Renate Götschl bleibt realistisch und traut sich trotz ihres Cortina-Höhenflugs nicht zu, auch im abschließenden Riesentorlauf zu gewinnen und damit ihren "Grand Slam" mit Siegen in allen Disziplinen zu vollenden. "Nein, nein. Man muss am Boden bleiben", sagte die Siegerin der Abfahrt am Samstag.
Zettel angeschlagen
Kranjska Gora war der erste Saisonsieg von Hosp gewesen, seitdem führt die Tirolerin in der Riesentorlaufwertung vor der allerdings angeschlagenen zweifachen Saisonsiegerin Kathrin Zettel.
Die Niederösterreicherin war zwar am Samstag beim Training der ÖSV-Damen in Innichen dabei, fühlt sich aber nach ihrem grippalen Infekt und einer Kieferhöhlen-Eiterung schwach und klagte über mangelndes Timing.
"Ein Top-Ten-Platz ist drin"
Zettel will aber bei der WM-Generalprobe am Sonntag unbedingt starten. Auch, um ihre Chancen auf die Riesentorlauf-Kugel zu wahren. "Sie wird nichts zerreißen können, aber ein Top-Ten-Platz ist drin", machte ihr Trainer Bernd Brunner Mut.
Nur Marlies Schild verzichtete am Samstag auf das Training, ruhte sich dafür im Mannschaftshotel "Des Alpes" in Cortina aus und ließ ihren Ärger über ihre "Irrfahrt" im Super-G ("Ich hatte den Kurs anders im Kopf"), in dem sie schon am vierten Tor vorbei gefahren war, verrauchen.
Schild darf nicht zu viel riskieren
Die Slalom-Seriensiegerin aus Salzburg ist auch am Sonntag Mitfavoritin. "Wenn sie nicht wieder zu viel riskiert. Das ist nicht nötig, denn dadurch verfällt Marlies immer wieder in alte Fehler", so Brunner.
Bleibt im Kampf gegen Tanja Poutiainen und Co. also Niki Hosp, die nach Platz zwei im Cortina-Super-G hoch motiviert in den Riesentorlauf geht. "Ein schöner Hang, ich freue mich wirklich sehr auf dieses Rennen", sagte die Tirolerin, warnte aber: "Auch wenn wir Österreicherinnen bisher alle Riesentorläufe gewonnen haben. Es gibt eine Menge Favoritinnen für dieses Rennen."
WM-Aufstellung praktisch fix
Punkto WM-Aufstellung wird der letzte Riesentorlauf wohl keine Änderungen mehr bringen. Hosp, Schild, Zettel und Michaela Kirchgasser sind in diesem Bewerb ebenso Fixstarter wie im Slalom und wohl auch in der WM-Super-Kombi. Damit zeichnet sich ein Damen-Team mit ca. neun ÖSV-Mädchen ab.
Brunner: "Die WM-Aufstellung fällt mir leicht, weil derzeit die vier Namen eigentlich feststehen. Fischbacher und Görgl müssten schon aufs Stockerl fahren, um noch ins Gespräch zu kommen."
Malheur vom Vorjahr ist vergessen
Götschl hat sich für Sonntag vorgenommen, "ganz normal zu fahren." Ihr Malheur vom Vorjahr, als sie sich einen Tag nach dem Abfahrtssieg im Riesentorlauf das Innenband gerissen und damit ihre Olympia-Chancen endgültig begraben hatte, ist vergessen.
"Ich habe auch Lenzerheide schnell abgehakt gehabt. Für mich ist ein Riesentorlauf immer ein Thriller, ich darf also nichts Spektakuläres probieren. Einfach nur Ski fahren."
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