Bayern kann gegen Milan nicht gewinnen

Ein Doppelschlag Mitte der ersten Hälfte brachte die Entscheidung.
Der AC Milan bleibt ein Albtraum für den FC Bayern München und Filippo Inzaghi das personifizierte Schreckgespenst.

Der italienische Angstgegner zerstörte am Mittwochabend mit einem verdienten 2:0-Sieg den Traum des deutschen Meisters vom ersten Einzug ins Halbfinale der Champions League seit sechs Jahren.

Erste EC-Niederlage in der Allianz Arena
©Bild: Reuters
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Acht Tage nach dem verheißungsvollen 2:2 im Hinspiel erzielten der überragende Clarence Seedorf (27.) und einmal mehr Inzaghi (31.) vor 66.000 Zuschauern die Treffer bei der ersten Europacup-Niederlage der Bayern in der Allianz Arena.

Bayern-Chancen gleich zu Beginn
Dabei hatte die Partie für die Hausherren noch gut begonnen: Der für den wegen einer Knieprellung fehlenden Bastian Schweinsteiger im Mittelfeld aufgestellte Christian Lell hatte für die Bayern mit einem Volleyschuss die erste große Chance (8.).

Vier Minuten später musste sich Milan-Goalie Dida dann bei einem Schuss von Lukas Podolski erstmals auszeichnen.

Milan zeigt, wie es geht
Während die Münchner ihre Chancen jedoch ausließen, waren die Mailänder an Effizienz nicht zu überbieten.

©Bild: AP
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Der 22-jährige Lell brachte bei seinem vierten Champions-League-Einsatz genauso wie DFB-Teamstürmer Podolski in der 27. Minute den Ball nicht weg, Milan-Star Kaka bediente den an der Strafraumgrenze unbedrängt zum Ball kommenden Seedorf, der die Bayern-Abwehr narrte und unhaltbar für den nach seiner Sperre wieder zurückgekehrten Goalie Kahn das 1:0 erzielte.

Inzaghi wieder zur Stelle
Vier Minuten später war die Stimmung auf der Münchner Bank bei Trainer Ottmar Hitzfeld und Co. endgültig auf dem Tiefpunkt.

Seedorf leitete ein Zuspiel mit der Ferse ideal für den 33-jährigen Inzaghi in den Raum, der alleine vor Kahn stehend überlegt zum 2:0 einschoss (31.). Allerdings war dem Treffer eine Abseitsposition von Inzaghi vorangegangen.

©Bild: GEPA
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Mit seinem sechsten Europacup-Tor gegen die Münchner wurde "Pippo" Inzaghi seinem Ruf als Bayern-Schreck damit einmal mehr gerecht.

Schon beim Vorrunden-Aus des deutschen Rekordmeisters in der Saison 2002/03 hatte er beim 2:1 in München beide Treffer erzielt und beim 2:1 im Rückspiel für das Siegestor gesorgt. Vor einem Jahr, als die Bayern beim Achtelfinal-K.-o. gegen Milan im Rückspiel mit 1:4 untergingen, war es wiederum "Super-Pippo", der gleich zwei Mal gegen Kahn zuschlug.

Lange nicht vom Schock erholt
Die Hitzfeld-Elf kam erst in der 41. Minute wieder gefährlich vor das Milan-Tor, Podolski kam jedoch bedrängt von zwei Gegenspielern aus kürzester Distanz nicht zum Schuss.

Nach dem Seitenwechsel waren die Münchner zwar feldüberlegen und drückten eine Zeit lang stark, wirkliche Torgefahr ging von den Offensivkräften aber nicht aus. Nur in der Schlussphase waren die Bayern bei Schüssen von Mark van Bommel (85.) und Daniel van Buyten (92.) dem Anschlusstreffer wirklich nahe.

Eine Serie endet, die andere geht weiter
Mit der 0:2-Niederlage ging für die Münchner einerseits die tolle Heimserie - in den acht bisherigen Champions-League-Heimspielen in der Allianz Arena war man zuvor ungeschlagen geblieben - zu Ende.

Andererseits etablierte sich der AC Milan, gegen den die Bayern im Europacup noch nie weitergekommen sind, einmal mehr als unüberwindbare Hürde für den deutschen Rekordmeister.

Champions League / Viertelfinal-Rückspiel

Mittwoch:

Bayern München - AC Milan 0:2 (0:2)

Allianz-Arena, 66.000 Zuschauer, SR Mejuto Gonzalez (ESP)

Tore: Seedorf (27.), Inzaghi (31.)

Hinspiel 2:2

Milan mit dem Gesamtscore von 4:2 im Halbfinale

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