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Der 27-jährige Tiroler triumphierte mit zweimaliger Laufbestzeit überlegen vor dem Italiener Manfred Mölgg (+ 1,81 Sekunden) sowie dem Franzosen Jean-Baptiste Grange (2,21).
Titelverteidiger Benjamin Raich (2,24) verpasste Bronze um nur drei Hundertstel, der Halbzeit-Dritte Manfred Pranger (2,49) landete auf Platz fünf. Bereits im ersten Lauf waren Reinfried Herbst und Rainer Schönfelder ausgeschieden.
Mann ohne Nerven
Matt war am Samstag der Mann ohne Nerven, nach dem ersten Durchgang hatte er schon 1,14 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Deutschen Felix Neureuther, der dann im Finale ausschied.
Am Ende waren es dann unglaubliche 1,81 Sekunden auf den Südtiroler Mölgg, der im Weltcup als beste Karriereresultate einen zweiten (Schladming 2004) und einen dritten Platz (Kitzbühel 2007) zu Buche stehen hat. Der 22-jährige Grange war im Weltcup überhaupt erst drei Mal im Slalom in den Top Ten.
Auch im zweiten Lauf voll riskiert
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"Die anderen haben ebenfalls voll riskiert, um am Stockerl zu stehen, da habe ich nicht nachstehen können." Auch ÖSV-Cheftrainer Toni Giger war beeindruckt: "Er hat das sensationell runtergebracht."
"Ein Wahnsinnsgefühl"
Über seinen zweiten WM-Titel meinte Matt, es sei ein Wahnsinnsgefühl: "Der Titel in der Heimat war schön und einzigartig. Früher ist aber alles irgendwie von alleine gegangen. Diesmal musste ich mir alles wieder erarbeiten. Zwischendurch habe ich wieder von ganz hinten anfangen müssen, deshalb ist es umso schöner, wieder ganz nach vorne zu kommen."
Für Raich verlief die WM nicht ganz so erfolgreich wie erhofft, vor Matt konnte aber auch der Pitztaler nur den Hut ziehen. "Mario ist sensationell gefahren, er war in einer eigenen Liga unterwegs, da kann man ihm nur gratulieren. Ich war heute nicht gut unterwegs."
Ersehntes Gold geholt
Die ÖSV-Herren holten im letzten Einzelrennen doch noch die ersehnte Goldmedaille, nachdem es zuvor für das Team von Giger "nur" jeweils Silber im Super-G durch Fritz Strobl und in der Super-Kombination durch Raich gegeben hatte. "Ich verspüre keine Genugtuung, sondern Riesenfreude", jubelte Alpinchef Hans Pum.
Österreich hält vor dem abschließenden Teambewerb am Sonntag bei insgesamt acht Medaillen (zwei Gold, drei Silber, drei Bronze) und könnte bei einem Erfolg in der letzten Entscheidung noch die Medaillenwertung vor Gastgeber Schweden gewinnen.
Zahlreiche Favoriten ausgefallen
In einem K.-o.-Slalom der besonderen Art waren schon in der Früh zahlreiche Favoriten auf der Strecke geblieben. Die Österreicher Schönfelder und Herbst ("Hier gibt es nur ein Motto: Voll angreifen und schauen was geht. Da kann so etwas leider passieren") befanden sich dabei in bester Gesellschaft.
Der schwedische Lokalmatador Jens Byggmark, der norwegische Doppelweltmeister Aksel Lund Svindal, die Schweizer WM-Medaillengewinner Daniel Albrecht und Marc Berthod sowie die US-Amerikaner Ted Ligety und Bode Miller sahen im schwierig gesteckten Kurs und bei schlechter Sicht das Ziel nicht.
Nur 25 Läufer im Ziel
Der laut dem Finnen Kalle Palander "zu leichte" WM-Slalom-Hang führte zu einer Rekordausfallquote. Nur 25 der insgesamt 74 Teilnehmer kamen in die Endwertung. Damit blieben gleich 66,2 Prozent, also fast zwei Drittel, des Feldes auf der Strecke.
