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©Bild: APA |
Klar definiertes Ziel
Die UEFA garantiert mit dieser Konstruktion, dass die Veranstalter keinen Verlust machen, stellt dafür aber die Entscheidungsträger - vor allem in Person von Martin Kallen. Der Schweizer ist Geschäftsführer der Gesellschaft, er hat schon bei der EM 2004 in Portugal in der gleichen Position für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Der Auftrag ist klar definiert: die beste Europameisterschaft der Geschichte zu organisieren.
Der Sitz der Euro 2008 SA ist in Nyon, eine untergeordnete Turnierdirektion gibt es in Wien mit Turnierdirektor Christian Schmölzer und in Bern (mit Christian Mutzler). Das höchste Gremium ist der Verwaltungsrat mit fünf Mitgliedern der UEFA sowie je zwei des ÖFB und des Schweizer Verbands SFV. Seit Jänner ist ÖFB-Präsident Friedrich Stickler Verwaltungsratsvorsitzender, zweites Mitglied ist der Salzburger Landesverbandspräsident Herbert Hübel.
Wer was macht
Die am 17. Dezember 2004 gegründete Gesellschaft ist für offizielle Termine und Veranstaltungen wie Auslosungen, Präsentationen von Maskottchen, Logo oder Slogan (am Mittwoch), Workshops mit den EM-Teilnehmern und Schiedsrichtern zuständig.
Die Euro 2008 SA betreut die teilnehmenden Mannschaften und Schiedsrichter, organisiert den am 1. März beginnenden Kartenverkauf, das Akkreditierungssystem sowie die Medien-Einrichtungen und das Programm für die freiwilligen Helfer (ca. 2.500), koordiniert die Zusammenarbeit mit den Behörden und setzt die Stadionverträge um.
Aufgaben der UEFA
Schlüsselthemen wie der juristische Bereich, das Marketing- und Sponsoringprogramm sowie der Verkauf der Medienrechte obliegt direkt der UEFA, die EM-Gesellschaft setzt aber die Partnerrechte in Kooperation mit der UEFA um.
Außerdem ist sie zuständig für die Sicherheit in den Stadien, die Team-Quartiere, die Bereitstellung der Infrastruktur und den Hospitality-Bereich. Die Euro 2008 SA budgetiert mit 215 Millionen Schweizer Franken (133,3 Mio. Euro) und wird während der Endrunde rund 300 Mitarbeiter beschäftigen, darunter ca. 15 in Wien.
Zahlreiche PR-Projekte
Während die Euro 2008 SA meist im Hintergrund arbeitet, will "2008 - Österreich am Ball" für Publizität sorgen.
Der vom ÖFB initiierte und im März 2006 gegründete Verein mit der ehemaligen Vizekanzlerin und Sportministerin Susanne Riess-Passer als Präsidentin und dem WM-erprobten Heinz Palme als Geschäftsführer möchte mit diversen PR-Projekten Bewusstsein für das Großereignis auch außerhalb der Sport-Gemeinde schaffen und für eine positive Grundstimmung sorgen.
Palme als Bindeglied
Palme fungiert als Euro-Koordinator gleichzeitig als Bindeglied zur Bundesregierung, in deren Verantwortungsbereich unter anderem die allgemeine Sicherheit, die Errichtung bzw. der Ausbau der Stadien sowie andere infrastrukturelle Maßnahmen wie etwa der U-Bahn-Ausbau fällt. Bereits in den Bewerbungsunterlagen musste die Regierung für diese Punkte Garantien abgeben.
Dem ÖFB obliegt unter anderem die ordnungsgemäße Bereitstellung der Stadien und der Hospitality-Einrichtungen. Diese Infrastruktur wird im Mai 2008 an die Euro 2008 SA übergeben. Außerdem sollen die ÖFB-Vertreter im Verwaltungsrat der SA dafür sorgen, dass lokale Interessen berücksichtigt werden.
Die Zusammenarbeit bzw. Rechte und Pflichten zwischen der UEFA und den Veranstalter-Verbänden sind in einem "Staging Agreement" festgeschrieben, einer Grundsatzvereinbarung, die am 9. November 2004 unterzeichnet wurde.
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