"Ich verspüre eine sehr große Befriedigung", sagte der Tiroler, nachdem er bis Sonntag auf Grund von Form- und Materialproblemen 22 Monate auf seinen sechsten Weltcup-Erfolg warten musste.
Rechtzeitig vor den nächsten Klassikern in Kitzbühel und Schladming sowie der WM in Aare ist der 27-Jährige zurück in der Weltspitze, seine Starttickets für Slalom und Kombi in Schweden sind quasi gebucht.
Mit dem Glück im Bunde
In Wengen war dem Flirscher wahrlich das Glück hold. Denn nach Rang 34 in der Abfahrt verzichteten vier Athleten auf einen Start im Slalom, und so kam dem Slalomweltmeister von 2001 im Torlauf die günstige Startnummer eins zu.
Diese war mehr denn je Goldes wert, denn die unter höchstem Aufwand halbwegs in Stand gesetzte Slalompiste wurde von Schwung zu Schwung immer mehr zu einer Bobbahn, in der Benjamin Raich und Co. bei der Jagd auf Matts Zeit mehr oder weniger chancenlos waren.
Erinnerungen an Kitzbühel 2000
Im Zielraum, wo Matt mit Startnummer 50 auf der Brust den Triumph auskostete, kamen dennoch sofort Erinnerungen an Jänner 2000 auf. Da war der damalige Nobody Matt im Kitzbühel-Slalom mit Nummer 47 völlig überraschend zu seinem ersten Weltcup-Erfolg gerast.
Vergleiche zwischen diesen beiden Rennen wollte Matt aber nicht zulassen. "Der Wengen-Sieg ist ein sehr schönes Gefühl. Aber damals war der Sieg in Kitz noch viel unerwarteter. Ich war damals Europacup-Läufer."
Berg-und-Talfahrt
Dazwischen liegen der WM-Titel 2001 in St. Anton, aber auch eine schwere Schulterverletzung im Jahr 2002 und massives Formtief.
Deshalb sprach Matt nach Rang drei vergangene Woche im Adelboden-Slalom und dem jetzigen Sieg auch von "Befriedigung".
Matt tüftle sehr lange am Material herum, mit dem Schuhwechsel von Lange auf Fischer scheint er im Sommer 2006 den letzten Puzzleteil gefunden zu haben.
Nerven wie Drahtseile
Hand in Hand damit ging der Formanstieg Matts. "Ich habe mich schon zu Weihnachten auf die Jänner-Rennen in Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming gefreut. Ich mag es, wenn viel Spektakel ist und viele Zuschauer kommen", erklärte Matt, der schon des Öfteren bewiesen hat, dass er Nerven wie Drahtseile besitzt.
Matt trainiert seit 2005 in der Allrounder-Trainingsgruppe WC4 und macht auch immer größere Fortschritte in der Abfahrt. "Aber gerade in der Abfahrt ist noch sehr viel Potenzial da", weiß Matt.
Schweiz als guter Boden
Die Schweiz dürfte auf jeden Fall ein sehr guter Boden für Matt sein. 2005 gab es in Lenzerheide den bis Samstag letzten Weltcup-Sieg, vergangene Woche mit Platz drei in Adelboden den Befreiungsschlag und nun den Coup in Wengen.
"Ich komme immer wieder gerne in die Schweiz und fühle mich hier sehr, sehr wohl", ließ Matt die jubelnden Fans im Wengener Zielraum wissen.
Weiter geht's in Val d'Isere
Der Weltcup wird nun in Val d'Isere fortgesetzt. Am Mittwoch ist Anreisetag, am Donnerstag und Freitag stehen Abfahrtstrainings, am Samstag die Abfahrt und am Sonntag eine Super-Kombination auf dem Programm.
Bereits am Dienstag könnte es für Kitzbühel interessant werden, denn da will die FIS die erste Entscheidung über die Durchführbarkeit der Hahnenkamm-Rennen treffen.
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