"Danke, dass ich das erleben darf"

"Wir pushen uns eben gegenseitig sehr stark."
Mit einem überraschenden Dreifachtriumph der ÖSV-Damen hat am Mittwoch der Parallelslalom der Damen bei der Snowboard-WM in Arosa geendet.

ÖSV-Boarderinnen räumen ab
Gold holte sich Heidi Neururer, die sich mit ihrem größten Karriereerfolg im Finalduell gegen Marion Kreiner durchsetzte. Bronze ging mit Doresia Krings an eine weitere Österreicherin.

Bei den Herren ging Andreas Promegger im "kleinen Finale" gegen den Slowenen Rok Flander leer aus und erreichte zum vierten Mal einen vierten Platz für den ÖSV bei den Titelkämpfen in der Schweiz. Gold gewann in einem Schweizer Bruderduell Simon vor Philipp Schoch.

Nicht zu stoppen
Bei den Damen sicherte sich Neururer mit ihrem ersten Sieg gleich WM-Gold. Im Viertelfinale hatte sie die Medaillenhoffnungen von Teamkollegin Doris Günther (Sechste) zunichte gemacht. Im Halbfinale schaltete die WM-Zweite von 2005 schließlich die Quali-Schnellste Krings aus.

"Danke, dass ich das Erleben darf"
Im ÖSV-Duell um Gold musste Kreiner nach dem ersten Lauf einen Rückstand von 0,2 Sekunden auf Neururer aufholen. Doch die Steirerin stürzte und Neururer schwang sich souverän zu Gold.

Die neu gekrönte Weltmeisterin wirkte trotz des großen Triumphes im ORF-Interview sehr gefasst: "Ich hatte in meiner Karriere schöne Momente und auch sehr schwere. Daher kann ich heute sagen: Danke, dass ich das Erleben darf."

Wenn alles passt
Die Tirolerin, im Weltcup bisher neun Mal auf dem Podest, war jedoch gut auf die Titelkämpfe vorbereitet: "Ich habe sehr darauf hingearbeitet, auch mental. Ich bin heuer sehr gut drauf, heute hat alles zusammengepasst."

Die Freude über die Goldmedaille teilte Neururer gerne: "Man fährt zwar alleine, aber ohne starkes Team ist das alles nicht möglich. Familie und Serviceleute, alle freuen sich mit mir."

Kreiner "gewinnt" Silber
Kreiner trauerte Gold nicht nach: "Ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren. Ich vergönne es der Heidi. Der Sturz tut nicht weh, bei so einem Ergebnis ist das erträglich. Dass wir drei Läuferinnen auf dem Podium haben, das ist Wahnsinn."

"Es ist gewaltig, ich bin voll begeistert", ergänzte die Grazerin, die im Parallel-RTL am Dienstag noch mit "Blech" hatte vorlieb nehmen müssen.

Krings kennt das Erfolgsrezept
Das rot-weiß-rote Podium komplettierte Krings, die im "kleinen Finale" gegen die Niederländerin Nicolien Sauerbreij die Oberhand behielt, und sich zum dritten Mal (zwei Mal 2005) eine WM-Bronzemedaille sicherte.

Krings, in der Qualifikation noch am schnellsten, freute sich ebenfalls über das starke mannschaftliche Resultat und war mit Bronze sehr zufrieden: "Bis jetzt hab ich nicht viel Glück gehabt, aber heute habe ich es mit Quali-Bestzeit durchgezogen."

Das ÖSV-Erfolgsrezept war für Krings, die in dieser Saison schon ein Weltcup-Rennen gewonnen hat, schnell gefunden: "Wir pushen uns eben gegenseitig sehr stark."

Erlösung nach vier Mal "Blech"
Ein Stein vom Herzen fiel auch ÖSV-Snowboardreferent Christian Galler, der nach vier Mal "Blech" in den bisherigen WM-Bewerben, aufatmete: "Ich bin überglücklich. Bisher wurden wir unter Wert geschlagen, aber heute hat alles gepasst."

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