Nachdem im ersten Lauf schon 36 Athleten (34 Ausfälle, zwei Disqualifikationen - Ausfallquote von 48,64 Prozent) die Segel hatten streichen müssen, folgten im zweiten Lauf zwölf weitere Ausfälle.
Italiens Slalomstar Giorgio Rocca, der nach einem "Rücksteiger" bereits 18,59 Sekunden Rückstand hatte, verzichtete auf ein Antreten im Finale.
WM-Slalom der Herren
1. | Mario Matt | AUT | 1:57,33 |
2. | Manfred Mölgg | ITA | 1:59,14 |
3. | Jean-Baptiste Grange | FRA | 1:59,54 |
4. | Benjamin Raich | AUT | 1:59,57 |
5. | Manfred Pranger | AUT | 1:59,82 |
6. | Michael Janyk | CAN | 1:59,98 |
7. | Truls Ove Karlsen | NOR | 2:00,20 |
8. | Hans-Petter Buraas | NOR | 2:00,78 |
9. | Patrick Biggs | CAN | 2:01,44 |
10. | Lars Myhre | NOR | 2:01,56 |
11. | Urs Imboden | MDA | 2:01,78 |
12. | Martin Hansson | SWE | 2:01,98 |
13. | Kilian Albrecht | BUL | 2:02,28 |
14. | Julien Lizeroux | FRA | 2:02,71 |
15. | Noel Baxter | GBR | 2:02,83 |
16. | Filip Trejbal | CZE | 2:03,23 |
17. | Cristian Javier Simari Birkner | ARG | 2:03,60 |
18. | Naoki Yuasa | JPN | 2:04,47 |
19. | Demian Franzen | AUS | 2:07,82 |
20. | Ivan Heimschild | SVK | 2:09,15 |
21. | Dean Todorov | BUL | 2:09,61 |
22. | Andre Myhrer | SWE | 2:09,90 |
23. | Kai Alaerts | BEL | 2:10,53 |
. | Guillem Capdevilla | ESP | 2:10,53 |
25. | Tim Jitloff | USA | 2:23,26 |
Erster Durchgang:
1. | Mario Matt | AUT | 59,22 |
2. | Felix Neureuther | GER | 1:00,36 |
3. | Manfred Pranger | AUT | 1:00,41 |
4. | Benjamin Raich | AUT | 1:00,45 |
5. | Jean-Baptiste Grange | FRA | 1:00,49 |
6. | Manfred Mölgg | ITA | 1:00,55 |
7. | Markus Larsson | SWE | 1:00,56 |
8. | Michael Janyk | CAN | 1:00,70 |
9. | Ivica Kostelic | CRO | 1:00,74 |
10. | Kalle Palander | FIN | 1:00,78 |
Out u.a.: Reinfried Herbst, Rainer Schönfelder (beide AUT), Jens Byggmark (SWE), Aksel Lund Svindal (NOR), Marc Berthod, Silvan Zurbriggen, Daniel Albrecht, Marc Gini (alle SUI), Bode Miller, Ted Ligety, Jimmy Cochran (alle USA), Akira Sasaki (JPN), Tom Grandi (CAN), Alois Vogl (GER)
Zweiter Durchgang:
1. | Mario Matt | AUT | 58,11 |
2. | Manfred Mölgg | ITA | 58,59 |
3. | Truls Ove Karlsen | NOR | 58,89 |
4. | Jean-Baptiste Grange | FRA | 59,05 |
5. | Benjamin Raich | AUT | 59,12 |
6. | Michael Janyk | CAN | 59,28 |
7. | Hans-Petter Buraas | NOR | 59,35 |
8. | Manfred Pranger | AUT | 59,41 |
9. | Urs Imboden | MDA | 59,51 |
10. | Lars Myhre | NOR | 59,82 |
Out u.a.: Felix Neureuther (GER), Markus Larsson (SWE), Ivica Kostelic (CRO), Kalle Palander, Tuukka Kaukoniemi (beide FIN), Cristian Deville (ITA), Pierrick Bourgeat (FRA)
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