zur Halbzeit) belegte Rang zehn.
Einen großen Sprung nach vorne machte auch Thomas Morgenstern, der auf Platz zwölf landete. Der Kärntner, am Samstag als Dritter bester ÖSV-Adler, hatte sich als 29. des ersten Durchgangs gerade noch für das Finale der besten 30 Springer qualifiziert.
Er kam, sah und siegte
Schlierenzauer ist ein wahrer Bilderbuchstart in seine Weltcup-Karriere gelungen. Nach Rang 24 am 12. März auf dem Holmenkollen in Oslo waren es nun in Lillehammer erst sein zweiter und dritter Einsatz.
"Ich bin sehr überrascht und kann es noch gar nicht glauben. Das ist voll geil", freute sich der von allen "Schlieri" genannte Jungstar.
Tournee-Startplatz bereits fixiert
Mit seinem Erfolg vom Sonntag hat er sein erstes großes Ziel, bei der Vierschanzen-Tournee bei allen vier Springen dabei zu sein, schon erreicht.
"Das hab' ich noch gar nicht gehört. Das freut, denn es war mein Ziel, dass ich einen Startplatz habe", zeigte sich der Stubaitaler überrascht.
Wie ein alter Hase
Große Freude herrschte natürlich auch im Trainerlager. "Hinter den Kulissen haben wir schon gewusst, zu welchen Leistungen er imstande ist. Er hat es heute mit einer Coolness und Sicherheit gemacht und im zweiten Durchgang einen überragenden Sprung gezeigt", freute sich Trainer Alexander Pointner, der sich auch für die Zusammenarbeit mit Toni Innauer bedankte.
Kuusamo-Pause war genau richtig
Gemeinsam mit dem Nordischen Direktor habe man beschlossen, Schlierenzauer die erwarteten Probleme in Kuusamo zu ersparen. "Das war sicher ein Vorteil für ihn gegenüber den anderen Springern, die dort viel Nerven und Energie verbraucht haben", weiß Pointner.
Stattdessen bereitete sich Schlierenzauer in Ruhe in Lillehammer auf seinen zweiten Weltcup-Einsatz vor und überzeugte schon am Samstag als Bester in Qualifikation, Probedurchgang und auch im Finale der Top 30.
Der Junior vom Klub Innsbruck-Bergisel flog im ersten Lillehammer-Springen auf 141,0 m, übertraf seinen eigenen Schanzenrekord vom Vortag um einen Meter und wurde ausgezeichneter Vierter.
Auf und davon
Am Sonntag steigerte er sich dann noch einmal. Nach Rang drei im ersten Durchgang (bei gar nicht so guten Bedingungen bei seinem Versuch) hinter Malysz und Jacobsen bewies er auch im Finish ausgezeichnete Nerven.
Mit einem 137-m-Satz sicherte er sich den Siegerscheck über 30.000 Schweizer Franken (18.887 Euro), insgesamt brachte ihm das Wochenende 22.660 Euro ein.
In guter Gesellschaft
Schlierenzauer ist der sechstjüngste Sieger aller Zeiten hinter Steve Collins (CAN), Thomas Morgenstern (AUT), Toni Nieminen, Janne Ahonen (beide FIN) und Primoz Peterka (SLO).
Insgesamt ist er der 23. Österreicher, der ein Weltcup-Springen gewonnen hat, und er sorgte für den insgesamt 135. Sieg eines ÖSV-Adlers im Weltcup. Österreich liegt in dieser Wertung nur hinter Finnland (141).
Sonntag-Springen in Lillehammer
1. | Gregor Schlierenzauer | AUT | 276,0 | 134,0/137,0 |
2. | Anders Jacobsen | NOR | 269,2 | 136,0/131,5 |
3. | Adam Malysz | POL | 264,7 | 137,5/127,5 |
4. | Simon Ammann | SUI | 255,2 | 133,0/127,0 |
5. | Andreas Küttel | SUI | 242,4 | 129,5/124,5 |
6. | Martin Koch | AUT | 241,8 | 128,5/126,0 |
7. | Janne Ahonen | FIN | 241,3 | 129,5/125,0 |
8. | Sebastian Colloredo | ITA | 240,1 | 130,5/122,5 |
9. | Matti Hautamäki | FIN | 238,4 | 127,0/124,5 |
10. | Wolfgang Loitzl | AUT | 236,9 | 126,5/125,0 |
11. | Anders Bardal | NOR | 234,3 | 129,5/120,0 |
12. | Thomas Morgenstern | AUT | 232,9 | 124,0/125,0 |
. | Michael Uhrmann | GER | 232,9 | 128,0/121,0 |
14. | Denis Kornilow | RUS | 231,5 | 130,0/118,5 |
15. | Jörg Ritzerfeld | GER | 231,0 | 126,5/122,0 |
16. | Jakub Janda | CZE | 230,7 | 127,0/120,5 |
17. | Robert Kranjec | SLO | 230,1 | 129,5/118,5 |
18. | Primoz Pikl | SLO | 228,3 | 124,5/122,5 |
. | Henning Stensrud | NOR | 228,3 | 128,0/119,0 |
20. | Andreas Kofler | AUT | 226,3 | 127,5/117,0 |
21. | Arttu Lappi | FIN | 224,0 | 130,5/123,0 |
22. | Vincent Sevoie Descombes | FRA | 221,0 | 125,5/118,0 |
23. | Ilja Rosliakow | RUS | 214,6 | 124,5/116,0 |
24. | Morten Solem | NOR | 212,0 | 124,5/114,0 |
25. | Tami Kiuru | FIN | 211,6 | 125,0/113,0 |
26. | Kamil Stoch | POL | 211,4 | 124,5/114,5 |
27. | Sigurd Pettersen | NOR | 210,6 | 126,0/112,0 |
28. | Lars Bystöl | NOR | 210,3 | 124,5/112,5 |
29. | Jernej Damjan | SLO | 209,6 | 125,0/113,0 |
30. | Andreas Aren | SWE | 203,4 | 124,0/110,0 |
33. | Martin Höllwarth | AUT | 114,0 | 123,0 |
35. | Andreas Widhölzl | AUT | 113,4 | 123,5 |
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