Seine Streite mit dem genialen Lotus-"Bastler" Colin Chapman, der die revolutionärsten, schnellsten, aber auch die gefährlichsten Autos seiner Zeit baute, trug der "wilde Hund aus Graz" offen aus.
Gasturbinen und extreme Flügel
Er habe zu Lotus noch nie Vertrauen gehabt, Chapman vergesse, dass Autos auch ins Ziel kommen müssten, so Rindt damals. Experimente mit Gasturbinen, Allradantrieben und extremen Flügeln waren bei Lotus üblich.
Warnschüsse
Die Warnschüsse ließen an Deutlichkeit nichts vermissen, dennoch sahen die Piloten in dieser Motorsportepoche schwere Unfälle als Teil ihrer "Berufung".
1969 kam Rindt bei einem schweren Unfall in Barcelona noch davon. Die hochgezogenen Flügel des Lotus brachen und Rindt überstand den Unfall mit einem Kieferbruch und einer Gehirnerschütterung.
1970 verbrannte einer seiner besten Rennfahrer-Freunde, Piers Courage, in Zandvoort in seinem DeTomaso-Ford. Knapp zweieinhalb Monate vor Rindts eigenem tödlichen Unfall.
Schnell und gefährlich
1970 war aber auch das Jahr der großen Erfolge des charismatischen Österreichers. Sieg in Monaco, als sich Jack Brabham in der letzten Kurve verbremste, Siege in Zandvoort, Clermont-Ferrand, Brands Hatch und Hockenheim.
Damit führte Rindt in der WM überlegen und trotzdem sagte er immer wieder: "Mein einzige Sorge ist, dass am Auto etwas bricht. Ich selbst fühle mich gut genug, keinen Fehler zu machen."
Schrecklicher Unfall in der Parabolica
Der Fehler passierte am Samstag, den 5. September 1970 im Abschlusstraining in Monza. Beim Anbremsen der Parabolica brach die Bremswelle des Lotus 72, das Auto geriet ins Schleudern, prallte mehrmals an die Streckenbegrenzung und zerbrach schließlich. Rindts Beine ragten aus dem Wrack.
Der Österreicher wurde mit schwersten inneren Verletzungen abtransportiert, verstarb aber noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Rindt soll aus Angst vor einem Feuerunfall die neuen Sicherheitsgurte nicht richtig angelegt gehabt haben.
Das Begräbnis auf dem Grazer Zentralfriedhof wurde live im ORF übertragen, 15.000 Menschen nahmen teil. In der WM 1970 und in der Geschichte der Formel 1 holte Rindt niemand mehr ein.
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