In der Bosman-Entscheidung wurde festgelegt, dass Profi-Fußballer in der Europäischen Union nach Ende des Vertrages ablösefrei wechseln dürfen. Überdies wurden die im europäischen Sport bestehenden Restriktionen für Ausländer zu Fall gebracht.
33 Legionäre vor "Bosman"
Die EU-Erweiterung Richtung Osten trug ein Übriges dazu bei, dass immer mehr Kicker ihre Brötchen im Ausland verdienen. Waren es vor der Causa Bosman nur 33 Legionäre, die in Österreichs höchster Spielklasse engagiert waren, stieg deren Zahl zeitweise sogar auf über 100.
Die Beschränkung der Nicht-EU-Ausländer ist aber nach wie vor jedem nationalen Verband überlassen.
So stimmte zum Beispiel Österreichs EM-Partner Schweiz vor knapp einem Monat einer neuen Ausländerregel zu. Ab der Saison 2007/08 dürfen unbeschränkt viele Nicht-EU-Ausländer auf dem Matchblankett aufscheinen. Gleichzeitig dürfen in der höchsten Spielklasse weiterhin nur fünf Kicker aus dem Nicht-EU-Ausland auf dem Rasen sein.
Regelung durch Österreicher-Topf
In Österreichs Bundesliga gibt es nach wie vor keine Obergrenze, dafür wurde jedoch der Österreicher-Topf eingeführt. Dabei wird die Hälfte des TV-Geldes in Relation zur Spielzeit der für das ÖFB-Nationalteam spielberechtigten Akteuere gesetzt.
Am Österreicher-Topf naschen derzeit neun von zehn Bundesligisten mit. Nur Salzburg erfüllte mit seiner Vielzahl an Legionären die strengen Kriterien nicht, um an der Auszahlung der rund 5,5 Millionen Euro teilnehmen zu können. Der Einsatz von U21-Berechtigten wird doppelt honoriert.
Schlusslicht Salzburg
Den höchsten Anteil an eingesetzten österreichischen Spielern hat mit 80 Prozent Ried. Dahinter liegen Mattersburg (71) und Wacker Tirol (68).
Bei Leader Salzburg beträgt der Anteil lediglich zehn Prozent, gefolgt von Sturm Graz (45) und Austria (52). Der Gesamtanteil der eingesetzten Österreicher verbesserte sich um 1,3 auf insgesamt 57,7 Prozent.
ÖFB-Spieler mit ausreichend Einsatz
Der Großteil der österreichischen Teamspieler in der Liga hat überdies eine "Einsatzgarantie" bei ihren Klubs. Die Einsatztabelle zeigt, dass 29 potenzielle Kandidaten in 14,9 von 18 Runden zum Einsatz kamen und bei diesen Einsätzen 82 Minuten auf dem Spielfeld waren.
"Diese Statistik zeigt, dass die Teamkandidaten in der Liga durchaus gefordert werden und im Allgemeinen auf ausreichend Spielpraxis kommen", stellte Bundesliga-Vorstand Georg Pangl fest.
Österreicher-Topf:
1. | SV Josko Ried | 80 Prozent |
2. | SV Mattersburg | 71 |
3. | Wacker Tirol | 68 |
4. | Cashpoint SCR Altach | 65 |
5. | Liebherr GAK | 64 |
6. | FC Superfund Pasching | 63 |
7. | Rapid Wien | 59 |
8. | Austria Magna | 52 |
9. | Puntigamer Sturm Graz | 45 |
10. | Red Bull Salzburg | 10 * |
* Kriterium zur Teilnahme am Österreicher-Topf nicht erfüllt
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