Der zehnte Grand-Slam-Titel winkt

Die Rekordliste des Schweizers könnte am Sonntag um einige Einträge erweitert werden.
Für Roger Federer geht es im Herren-Finale der Australian Open am Sonntag um mehr als nur den Sieg.

Bei einem Erfolg gegen Fernando Gonzalez (CHI/10) wäre der in Melbourne topgesetzte Schweizer der erst sechste Spieler mit einer zweistelligen Anzahl an Grand-Slam-Siegen im Einzel, nur noch vier Triumphe würden ihm auf Rekordhalter Pete Sampras fehlen.

Neue persönliche Bestmarke möglich
Ein Finalsieg würde dem Eidgenossen mit 36 Erfolgen auch die bisher längste Siegesserie seiner Karriere einbringen.

Wie jetzt hatte er es schon ein Mal auf 35 Siege gebracht, womit er in dieser Reihung in der "Offenen Ära" hinter Guillermo Vilas (ARG/46), Ivan Lendl (CZE/44), John McEnroe (USA/42) und Björn Borg (41) ex aequo mit dem Steirer Thomas Muster an fünfter Stelle liegt.

Die Chance darauf ist gut, denn gegen Gonzalez ist er in neun Duellen ungeschlagen.

Chance auf das zweite Triple
Ein Rekord würde Federer bei seinem dritten Australian-Open-Gewinn en suite aber ganz alleine gehören, denn noch nie hat ein Spieler im modernen Tennis zwei Mal drei Grand-Slam-Turniere in Folge gewonnen.

Das erste Triple gelang dem heute 25-Jährigen mit Siegen in Wimbledon und bei den US Open 2005 sowie den Australian Open 2006. Von einem Da Capo dieser Serie ist er nun nur noch einen Erfolg entfernt.

Rod Laver in Reichweite
Mit seinem 46. Titel wäre der Weltranglisten-Erste ab Sonntag nur noch einen Turniersieg von den Top Ten im ewigen Ranking entfernt, Rod Laver als Zehnter brachte es auf 47 Erfolge.

Und gibt Federer gegen Gonzalez nicht mehr als neun Games ab, würde er seinen Grand-Slam-Rekord auch in dieser Hinsicht verbessern. Denn bei seinem letzten Sieg in Wimbledon holten seine Gegner gemeinsam nur 68 Games, in Melbourne gelang das bislang 58 Mal.

Auch Gonzalez darf hoffen
Doch auch für Gonzalez geht es in seinem dritten Duell auf Grand-Slam-Niveau mit Federer um einiges, abgesehen von der Chance auf seinen ersten Grand-Slam-Titel.

Der Südamerikaner wäre der erste männliche chilenische und überhaupt der 50. Sieger eines Majors in der "Open Ära". In der Weltrangliste würde er auf Rang drei vorpreschen. Selbst bei einer Niederlage verbessert der 26-Jährige sein bisheriges Top-Ranking von sieben zumindest um zwei Positionen auf fünf.

Und was bei einem Sieg besonders bemerkenswert wäre: Gonzalez hätte dann auf seinem Weg zum ersten Major-Titel fünf Top-20-Spieler eliminiert.

Federer vom Finalgegner überrascht
Federer ist daher auch gewarnt. "Wenn man gegen ihn spielt, ist es immer gefährlich", sagte er. "Er hat hier sehr beständig und beeindruckend gespielt. Ich muss wirklich ein gutes Match spielen." Federer gab zu, von Gonzalez' Final-Vorstoß überrascht zu sein: "Ich hätte eher an Dawidenko oder Nadal gedacht."

Gonzalez sieht das Match als das wichtigste seiner bisherigen Karriere. "Und das gegen den besten Spieler der vergangenen Jahre, er gewinnt fast immer", meinte der Südamerikaner. "Aber er muss auch wieder einmal verlieren. Ich werde einfach so spielen wie ich hier bisher gespielt habe."

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