Die Tops der Olympischen Winterspiele:
Österreich: Mit neun Gold- und je sieben Silber- und Bronzemedaillen, also 23 Stück, gab es das erfolgreichste Olympia-Abschneiden für Rot-Weiß-Rot.
Ahn Hyun-Soo: Südkoreas Short-Track-Star war mit drei Gold- und einer Bronzemedaille der erfolgreichste Athlet der Spiele.
Cindy Klassen: Kanadas Eisschnelllauf-Weltrekordlerin holte mit fünf Stück (eine Gold-, je zwei Silber- und Bronzemedaillen) die meisten Medaillen.
Enrico Fabris: Der italienische Lokalmatador machte ein ganzes Land zu Eisschnelllauf-Fans. Nach Team-Gold in der Verfolgung krönte sich Fabris über 1.500 Meter zum Doppel-Olympiasieger.
Shizuka Arakawa: Sie gewann als erste Japanerin Gold im Eiskunstlaufen - ausgerechnet in Italien und ausgerechnet mit einer virtuosen Kür zu den Klängen von "Nessun Dorma" aus der Puccini-Oper "Turandot".
Felix Gottwald: Mit zwei Gold- (Team, Sprint) und einer Silbermedaille (Einzel) war der Nordische Kombinierer der vierterfolgreichste Athlet der Winterspiele.
Österreichs Alpinteams: Mit zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und zwei Mal Bronze sorgten Michaela Dorfmeister und Co. für das beste Damen-Olympia-Ergebnis der alpinen ÖSV-Geschichte. Die ÖSV-Herren holten mit zwei Mal Gold und je drei Mal Silber und Bronze sogar acht von 15 Medaillen.
Estland: Das baltische Land vervierfachte in Turin sein Golddepot bei Winterspielen. Kristina Smigun (zwei Titel) und Andrus Veerpalu (1) gewannen insgesamt drei Langlauf-Goldmedaillen und landeten damit im Medaillenspiegel sogar noch vor Norwegen.
Curling: Die vielerorts belächelte Sportart verzeichnete unerwartet hohe TV-Einschaltquoten. Zudem profitierte Curling von den niedrigen Eintrittspreisen und entpuppte sich als einer der wenigen Publikumsmagneten. Kanadas Herren holten erstmals Olympiagold.
Björnar Hakensmoen (Norwegens Langlauf-Cheftrainer): Der Coach ersetzte der Kanadierin Sara Renner im Teamsprint der Damen einen gebrochenen Stock und ermöglichte ihr damit gemeinsam mit Partnerin Beckie Scott die Silbermedaille. Seine favorisierten Schützlinge Marit Björgen/Ella Gjömle mussten sich mit Platz vier zufrieden geben.
Disco Tabata: Das Nachtlokal in Sestriere entwickelte sich zum echten Szenetreff. Unzählige Sportler - allen voran "Stammgast" Bode Miller - feierten mit Prominenz, Trainern und Journalisten - täglich bis in die frühen Morgenstunden. Sperrstunde: nicht vor 7.00 Uhr!
Volunteers: Die freiwilligen Helfer waren der englischen Sprache zwar nur in Ausnahmefällen mächtig, entpuppten sich aber als überaus freundlich, hilfsbereit und begeisterungsfähig.
Sicherheit: Turin investierte Rekordsummen, im Vorfeld befürchtete Anschläge blieben aus.
Die Flops der Olympischen Winterspiele:
Bode Miller: Mit Ambitionen auf fünf Skimedaillen angereist, ging der US-Amerikaner in Sestriere leer aus. Drei Ausfällen standen die enttäuschenden Plätze fünf in der Abfahrt und sechs im Riesentorlauf gegenüber. Miller nahm seine "peinlichen" Auftritt eher gelassen hin und feierte nächtelang in der Disco.
Giorgio Rocca: Italiens Goldhoffnung hielt dem Druck einer ganzen Nation im Herrenslalom nicht stand. Der fünffache Weltcup-Saisonsieger schied bereits nach der ersten Zwischenzeit aus.
Kanadas Eishockey-Superstars: Mit einem beinahe nie da gewesenen Staraufgebot und dem Anspruch auf Gold waren die Kanadier nach Turin gereist. Dort setzte es für das Team von Wayne Gretzky die größte Enttäuschung der Olympia-Geschichte: die drei abschließenden Spiele ohne Torerfolg und ein Viertelfinal-Aus gegen Russland (0:2).
Lindsey Jacobellis: Die US-Amerikanerin sah im Snowboard-Cross-Finale wie die sichere Siegerin aus, ehe sie sich beim letzten Sprung zu einem Stunt ("Backside Air") hinreißen ließ und dabei stürzte. Die Schweizerin Tanja Frieden gewann Olympia-Gold, Jacobellis blieb nur Silber.
Hannu Manninen: Elf von 15 Weltcup-Bewerben in der Nordischen Kombination hatte der Finne vor Olympia gewonnen, bei den Spielen reichte es nicht einmal zu einer für ihn enttäuschenden Bronzemedaille im Teambewerb.
Janne Ahonen: Der Überflieger aus Finnland hat immer noch keine Einzel-Medaille bei Olympischen Spielen.
Norwegens Langläufer und Biathleten: Keine Goldmedaille gab es für die norwegischen Aushängeschilder. Lediglich Skispringer Lars Bystöl (Normalschanze) und Skifahrer Kjetil Andre Aamodt (Super-G) holten Gold. Platz 13 im Medaillenspiegel war eine nationale Katastrophe.
Kristin Steira: Der große Pechvogel der Spiele, bei drei Olympiastarts erreichte die norwegische Langläuferin drei Mal Platz vier.
Dopingaffäre: Die sensationelle Gold-Ausbeute wurde von der Dopingaffäre in den Hintergrund gedrängt.
Shuttle-Service: Lange Wartezeiten und häufiges Umsteigen bei Transfers zwischen den Olympiaorten. Als unfreundlich für Zuschauer entpuppten sich auch die umfassenden Sicherheitskontrollen und Schikanen an den Wettkampfstätten.
Zuschauerzahlen: Blieben weitgehend hinter den Erwartungen zurück.
Olympia-Flair wollte nie so richtig aufkommen. Die Italiener erwiesen sich auch bei den Spielen gegenüber Olympia als reserviert. Baustellen, Matsch und Zuschauerbeschränkungen ließen nur selten Stimmung aufkommen.
Siegesfeiern: Wurden die Medaillen-Zeremonien nicht auf dem "Medals Plaza" in Turin abgehalten, verkamen sie zu "Privatveranstaltungen". So musste etwa Michaela Dorfmeister ihre zwei Goldmedaillen bei einer lieblosen Zeremonie im Skistadion in Sestriere im engsten Kreis feiern.
Medaillen: Das extravagante Design stieß nicht nur auf Zustimmung. Die goldenen, silbernen und bronzenen "Donuts" regten zu einem unvermeidlichen und allgegenwärtigen Fotomotiv an - der Blick durch das Loch.
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