Pärson schafft Titelverteidigung

Pärson zur Heim-WM rechtzeitig in Form.
WM-Gastgeber Schweden durfte gleich am ersten Bewerbstag der Titelkämpfe in Aare über Gold jubeln: Anja Pärson meldete sich pünktlich zum Saison-Highlight wieder zurück und schnappte sich wie 2005 in Santa Caterina Super-G-Gold.

©Bild: GEPA
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Die Schwedin, die im Weltcup ihrer Form hinterherhechelte und noch ohne Saisonsieg ist, setzte sich 0,32 Sekunden vor der US-Amerikanerin Lindsey C. Kildow und 0,53 Sekunden vor der österreichischen "Speed-Queen" Renate Götschl durch, die damit zum WM-Auftakt nach Super-G-Silber für Fritz Strobl die zweite ÖSV-Medaille einfuhr.

"Blech" an Hosp
Auch "Blech" ging wie bei den Herren (Christoph Gruber) an Österreich, Nicole Hosp verpasste um 0,06 Sekunden das Stockerl. Alexandra Meissnitzer wurde Achte, Christine Sponring belegte Rang 16.

"Zwei Medaillen an einem Tag, da brauchen wir gar nicht drüber reden, Weltmeisterschaft ist Weltmeisterschaft", war Alpinchef Hans Pum mit der Ausbeute am ersten Sonnentag der WM in Schweden hoch zufrieden.

Gold strahlt besonders hell
©Bild: AP
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Pärson hatte bei bei WM-Bewerbung von Aare tatkräftig mitgeholfen. Klar, dass die Goldene nun ganz besonders hell strahlt. "Das war viele Jahre ein Traum von mir, bei der Heim-WM Gold zu gewinnen", jubelte die nun fünffache Weltmeisterin, die im Sommer eine Knieoperation zurückgeworfen hatte.

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"Ich habe mir aber nicht gedacht, dass ich es gleich im Super-G schaffe. Das ist unglaublich. Ich habe die ganze Saison gekämpft und viel getestet." Die Unsicherheit war auf jeden Fall schnell verflogen: "Am Start hatte ich sie noch, aber mit dem dritten Schwung war die Balance schon da."

Götschl auch mit Bronze zufrieden
©Bild: GEPA
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Götschl, die drei der bisher fünf Weltcup-Saisonrennen gewonnen hatte, war als große Favoritin ins Rennen gegangen, konnte aber mit Bronze sehr gut leben.

"Ich wollte eine Medaille und die habe ich. Ich weiß, wie es ist, wenn man ohne wieder heimfährt. Das war ein schwieriges Rennen, der Schnee war aggressiver, als ich gedacht habe, das hat mich ein bisserl überrascht. Ich bin ein paar Mal über die Linie rausgeschossen", so die Steirerin. Fehler hätten sich eingeschlichen, die man sich "bei der Bombenform der anderen nicht leisten" könne. "Aber wenn du gewinnen willst, musst du voll riskieren."

Die ewige Vierte
"Das zipft mich schon ziemlich an. Ich weiß nicht, warum ich das verdient habe", war die Riesenenttäuschung bei Hosp über Rang vier nicht zu überhören. Bei Olympia 2006 hatte es für die Tirolerin "Blech" im RTL gegeben, an vierten Plätzen im Weltcup hat sie bereits reichlich zu Hause.

"Es war schwierig zu fahren, aber auch ganz lässig. Die Fahrt war in Ordnung, zwei, drei Passagen hätte ich vielleicht besser erwischen können." Wenn es Gerechtigkeit gäbe, dann müsse sie sich bei ihr schon irgendwann einmal "gewaltig" einstellen.

Schon Schlimmes geahnt
Als sie im Ziel als Zweite hinter Pärson abschwang, hatte sie schon Schlimmes geahnt: "Wenn man Zweite ist und die besten zwei stehen noch oben, dann kann das eben passieren. Aber ich hoffte, dass das Glück auf meiner Seite ist."

War es nicht, dafür aber ihr Vater Hans Hosp, in dessen Armen sie Trost fand, als sie die Tränen nicht zurückhalten konnte: "Jetzt ist der Frust noch groß, aber am Abend sieht es schon wieder besser aus", war sie überzeugt.

Auch Meissnitzer enttäuscht
Das konnte sich Meissnitzer für sich nicht so recht vorstellen, die 33-jährige Salzburgerin war bitter enttäuscht.

"Ich verspüre eine große Leere. Es war das Rennen, auf das ich die ganze Saison hingearbeitet habe. Ich hätte mir so sehr eine Medaille gewünscht. Aber es ist einfach nicht gegangen. Ich bin nicht optimal gesprungen und zu wenig genau gefahren. Es war einfach zu wenig."

Meissnitzer hofft nun dennoch auf ein Ticket für die WM-Abfahrt. "Aber ich kann jetzt noch nicht an das nächste Rennen denken, wirklich nicht."

Schwerer Fehler von Sponring
Sponring begrub bei ihren zweiten Weltmeisterschaften nach St. Anton 2001 ihre Medaillenchance mit einem schweren Fehler kurz nach der ersten Zwischenzeit.

"Ich bin da auf die Schläge zu wenig draufgegangen und bin zu weit unten gewesen. Ich ärgere mich schon, dass ich da so einen Scheiß gefahren bin. Ich habe es probiert und mir mehr erwartet. Aber ich kann es jetzt eh nicht mehr ändern."

WM-Super-G der Damen
1.Anja PärsonSWE1:18,85
2.Lindsey C. KildowUSA1:19,17
3.Renate GötschlAUT1:19,38
4.Nicole HospAUT1:19,44
.Britt JanykCAN1:19,44
6.Julia MancusoUSA1:19,63
7.Nadia StygerSUI1:19,65
8.Alexandra MeissnitzerAUT1:19,97
9.Libby LudlowUSA1:20,08
10.Maria RieschGER1:20,18
11.Fabienne SuterSUI1:20,19
12.Martina SchildSUI1:20,63
13.Emily BrydonCAN1:20,65
14.Tina MazeSLO1:20,73
15.Petra HaltmayrGER1:20,74
16.Christine SponringAUT1:20,75
17.Johanna SchnarfITA1:21,08
18.Marie Marchand-ArvierFRA1:21,16
19.Fränzi AufdenblattenSUI1:21,20
20.Genevieve SimardCAN1:21,24
.Kirsten L. ClarkUSA1:21,24
22.Gina StechertGER1:21,25
23.Alexandra ColettiMON1:21,56
24.Urska RabicSLO1:21,58
25.Carolina Ruiz CastilloESP1:21,86
26.Dagny L. KristjansdottirISL1:22,01
27.Petra RobnikSLO1:22,19
28.Chemmy AlcottGBR1:22,22
29.Lucie HrstkovaCZE1:22,43
30.Frida HansdotterSWE1:22,49

Out u.a.: Kelly Vanderbeek (CAN), Lucia Recchia, Nadia Fanchini (beide ITA), Ingrid Jacquemod (FRA), Tina Weirather (LIE)

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