Am 18. März steigen die Cross-Staatsmeisterschaften in Winden am Neusiedler See, am 24. März folgt die Cross-WM in Mombasa in Kenia und am 7. April der 10.000-m-Europacup in Ferrara, wo der Oberösterreicher das WM-Limit für Osaka (28:06 Minuten) anpeilt.
Vorfreude auf neue Herausforderung
"Ich freue mich schon wahnsinnig auf diese neue Herausforderung über 10.000 m und habe auch ein gutes Gefühl", erklärte Weidlinger vor der Abreise aus England, wo er als Siebenter über 3.000 m seine erste Medaille in der Allgemeinen Klasse erneut verpasst hatte.
Dass er nun auf die längste Bahnlaufstrecke in der olympischen Kernsportart umsteigt, hatte der 28-Jährige bereits vor Saisonbeginn angekündigt.
Dabei hatte der bisherige Spezialist über 3.000 m Hindernis noch 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney gesagt, dass schon 5.000 m, also zwölfeinhalb Runden auf der Freiluft-Bahn, "irrsinnig öd" seien.
Neue Dimensionen in Sachen "Irrsinn"
"Ich kann mich auch noch genau daran erinnern, wie ich vor zwei Monaten beim Silvesterlauf in Peuerbach mit Carsten Eich gesprochen habe. Der hat mir erzählt, dass er auf seinem Trainingsplan einen 15-km-Tempolauf hat, das sind also 37 1/2 Runden auf der Bahn. Da habe ich zu ihm nur gesagt: 'Du bist ja irre!' Er hat darauf geantwortet: 'Du machst das auch bald.'"
Und der deutsche Langstreckenspezialist sollte Recht behalten, wobei Weidlinger im Trainingslager im Jänner in Südafrika in Sachen "Irrsinn" in eine neue Dimension vordrang.
"Da es 39 Grad im Schatten hatte, entschloss ich mich kurzerhand, das Training in die Halle zu verlegen, und habe den 15-km-Tempodauerlauf dann mit einem Kilometerschnitt von 3:07 Minuten auf dem Laufband absolviert", erzählte Weidlinger mit einem breiten Grinsen.
2009 Umstieg auf den Marathon?
Den 10.000 Metern will er bis zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking treu bleiben. "Bis dahin laufe ich sicher auf der Bahn. 2009 werde ich dann vielleicht auf die Marathonstrecke wechseln", verriet der Innviertler seine weitere Karriereplanung.
Vom Umfang her trainiert er jetzt schon wie ein Marathonläufer mit Spitzen von bis zu 220 km in acht Tagen. Und in Sachen Zeit ist Weidlinger bereits ein Topmann über 10 km, war er doch 2006 mit 28:15 Minuten auf der Straße die Nummer eins der Europarangliste. Das WM-Limit sollte für ihn somit kein Problem sein.
Revolutionäre Idee
Weidlinger hat übrigens auch eine Idee, um die 10.000 m vor allem für das Publikum attraktiver zu machen.
"Man sollte nur zu Beginn und am Ende im Stadion auf der Bahn laufen und den Großteil der Distanz auf einem Rundkurs von einem Kilometer in der Stadt absolvieren. Dann hat man sicher so eine großartige Stimmung wie beim Straßenlauf in Genf, wo uns Anfang Dezember 45.000 Zuschauer angefeuert haben."
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