Angriff der jungen Wilden

Julia Mancuso hat mit 23 Jahren bereits 176 Weltcup-Rennen absolviert. Marlies Schild erzielte in 18 Slalomläufen 14 Mal Bestzeit.
Im alpinen Skirennsport ist ein Generationswechsel im Gange. Die Sieger werden wieder jünger. Zum ersten Mal seit 1987 sind beide Weltcup-Gesamtsieger, Nicole Hosp und Aksel Lund Svindal, unter 25 Jahre alt.

Damals holten Pirmin Zurbriggen und Maria Walliser im Alter von 24 Jahren die große Kristallkugel.

Ältester Weltcup-Sieger: Marco Büchel "entthronte" mit seinem Triumph in Lake Louise Stephan Eberharter als ältesten Weltcup-Sieger. Der Österreicher feierte seinen letzten Sieg 2004 in Kvitfjell 18 Tage vor seinem 35. Geburtstag, der Liechtensteiner gewann drei Wochen nach dem 35. Geburtstag.

Ältester Fahrer auf dem Podest: Einen Tag später setzte Patrik Järbyn eine Marke, an der sich wohl auch Büchel die Zähne ausbeißen könnte. Im Alter von 37 Jahren und 224 Tagen wurde er im Super-G von Lake Louise Dritter, womit er seinen Landsmann Fredrik Nyberg den Rekord als ältester Fahrer auf dem Podest abnahm.

In Aare setzte er noch einen drauf und übertraf Bruno Kernen als ältesten WM-Medaillengewinner gleich um drei Jahre.

Junge Sieger: Acht Fahrer gewannen in diesem Winter ihr erstes Weltcup-Rennen: John Kucera (CAN), Andre Myhrer (SWE), Steven Nyman (USA), Marc Berthod (SUI), Jens Byggmark (SWE), Pierre-Emmanuel Dalcin (FRA), Andrej Jerman (SLO) und Erik Guay (CAN). Mit Ausnahme von Dalcin (30) und Jerman (28) sind alle 25 oder jünger.

Bei den Damen kamen nur vier Fahrerinnen zu ihrem ersten Weltcup-Sieg: Julia Mancuso (23), Michaela Kirchgasser, Therese Borssen (beide 22) und Kathrin Zettel, mit 20 Jahren die jüngste Siegerin der Saison überhaupt.

Mancuso-Serie: Julia Mancuso, im vergangenen Jahr schon Riesentorlauf-Olympiasiegerin, ließ ihrem ersten Weltcup-Sieg gleich drei weitere folgen. Außer im Slalom stand sie in allen Disziplinen auf dem Podest. Bis zum Schluss kämpfte sie um den Gesamtweltcup und ist damit die beste US-Amerikanerin seit Tamara McKinney (Weltcup-Siegerin 1983).

Trotz ihrer erst 23 Jahre hat sie schon 176 Weltcup-Rennen auf dem Buckel.

Hosp-Konstanz: Obwohl die Weltcup-Gesamtsiegerin 2006/07 zwölf Mal auf dem Podest stand, kennt sie nicht alle Treppchen: Vier Mal war sie Siegerin, acht Mal Zweite, aber nie Dritte. Wie Mancuso stand Nicole Hosp in vier von fünf Disziplinen auf dem Podest.

Nur in der Abfahrt kam sie über einen sechsten Platz nicht hinaus. Dafür wurde die Tirolerin in der WM-Abfahrt in Aare Dritte.

Schild-Vorsprung: Bei ihrem letzten Slalomsieg in Zwiesel wies Marlies Schild einen Vorsprung von 2,23 Sekunden auf Anna Ottosson und Sarka Zahrobska auf.

Nur drei Mal hatte eine Fahrerin mit noch größerem Vorsprung einen Weltcup-Slalom für sich entschieden: Florence Steurer 3,00 vor Annie Famose 1968 in Abetone, Lise-Marie Morerod 2,96 vor Rosi Mittermaier 1976 in Aprica und Michele Jacot 2,61 vor Getrud Gabl 1971 in Oberstaufen.

Schild dominierte den Torlauf wie selten eine Athletin vor ihr: Bei 18 Slalomdurchgängen (inklusive Superkombi) war die Wahl-Salzburgerin 14 Mal die Schnellste.

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