Am Mittwoch wurden die letzten Details für einen halbjährigen Leihvertrag von Sturm Graz zu Reggina Calcio geklärt.
"Wir haben am Dienstagabend in Mailand den Transfer unter Dach und Fach gebracht. Reggina leiht Daniel für ein halbes Jahr aus, wobei sich Sturm sehr fair verhalten hat", meinte Spielerberater Max Hagmayr gegenüber ORF.at.
Sturm-Manager Hans Lang bestätigte den Deal: "Es gibt einen Leihvertrag, mit einer Kaufoption für Reggina. Wir wollten Daniel bei uns eigentlich einen Jungprofi-Vertrag geben, aber dann ist das Interesse aus Italien gekommen."
Mit Toren im U19-Team aufgefallen
Den Scouts aus dem Land des Weltmeisters war der offensive Mittelfeldspieler im Vorjahr bei einem Viernationenturnier ins Auge gestochen. Beichler erzielte dabei beim 3:3 gegen England einen Doppelpack und traf auch beim 2:2 gegen Spanien. Die Wahl zum besten Turnierspieler und der Kontakt mit Reggina waren der Lohn dafür.
Im Dezember gab es für das zuvor bei den Sturm-Amateuren in der Regionalliga Mitte eingesetzte Talent dann das Bundesliga-Debüt bei seiner Einwechslung gegen Rapid. Auch gegen Mattersburg kam Beichler zu einem Kurzeinsatz, nun heißt es aber nach 27 Oberhausminuten in der T-Mobile Bundeliga ab in die Serie A.
Reggina rangiert nach 19 Runden auf Platz 18 und kämpft gegen den Abstieg, allerdings wurden wegen der Verwicklung in den Manipulationsskandal elf Punkte abgezogen, sonst würde der Klub aus Reggio Calabria im gesicherten Mittelfeld liegen.
Bubentraum wurde wahr
Für Beichler hat sich am Mittwoch ein Bubentraum erfüllt. Nun will sich der Handelsschüler zunächst einmal für den Profi-Kader bei Reggina empfehlen, denn momentan gilt "Beichi" eher als Zukunftsinvestition.
"Am Anfang werde ich bei der zweiten Mannschaft spielen, aber wenn ich da meine Leistung bringe, dann könnte ich auch für die Profis ein Thema werden", berichtete der Neo-Reggina-Spieler am Mittwoch ORF.at nach dem Training. "Italien war auf jeden Fall immer ein Traum von mir", freute sich der Steirer.
Mit Alexander Manninger war zuletzt nur ein Österreicher in der Serie A engagiert. Der ÖFB-Teamkeeper ist mit Siena derzeit an 13. Stelle zu finden, mit nur 20 Gegentoren in 19 Runden ist Manninger aber einer der stärksten Torhüter der gesamten Liga.
Für Thomas Mandl hingegen langte es zuletzt nur zu einem Kurz-Gastspiel in der Serie C2 bei Nuorese, György Garics (Serie B bei Napoli) und Daniel Wolf (Serie C1 bei AC Pistoiese) hoffen noch auf den Durchbruch.
Als "Austriaci" noch heiß begehrt waren
Rot-weiß-rote Legionäre hatten auf dem "Stiefel" aber einst einen klingenden Namen. Ernst Ocwirk sorgte von 1956 bis 1961 dafür, dass man in höchsten Tönen von einem "Austriaco" schwärmte.
Bei Sampdoria Genua wurde Ocwirk sogar als "Il Dio" ("der Gott") verehrt. Willi Huberts gab 1962/63 ein Gastspiel bei AS Roma, ehe man im südlichen Nachbarland erst in den 80er Jahren wieder verstärkt auf Spieler jenseits des Brenners aufmerksam wurde.
Herbert Prohaska war bei Inter Mailand und AS Roma eine große Nummer, Dieter Mirnegg stand in Como für defensive Wertarbeit und Walter Schachner (Torino, Avellino und Cesena) galt jahrelang als Serie-A-Dauerbrenner. Später startete auch Toni Polster bei Torino seine Auslandskarriere, ehe es erst in den 90er Jahren wieder zu neuen Österreich-Exporten kam.
Michael Hatz, Michael Konsel, Peter Artner, Robert Ibertsberger, Markus Schopp und eben Manninger waren dabei aber mit unterschiedlichem Erfolg in Italien engagiert.
Links: