Bereits in seinem dritten Rennen für Jordan fuhr er 1997 im Grand Prix von Argentinien als Dritter erstmals auf das Podest, derzeit kommt der 31-jährige Wahl-Salzburger nicht so gut weg. Die "Bild"-Zeitung hat bereits BMW-Pilot Nick Heidfeld als Nachfolger von "Schumi II" bei Toyota ins Spiel gebracht.
Hohes Gehalt, wenige Punkte
Kein Wunder, dass die Gerüchteküche bereits nach zwei Rennen im Jahr 2007 brodelt. Die Ränge acht in Melbourne und 15 in Sepang ("Das war ein Tag, an dem einfach alles danebenging") hat der sechs Jahre jüngere Bruder der lebenden Formel-1-Legende Michael Schumacher heuer herausgefahren.
Auch seine bisherige Toyota-Bilanz spricht nicht für Ralf. Lediglich zwei dritte Plätze in zwei Jahren stehen einem kolportierten Jahresgehalt zwischen 14 und 17 Millionen Euro gegenüber.
Trulli ist billiger
Der Deutsche rangiert mit diesem Salär hinter Kimi Räikkönen (Ferrari zahlt angeblich 30 Mio. Euro) und Weltmeister Fernando Alonso an dritter Stelle. Schumachers italienischer Teamkollege Jarno Trulli ist da im Vergleich sicher günstiger und zurzeit auch schneller.
Mit Trulli hat der japanische Rennstall auch schon bis 2009 verlängert, Schumachers Dreijahresvertrag läuft zum Saisonende aus. Verhandlungen über eine Verlängerung gab es bisher noch nicht.
Quo vadis, Ralf?
"Wenn Toyota Ralf nicht mehr will, hat er ein Problem: Wer nimmt ihn denn noch?" folgerte zuletzt der deutsche Formel-1-Experte und Ex-Pilot Hans-Joachim Stuck.
"Es ist noch zu früh, um darüber zu reden, aber ich denke, das ist eine langfristige Partnerschaft", sagt Schumacher. Sein Manager, der ehemalige RTL- und Premiere-Manager Hans Mahr, dagegen möchte die Verhandlungen bis zum Sommer abgeschlossen haben. Schumacher selbst will nicht wechseln: "Ich bin zufrieden, wo ich bin."
"Ralf kann nichts dafür"
Es gibt aber nicht nur Kritik am Fahrer, sondern auch am Team, das mit einem Budget von rund 300 Millionen Euro an der Spitze der Motorsport-Königsklasse operiert: "Die liegen noch hinter Williams, und die fahren auch mit Toyota-Motoren. Das sagt alles. Ralf kann nichts dafür", meinte etwa Niki Lauda.
Alles kann sich schnell ändern
Schumacher gibt sich auch nicht sonderlich verunsichert und bleibt gelassen: "Dass es mal nicht so läuft, kenne ich aus anderen Jahren, aber das kann sich schnell wieder ändern."
Statt über seine Zukunft zu spekulieren ("Wir haben genug zu tun. Nur das ist wichtig, um alles andere kümmere ich mich nicht"), will Schumacher lieber der Kritik über seine mangelnde Kondition entgegenwirken. Drei Stunden täglich sei er im Fitnessstudio, um für Bahrain gewappnet zu sein.
Bei den Fans unten durch
Der Deutsche stuft sich selbst noch als "einen der drei Toppiloten" ein, geht es nach den Formel-1-Fans, spielt "Schumi II" in keiner Hinsicht mehr eine Rolle im Konzert der Spitzenfahrer.
In einer 2006 von der FIA durchgeführten Umfrage belegte er bei der Frage nach der Beliebtheit der aktuellen Fahrer den letzten Platz. Bei einer Online-Abstimmung durch F1Total belegte Schumacher nach der Saison 2006 in der Kategorie "Bester Fahrer" den 17. Platz.
Formel-1-Bilanz von "Schumi II"
Team | WM-Rang (Punkte) | Bester Platz | |
1997 | Jordan | Zwölfter (13) | Dritter (Buenos Aires) |
1998 | Jordan | Zehnter (14) | Zweiter (Spa) |
1999 | Williams | Sechster (35) | Zweiter (Monza) |
2000 | Williams | Fünfter (24) | Dritter (Melbourne, Spa, Monza) |
2001 | Williams | Vierter (49) | Erster (Imola, Montreal, Hockenheim) |
2002 | Williams | Vierter (42) | Erster (Sepang) |
2003 | Williams | Fünfter (58) | Erster (Nürburgring, Magny Cours) |
2004 | Williams | Neunter (24) | Zweiter (Suzuka) |
2005 | Toyota | Sechster (45) | Dritter (Ungarn) |
2006 | Toyota | Zehnter (20) | Dritter (Melbourne) |
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