An der schwierigen Ausgangsposition für seine Mannschaft ändere auch die Tatsache nichts, dass die Franzosen so hochkarätige Spieler wie Thierry Henry, Patrick Vieira, Franck Ribery und Louis Saha wegen Verletzungen vorgeben müssen.
"Ich warne davor zu glauben, dass das französische Spielerreservoir ähnlich klein ist wie unseres. Alle Spieler haben Champions-League-Erfahrung oder sind bei großen Klubs tätig, das ist nicht zu unterschätzen."
Junge Franzosen wollen aufzeigen
Dass einige arrivierte Kicker der Franzosen zunächst wohl nur auf der Bank sitzen werden, sieht Hickersberger ebenfalls nicht als besonderen Vorteil.
"Die Jungen werden zeigen, dass sie in die Fußstapfen der großen Spieler treten können", vermutete der Niederösterreicher und hob auch hervor, wie lange Österreich bereits auf einen Erfolg gegen die "Equipe Tricolore" warten muss.
1970 letzter Sieg gegen Frankreich
"Der bisher letzte Sieg gegen Fankreich fällt in eine Ära, in der ich selbst noch aktiv war. Jeder kann sich vorstellen, wie lange das her ist", so Hickersberger. Zuletzt setzte sich die ÖFB-Auswahl im Oktober 1970 beim 1:0 in Wien gegen die Franzosen durch, Hickersberger wurde damals eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt.
Besinnung auf altbekannte Tugenden
Um auch die sechste Partie in Folge ohne Niederlage zu überstehen oder vielleicht sogar den ersten vollen Erfolg über Frankreich nach über 36 Jahren zu landen, forderte Hickersberger von seinen Kickern die Besinnung auf altbekannte Fußballtugenden.
"Für uns geht es darum, dass wir so wie gegen Ghana mit professioneller Einstellung und Begeisterung agieren, taktisch gut spielen und auf unsere Möglichkeitern warten. Wenn uns das gelingt, ist ein gutes Resultat möglich."
Allerdings benötigen die ÖFB-Internationalen wohl schon eine Sternstunde, damit sie das Stade de France ungeschlagen verlassen, wie auch Hickersberger weiß. "Alle müssten über sich hinauswachsen, in Bestform sein und sich dem international höheren Tempo anpassen."
Kuljic und Linz von Beginn an
Entgegen seinen ursprünglichen Plänen wird der 58-Jährige eine ÖFB-Auswahl mit zwei Spitzen (Roland Linz, Sanel Kuljic) aufs Feld schicken. Dadurch kommt es im Vergleich zum Ghana-Match nur zu den schon im Vorfeld angekündigten Änderungen.
Jürgen Macho spielt an Stelle von Alexander Manninger im Tor, rechts in der Viererkette agiert Andreas Iberstberger statt Joachim Standfest ("Hicke": "Ich hätte keinen Grund, ihn nach dem Ghana-Spiel zu ersetzen, aber ich habe es Ibertsberger vorher versprochen").
In der Innenverteidigung rutscht Martin Hiden für Ferdinand Feldhofer als Partner des wieder genesenen Martin Stranzl in die Anfangsformation.
Mögliche Aufstellung Österreich:
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©Bild: ORF.at |
"Frankreich taktisch sehr variabel"
Bei den Franzosen rechnet Hickersberger im Gegensatz zum Litauen-Match mit zwei echten Spitzen. "Frankreich ist taktisch sehr variabel, was allerdings bei der Qualität der Spieler nicht überraschend ist."
Der ÖFB-Teamchef vereinbarte mit seinem französischen Kollegen Raymond Domenech, dass der gesamte Kader im Spielbericht vermerkt werden darf.
Während es im Lager der Franzosen zu vielen Auswechslungen kommen könnte, dürfte das bei der ÖFB-Auswahl nicht der Fall sein. "Von meiner Seite ist nicht daran gedacht, das zu exzessiv durchzuführen."
Mögliche Aufstellung Frankreich:
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Links:
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