Im April 2006 war beim Nordpol-Marathon das Rekordteilnehmerfeld von 54 Personen am Start.
Die Tortur über 42,195 Kilometer gewann schließlich der irische Autor Michael Collins in der beachtlichen Zeit von 4:28:35 Stunden. Schnellste Frau war die Engländerin Alison Hamlett, die mit 5:52:56 Stunden auch den sechsten Gesamtplatz belegte.
Kein Einbruch zu befürchten
Der "coolste Marathon der Welt", so die Veranstalter, fand diesmal in der Nähe eines russischen Wissenschaftscamps am geografischen Nordpol bei 23 Grad Celsius unter Null statt. Die letzten Läufer fanden nach knapp zwölfeinhalb Stunden ins Ziel.
Acht Runden sind zu laufen, immer auf einer massiven Eisfläche, die Gefahr, dass sich Eisschollen lösen oder das Eis bricht, ist laut Veranstalter "gering".
Ein Marathon-Eisbär
Manche Teilnehmer können sich aber trotz aller Gefahren und der niedrigen Temperaturen noch gut amüsieren.
So lief der Engländer Osy Waye zwei Kilometer für einen wohltätigen Zweck in einem Eisbärenkostüm. Der 56-jährige Hausmeister einer Baptistenkirche in London bestritt mit dem Lauf am Nordpol bereits seinen 100. Marathon.
Probleme für den Körper
Das Fell war für Waye sicher auch ein zusätzlicher Schutz vor der Kälte. Vor allem ist die Reizung der Atemwege durch die Kälte sehr groß. Gefahren bestehen bei Temperaturen unter minus 30 Grad auch durch Erfrierungen der Finger, Ohren und Füße.
Auch ein Training ist bei dieser Kälte nicht ratsam, weil es trotz Bekleidung zu einer starken Auskühlung der Muskulatur kommt und die Fortbewegungsgeschwindigkeit zu wenig Eigenwärme erzeugt.
"Frühlingslauf" in der Antarktis
Das störte jedoch auch die 16 Teilnehmer des zweiten "Antarctic Ice"-Marathons nicht. Die Läufer aus Armenien, Australien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Russland, Südafrika, der Ukraine und der USA kämpften sich am 13. Dezember bei vergleichsweise milden minus zehn Grad durch das Eis.
Die schlechte Sicht zum Ende des Rennens auf dem 80. Breitengrad Süd konnte Henri Alain d'Andria nicht bremsen, der Franzose gewann in der neuen Bestzeit von 5:08:17 Stunden. Die einzige Dame im Feld, Noelle Sheridan (USA), erreichte das Ziel nach 7:15:46 Stunden.
Ein Marathon ist nicht genug
Der Marathon war für D'Andria aber nur ein besseres Aufwärmen, den kaum 48 Stunden später bestritt der Franzose auch den 100-km-Bewerb.
Bei strahlendem Sonnenschein musste D'Andria aber dem Iren Richard Donovan schließlich den Vortritt lassen. Donovan absolvierte die 100 Kilometer in der Rekordmarke von 12:55:06 Stunden und war damit knapp eine halbe Stunde schneller als der französische Marathonsieger.
Exklusives Erlebnis
Wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind und 15.000 Dollar übrig haben: vom 10. bis 18. Dezember 2007 soll der nächste "Antarctic Ice"-Marathon stattfinden. Die Teilnehmerzahl ist jedoch auf 20 Läufer beschränkt.
Links: