Ein "blonder Engel" für München?

Beckenbauer über Schuster: "Hervorragende Entwicklung in den letzten Jahren".
Bernd Schuster, Spitzename "blonder Engel", ist am Traineramt beim FC Bayern München interessiert.

"Ein Vertrag bei einem solchen Verein wie Bayern - das ist die Chance, auf die man als Trainer wartet", sagte der deutsche Coach des spanischen Erstligaklubs Getafe in einem am Dienstag in der "Augsburger Allgemeinen" und in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" veröffentlichten Interview.

"Mit dem Rad" zu den Bayern
Für einen Job bei den Bayern würde er auch mit dem "Fahrrad zum Trainingsplatz" fahren, so Schuster, der am Wochenende von Bayern-Präsident Franz Beckenbauer als Nachfolger von Trainer Ottmar Hitzfeld ins Spiel gebracht wurde.

Beckenbauer hatte sich mit lobenden Worten für den früheren Nationalspieler als Nachfolger für Hitzfeld, der am Saisonende seine zweite Amtszeit in München beenden will, stark gemacht.

Noch kein Angebot
"Man fühlt sich geehrt, wenn der Franz so etwas in Betracht zieht. Was der Franz sagt, hat ja beim FC Bayern Gewicht", sagte Schuster, dem aber weder von den Bayern noch anderen Klubs Angebote vorliegen. Daher sei das "halt nur eine schöne Geschichte und mehr nicht", sagte der gebürtige Augsburger, der angeblich vom spanischen Rekordmeister Real Madrid umworben wird.

Ein Deutscher in Spanien
Schuster, der mit Getafe allen großen Mannschaften der Primera Division Punkte abgeknöpft hat und am Wochenende Titelanwärter Valencia mit 3:0 besiegte, schließt trotz der vielen Jahre in Spanien als Spieler in Madrid und als Trainer in Xerez, Levante und Getafe eine Rückkehr in die Heimat nicht aus.

"Das Leben in Spanien hat mich geprägt. Aber ich bin Deutscher geblieben. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wieder zurückzukehren", sagte der 47-Jährige.

Gehen die Bayern einen neuen Weg?
Laut eigener Aussage wird ihm sein Madrider Vorortteam die Freigabe erteilen, "wenn ein wirklich großer Klub kommt". Getafe liegen bisher aber keine Offerte vor. "Wir haben keine Nachfrage eines anderen Klubs zu einer Verpflichtung von Bernd Schuster erhalten", sagte Vereinspräsident Angel Torres.

Schuster selbst weiß nicht, ob der FC Bayern wirklich an ihm interessiert ist. "Viel hängt davon ab, ob die Klubführung tatsächlich einen Trainer verpflichten will, der noch keine großen Titel gewonnen hat", so der ehemalige Bundesliga-Profi, "der FC Bayern ist bisher einen anderen Weg gegangen und hat arrivierte Trainer geholt."

Beckenbauers Idee
Beim Rekordmeister in München hat sich mit Ausnahme von Beckenbauer, der Schuster eine "hervorragende Entwicklung in den letzten Jahren" bescheinigte, offenbar noch niemand mit einem Nachfolger für Hitzfeld beschäftigt.

Auf einer Pressekonferenz am Montag lehnte Manager Uli Hoeneß eine Stellungnahme zu den Spekulationen ab: "Zu tagesaktuellen Themen möchte ich mich nicht äußern."

Links: