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©Bild: APA |
Darin werden die Zusammenarbeit zwischen den EM-Austragungsstädten, der UEFA und der Euro 2008 SA (Societe Anonyme) im Detail geregelt und sämtliche Rechte und Pflichten festgelegt. Die Städte erhalten damit auch ab sofort das Recht, sich mit der Euro in Verbindung zu bringen und das EM-Logo zu verwenden.
"Das wird ein großes Fußballfest"
ÖFB-Präsident Friedrich Stickler sprach danach von einem "wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Das wird ein großes Fußballfest. In Österreich wird etwas entstehen, das mit der WM in Deutschland vergleichbar ist."
Gleicher Meinung war auch Michael Häupl, Bürgermeister des Finalortes Wien. "Wir dürfen uns auf ein sehr großes und emotionales Sportereignis freuen. Wir werden Wien als Stadt des Sports, aber auch als Stadt der Kultur präsentieren und auch als Stadt, in der es sich gut leben und feiern lässt."
Häupl träumt vom Finale
Der ÖFB-Auswahl traut Häupl offenbar einiges zu. "Die Zielsetzung muss natürlich sein, dass das österreichische Nationalteam in Wien im Finale steht", meinte der Wiener. Etwas diplomatischer formulierte es die Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach: "Mitmachen ist alles."
Zach verwies im Zusammenhang mit der Euro auf die langjährige Erfahrung ihrer Stadt mit sportlichen Großevents wie etwa der Vierschanzen-Tournee.
Ihr Salzburger Kollege Heinz Schaden erinnerte an die erfolgreiche Durchführung der Rad-WM 2006. "Wir haben schon im vergangenen Jahr ein tolles Sportereignis bei uns erlebt und freuen uns, dass wir nun bei so einem Ereignis dabei sein dürfen."
Klagenfurt putzt sich heraus
Der Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher blickt der Heim-EM und in diesem Zusammenhang vor allem der Fertigstellung der neuen Arena erwartungsfroh entgegen. "Unser Stadion wird eines der schönsten der Euro sein", versprach der Kärntner.
Geht es nach Scheucher, dann muss die EM 2008 keinen Vergleich mit der WM 2006 scheuen. "Deutschland hat die Latte hoch gelegt, aber wir werden zumindest gleichziehen oder die WM vielleicht sogar toppen", erklärte er.
Eine ähnliche Ansicht vertrat auch Euro-Geschäftsführer Martin Kallen, der zur Veranstaltung die Original-EM-Trophäe mitgebracht hatte. "Es gibt noch viel zu tun, aber mit der Motivation der Österreicher werden wir sicher ein tolles Turnier erleben", behauptete der Schweizer und bezeichnete die Unterfertigung der Kontrakte als "Meilenstein".
Bestmögliche PR und Werbung
Ziel der Zusammenarbeit ist unter anderem, bestmögliche PR und Werbung für die EM auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu machen. Für den Österreich-Turnierdirektor Christoph Schmölzer handelt es sich um einen "Promotion-Vertrag, der regelt, wie sich die Städte mit der Euro in Verbindung bringen dürfen".
Die UEFA besitzt bekanntlich die Vermarktungsrechte an der EM, damit stehen ihr alle Rechte in den Bereichen Marketing, Merchandising und TV zu.
Exklusives Werberecht für UEFA-Sponsoren
Zu den Leistungen der Städte gehören damit z. B. die verpflichtende Einrichtung einer oder mehrerer Fanzonen, die während der 23 EM-Tage geöffnet und unentgeltlich zugänglich sind. UEFA-Sponsoren genießen dort exklusives Werberecht, die Städte dürfen aber bis zu vier eigene - nicht in Konkurrenz stehende - Sponsoren einbringen. Die Konzessionseinnahmen gehen an die Stadt.
Umgekehrt darf jeder Spielort dafür das so genannte "Host City Logo" nutzen. Das Logo ist eine Kombination aus dem Wahrzeichen der Stadt sowie der Turnierbezeichnung. Für Wien ist es das Riesenrad, für Klagenfurt der Lindwurm, für Salzburg die Festung Hohensalzburg und für Innsbruck das Goldene Dachl.
750 Karten pro Spiel für Host-Cities
Zu den weiteren Leistungen der UEFA zählt, dass bei jedem der 16 EM-Spiele in Österreich ein 20-Sekunden-Videoclip über den jeweiligen Spielort Teil der internationalen TV-Übertragung ist. Neben weiteren Werbemöglichkeiten bekommen die Städte jeweils 750 Eintrittskarten pro Spiel für die eigenen Bürger.
Die offizielle Trophy-Promotion-Tour im März 2008 macht selbstverständlich in allen EM-Städten halt, zudem stellt die UEFA den Städten ab Juni 2007 eine offizielle Countdown-Uhr zur Verfügung.
UEFA-Beitrag für die Sicherheit
Nicht nur PR-Leistung, sondern auch Bargeld fließt. So erhalten die Städte von der UEFA für Sicherheits- und andere Ausgaben eine finanzielle Entschädigung. Im Fall von Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt (je drei EM-Spiele) sind das 1,1 Mio. Euro. Wien (sieben EM-Spiele) darf sich auf Grund der zusätzlichen Aufwendungen sogar über bis zu 3,9 Mio. Euro freuen.
In Wien, das als Finalschauplatz mit seinen sieben von 31 Endrundenspielen eine Sonderstellung bei der Euro 2008 einnimmt, hat man die Chancen und Möglichkeiten der Einbindung in die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt frühzeitig erkannt.
In der Bundeshauptstadt hat man einen Gesamtwert aller UEFA-Leistungen von 12,5 Mio. Euro errechnet, dem steht nach derzeitigem Stand der Dinge ein Aufwand von acht Mio. Euro gegenüber. Mit der Umsetzung der im Host-City-Vertrag genannten Aufgaben wird die Stadt Wien Marketing und Prater Service GmbH beauftragt.
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