Scharapowa Nummer eins im WTA-Ranking
Die 19-jährige Linz-Siegerin, die am Montag unabhängig vom Ausgang des Endspiels die Belgierin Justine Henin-Hardenne an der Spitze der WTA-Weltrangliste ablöst, kämpft gegen die 25-jährige US-Amerikanerin um ihren dritten Grand-Slam-Titel. Für Williams geht es um den achten Major-Triumph.
Ein Duell der Nummer eins der Welt und des Turniers mit einer ungesetzten Weltranglisten-81. (Stand 15. Jänner) wäre gemäß Papierform eine klare Angelegenheit, würde es sich bei der Herausforderin nicht um Serena Williams handeln.
Letzter Titel vor zwei Jahren
Die 26fache Turniersiegerin hatte ihren bisher letzten Titel vor zwei Jahren ausgerechnet in Melbourne geholt und dabei im Semifinale Scharapowa geschlagen. Williams überraschte nach mehreren Verletzungspausen alle Kritiker und Experten, wirkt aber alles andere als austrainiert.
Auf dem Weg ins Endspiel schaltete die zweifache Australian-Open-Siegerin (2003 und 2005) die gesetzten Mara Santangelo (27), Nadja Petrowa (5), Jelena Jankovic (11), Schahar Peer (16) und Nicole Vaidisova (10) aus.
Mit einem Sieg gegen Scharapowa könnte Williams, die 2006 nur 16 Matches absolviert hatte, als zweite ungesetzte Spielerin nach Chris O'Neill 1978 in Melbourne triumphieren. "Außer mir selbst und meiner Mutter hätte das wohl niemand für möglich gehalten", sagte sie vor dem Showdown.
"Habe nichts zu verlieren"
"Es ist großartig, wieder in einem Grand-Slam-Finale zu stehen. Wenn ich zu meinem Spiel finde, ist es für jede Gegnerin schwer, mich zu schlagen", gab sich Williams selbstbewusst und ergänzte: "Ich habe absolut nichts zu verlieren und das macht immer Spaß."
Immerhin hat sie sich sicher wieder in die Top 20 katapultiert. Vergessen ist ihre Viertelfinal-Niederlage vor 16 Tagen in Hobart gegen die Oberösterreicherin Sybille Bammer. Bammer schied in Melbourne in Runde eins aus, Williams steht im Endspiel.
An Selbstvertrauen mangelt es aber auch Scharapowa nicht, die schon 2004 mit einem Finalsieg gegen Williams als erste Russin Wimbledon gewonnen hatte. "Serena und ich haben schon einige großartige 'Schlachten' ausgetragen. Ich genieße es, gegen sie zu kämpfen."
Scharapowa wirft Turnierfavoritin raus
Im Semifinale hatte die Russin Turnierfavoritin Kim Clijsters (4) in zwei Sätzen ausgeschaltet, was sie zusätzlich beflügelte: "Ich bin sehr glücklich über den Sieg gegen Kim. Das gibt mir viel Auftrieb für das Finale."
Neben der Belgierin hatte Scharapowa auf dem Weg ins Finale u. a. ihre Landsfrauen Anastasia Rodionowa, Vera Zwonarewa (22) und Anna Tschakwetadse (12) aus dem Turnier geworfen.
Black/Huber gewinnen Damen-Doppel
Der Titel im Damen-Doppel ging am Freitag erstmals an Cara Black aus Simbabwe und Liezel Huber aus Südafrika. Die Wimbledon-Siegerinnen von 2005 gewannen im Finale 6:4 6:7 (4/7) 6:1 gegen Yung-Jan Chan und Chia-Jung Chuang.
Das Duo aus Taiwan war sensationell ins Finale vorgestoßen und sorgte dafür, dass der Inselstaat erstmals im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers vertreten war.
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